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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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werden starke Hormone freigesetzt, die gute Laune erzeugen.
    Ich bitte meine Klientenpaare immer darum, darüber zu sprechen, was sie empfanden, als sie sich ineinander verliebt hatten. Das ist eine sehr nützliche Übung, weil es sie an eine wichtige Tatsache erinnert, die in schlechten Zeiten leicht vergessen wird – daß sie in der Lage sind, einander große Freude und großes Vergnügen zu schenken. Ich frage gern nach den kleinsten Einzelheiten über die Zeit der Werbung, weil das sehr viel darüber aussagt, warum zwei Menschen zusammen sind, und weil darin auch oft die Saat dafür enthalten ist, was sie nun auseinanderbringt. In den meisten meiner Fälle finden sich frühe Anzeichen für ein Ungleichgewicht. Das ist eine entscheidende Entdeckung, denn – wie die Mediziner sagen – »die Diagnose ist die halbe Behandlung«.
    Drei Arten der Werbung
    Ich habe die folgenden Paare ausgesucht, weil bei ihnen so viel über die Dynamik der Anziehung enthüllt wird.
    Paul und Laura
    Paul, 35, ist Anwalt, der sich auf Steuerrecht spezialisiert hat. Er spricht sehr präzise – so, als ob er den emotionalen Tumult, den er empfand, als er sich in Laura, eine Frau, die ihm extremes Glück, extreme Verzweiflung und extreme Verwirrung bescherte, verliebte, verbergen wollte.
    Â»Ich lernte sie kennen, als sie das erste Mal in die Kanzlei kam. Sie war so attraktiv, daß es mir gar nicht in den Sinn kam, mich ernsthaft für sie zu interessieren. Ich erinnere mich noch genau an den Augenblick, als eine Romanze möglich schien. Sie saß während einer Personalbesprechung neben mir, und ein anderer Anwalt und ich stritten über die Strategie in einem Fall. Sie beugte sich zu mir und flüsterte: ›Bahn frei, Becker.‹ Ihr Aussehen, ihr Parfum, ihre Unterstützung, ihr Humor, ihre natürliche Freundlichkeit … das traf mich alles wie ein Blitz. Ich war seit längerem ohne Beziehung, und es war, als ob eine Mauer anfing zu brökkeln.«
    Laura, 28, eine große ausnehmend hübsche Frau mit glänzendem dunklen Haar, hatte es genauso geplant. Sie hatte ein Auge auf Paul geworfen, weil ihr seine Aura von Autorität und die Art, wie er sich gab, gefiel.
    Â»â€¦Â nicht der Aufreißertyp. Ich möchte nicht eingebildet klingen, aber ich hatte es satt, daß die Männer hinter mir her waren. Paul war sehr zurückhaltend. Ich war neugierig darauf, wie er als Liebhaber ist. Es hat mich interessiert, weil er so klug, so selbstbewußt war und weil er vom Rest der Belegschaft respektiert wurde. Sicher, er sah wie ein Professor und ein wenig altmodisch aus, aber das hatte einen gewissen Charme.«
    Wie viele Paare kannten sich Paul und Laura nicht sehr gut, als sie sich aufeinander stürzten. Aber das, was sie voneinander hielten, war begründet und romantisch gefärbt.
    Deborah und Jonathan
    Deborah, 33, eine blonde Kunstlehrerin, die sich kleidet wie eine Malerin, lernte Jonathan bei der Party eines gemeinsamen Freundes kennen. Deborah hatte einige »ernste und halbernste«Beziehungen hinter sich, und sie war unglücklich, weil sie sich immer wieder in einer Liebesaffäre »verlor«. Sie hatte beschlossen, ein Jahr allein zu bleiben und sich – in der Hoffnung, eine Ausstellung arrangieren zu können – auf die Malerei zu konzentrieren.
    Jonathan, ein Dachdeckermeister, beschäftigte in seinem kleinen, aufstrebenden Unternehmen mehrere Angestellte. Er war Anfang Vierzig, einmal verheiratet und besaß einen Universitätsabschluß in Philosophie. Deborah erinnerte sich an die Zeit, als sie sich kennenlernten:
    Â»Zuerst war ich nicht sonderlich beeindruckt von Jonathan. Vom Körperlichen her war er nicht mein Typ – zu groß und dünn, außerdem mag ich keine Bärte. Aber irgend etwas zog mich an, nämlich die Tatsache, daß er sehr nachdenklich und aufrichtig zu sein schien. Ich sagte ihm ins Gesicht, daß ich kein Interesse daran hätte, mich mit ihm zu verabreden, aber er überredete mich zu einem ›freundschaftlichen Dinner‹ mit ihm. Dabei erzählte er mir von seiner niederschmetternden Ehe – seine Frau hatte ihn wegen eines anderen verlassen – und sagte, daß ich die erste Frau sei, für die er sich seit Jahren interessiere. Ich fühlte mich geschmeichelt, fand ihn aber immer noch nicht besonders anziehend. Aber er
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