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Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Titel: Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman
Autoren: Ellen Berg
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Kater Tiger gekümmert hat, als ich mehr auf der Baustelle als zu Hause gewesen bin. Ich danke Ela, die die beste Tante der Welt für unsere Tochter Lilli ist. Und ich danke meinem Mann, dass er dieses Projekt mit so vielen guten Ideen begleitet hat! Einen Applaus für den Leiter der Villa Sonnenschein!«
    Wieder begannen alle zu klatschen. Jan reichte Vivi die Hand, damit sie unfallfrei vom Podium herunterkam. Sie war im vierten Monat, man sah es schon ein bisschen unter der weiten, bunt bedruckten Bluse. Es würde ein kleiner Bruder für Lilli werden.
    »Lillihase!«, hörte man Elas Stimme. »Bleib stehen!«
    Mit ihren anderthalb lief die Kleine schon so schnell, dass Ela auf ihren High Heels kaum noch hinterher kam. Quiekend rannte Lilli zu Jan, der sie auf den Arm nahm.
    »O Mann, euer Projekt Fußballmannschaft ist ganz schön schweißtreibend!«, beschwerte sich Ela. »Wenn die alle so ein Tempo vorlegen, streike ich!«
    »Ela lieb«, strahlte Lilli. Sie hatte Jans Augen, diese klugen grauen Augen, die Vivi noch immer so liebte wie am ersten Tag.
    Die vergangenen zwei Jahre waren nicht einfach gewesen. Zum Beispiel das Disziplinarverfahren gegen Jan, dem man mutwillige Vernichtung von Beweismaterial vorgeworfen hatte. Nur mit Hilfe eines gerissenen Anwalts war er einem Strafverfahren entgangen. Im Gegenzug hatte er eingewilligt, sich suspendieren zu lassen. Aber da war er schon längst in die Planung der Villa Sonnenschein eingestiegen, um Vivi zu unterstützen, die wegen ihrer Schwangerschaft einen Gang zurückschalten musste. Das Kinderhaus war auch sein Werk.
    »Sag mal, wieso hat der olle Seitz eigentlich die ganze Kohle ausgerechnet für die Villa Sonnenschein spendiert? War der nicht so ein mieses Sparbrötchen?«, fragte Ela, während sie den jungen Mann heranwinkte, der ihre neueste Eroberung war.
    »Hatte wohl einen lichten Moment, kurz bevor er abtrat«, erwiderte Vivi.
    Sie zwinkerte Jan zu. Nur sie beide wussten, dass es Vivis Geld war, das hier verbaut worden war und mit dem die Gehälter der Mitarbeiter bezahlt wurden. Neben der Eingangstür hing eine Plakette, die den edlen Spender rühmte. Berthold Seitz sei ein geheimer Wohltäter gewesen und habe sein Erbe diesem Projekt gewidmet. So stand es ja auch in dem kürzlich gefundenen Zusatz zu seinem Testament. Vivi hatte diesen Zusatz getippt, und diesmal hatte sie auch das richtige Datum angegeben. Danach hatte sie das Dokument der Lokalpresse übergeben.
    »Cool, so ein Kinderhaus«, sagte Elas Begleiter. »Gelbe Mauern, blaues Dach, sieht aus, als wäre Pippi Langstrumpf auferstanden.«
    Sie waren ein ungleiches Paar, die elegante Ela, die ein pinkfarbenes Kostüm und violette Wildlederpumps trug, und der junge Mann, der in seiner kunstvoll zerrissenen Jeans und dem verwaschenen Sweatshirt betont lässig daherkam. Aber sie wirkten glücklich, so wie sie sich ansahen und dauernd berührten. Ja, Ela hielt Händchen. Das hatte Vivi noch nie gesehen. Sie zog ihre Freundin beiseite.
    »Süß, dein Übergangsmann. Vielleicht wird ja mehr draus. Habe ich irgendwie im Gefühl«, raunte sie verschmitzt.
    »Sag bloß.« Ela nestelte an ihrem feuerroten Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. »Na ja, könnte wirklich was werden. Nur Maximilian Sell stresst. Der ist so eifersüchtig, dass er mir echt die Hölle heiß macht. Manchmal könnte ich ihn umbringen!«
    Vivi lächelte. »Das, liebe Ela, kann ich besser verstehen, als du ahnst. Doch an deiner Stelle würde ich mir das noch mal sehr gründlich überlegen.«
    Dann gingen sie mit den anderen ins Kinderhaus, wo zwei Köche damit beschäftigt waren, mit den Kleinen Gemüse zu schnippeln. Es würde eine köstliche Minestrone werden.
    Und so wird’s gemacht:
    Für die Vinaigrette Schalotten fein hacken.
    Mit Öl, Aceto balsamico, Salz und Pfeffer in ein leeres Glas mit Schraubverschluss füllen.
    Das Glas verschließen und kräftig durchschütteln.
    Eine Grapefruithälfte auspressen.
    Die übrigen Grapefruits schälen, in Spalten teilen und die Fruchtfilets von den Häutchen befreien.
    Die Fruchtfilets halbieren.
    Avocados auslösen, in nicht zu kleine Würfel schneiden und mit dem ausgepressten Grapefruitsaft beträufeln.
    Krebsfleisch aus der Packung nehmen, vorsichtig mit den Grapefruitfilets, den Avocadowürfeln und der Vinaigrette mischen. Anschließend mit den Feldsalatblättchen garnieren.
    Dazu passt frisch aufgebackenes Baguette, noch ein Glas Sancerre – und selbst nachtschwarze
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