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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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schien nett und solide zu sein, so daß ich einwilligte, ihn wiederzusehen.«
    Ich fragte Deborah, ob ich Jonathan bitten könnte, allein mit mir zu sprechen. Sie stimmte zu. In einer der beiden Sitzungen mit Jonathan fragte ich ihn, was ihn ursprünglich an Deborah angezogen hatte.
    Â»Ich bin kein eifriger Partybesucher, und tatsächlich wollte ich gerade gehen, als ich Deborah sah. Mir gefiel die Art, wie sie sich kleidete – sehr kreativ –, und ich witterte einen verwandten Geist. Sie war zurückhaltend, aber das war in Ordnung. Ich mag keine Frauen, die gleich auf einen zugehen oder es nötig zu haben scheinen. Nach dem Dinner war ich ziemlich aufgeregt, denn mein erster Eindruck hatte sich bestätigt. Und ich war begeistert, als sie einwilligte, mich wiederzusehen, weil sie ja vorher gesagt hatte, daß sie sich nicht verabreden wollte.«
    Es ist nicht ungewöhnlich, daß ein einseitiges Interesse – wie das von Jonathan – romantische Gefühle in jemandem entfacht, der anfänglich – wie Deborah – indifferent war. Deshalb kann die Aussicht auf emotionale Erfüllung durch eine Romanze so zwingend sein.
    Beth und Miles
    Im Gegensatz zu den anderen beiden Paaren waren Beth und Miles schon verheiratet, als sie zu mir kamen. Sie hatten sich vier Jahre zuvor kennengelernt – kurz nachdem Miles eine Anstellung als Manager eines großen, aber kaum besuchten Restaurants bekommen hatte. Er richtete das Lokal neu ein und engagierte eine neue Küchenbrigade. Diese Veränderungen waren ausgesprochen erfolgreich. Ein Bestandteil dieser Wende war eine sorgfältig konzipierte Werbekampagne, die von Beth, Angestellte einer Werbeagentur, entwickelt worden war. Beth, 35, hatte ein Jahr zuvor eine ernste lange Beziehung beendet und verabredete sich gelegentlich mit einem Mann. Miles, 32, war ein stadtbekannter Junggeselle.
    Beth erinnerte sich an ihr erstes Treffen, das in ihrem Büro stattfand.
    Â»Miles haute mich um. Er war ein bißchen frech, aber sein Verstand schien auf sechs Ebenen gleichzeitig zu arbeiten, und sein Gespür für Trends war unheimlich. Mir gefiel sein Äußeres sehr – gutaussehend, aber ein klein wenig extravagant. Er trug eine Krawatte, die mit kleinen Booten bedruckt war. Das Beste aber war – und das überraschte mich –, daß er in sich zu ruhen schien. Er bestand darauf, daß ich nach der Arbeit ins Restaurant kam, um die Kampagne mit ihm zu besprechen, und spätabends liebten wir uns dann wie verrückt auf der Couch in seinem Büro. Ich versichere Ihnen, daß das nicht typisch für mein Verhalten bei Kunden ist.«
    Miles sagte über Beth:
    Â»Die Verbindung war sofort da – beidseitig, mental, körperlich und gefühlsmäßig. Beth war zuerst sehr sachlich, aber ihr Sinn für Humor trat zutage, als wir uns näher kennenlernten. Das stand im starken Kontrast zu ihrem adrettenGeschäftskostüm, aber es gefiel mir. Es gab viele interessante Widersprüche an ihr, und ihre Ideen waren großartig. Nachdem ich ihr Büro verlassen hatte, mußte ich ständig an sie denken.«
    Meine Patienten können niedergeschlagen, ängstlich, wütend, sogar verbittert sein, wenn sie in meine Praxis kommen. Aber wenn sie über diese ersten Augenblicke der Anziehung und der Erregung sprechen, scheint in der Stimme und in den Augen neue Hoffnung aufzukeimen. Sie wissen dann, warum sie bei mir sind, und erkennen, daß es wichtig ist.
    Anziehungskraft
    Warum zieht uns eine Person mehr an als eine andere? Wenn wir diesen Fragenkomplex auf das Grundlegende reduzieren, müssen wir uns zuerst die Bedürfnisse, speziell interpersonelle Bedürfnisse, anschauen. Interpersonelle Bedürfnisse können nur durch die Interaktion mit anderen Menschen erfüllt werden. Die Befriedigung dieser Bedürfnisse ist unerläßlich dafür, daß man sich emotional gut fühlt, und der Drang, sie zu befriedigen, ist die Triebfeder einer Vielzahl menschlicher Verhaltensweisen.
    Es gibt zwei Arten von interpersonellen Bedürfnissen. Zuerst die grundlegenden, als da wären Gemeinschaft, Vertrautheit, Sex und Akzeptanz. Diese Grundbedürfnisse drängen uns dazu, uns mit anderen Menschen zu verbinden. Dem liegt unterschwellig das Ziel zugrunde, das Überleben der menschlichen Rasse zu sichern.
    Die zweite Art besteht aus unseren besonderen
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