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Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Titel: Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)
Autoren: Frederik Hetmann
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gemacht.
    Präsident Barrientos begibt sich persönlich nach Sabaya. Die chilenische Regierung versetzt ihre Streitkräfte in Alarmbereitschaft. Die peruanischen Grenzpolizisten und Einwanderungsbehörden erhalten die Weisung, mit den bolivianischen und chilenischen Behörden zusammen zuarbeiten.
    Am 19. ziehen die fünf Männer durch das Gebiet von La Soga auf dem Weg nach Camina in Chile. Sie halten sich in unwegsamen Gegenden auf, weil sie fürchten, die chilenische Grenzpolizei könne sie nach Bolivien abschieben.
    In den nächsten Tagen kommen aus verschiedenen Dörfern an der Grenze Meldungen, dass man die Guerillas dort gesehen haben will. Am 22. Februar 1968 halten Grenzwachen in Chile die fünf Männer bei Alto Camina, 360 Meilen von Oruro entfernt, an. Pombo und seine Kameraden tragen keine Waffen mehr. Sie sind völlig erschöpft und lassen sich ohne Widerstand festnehmen.
    Trotz der Warnungen der Behörden werden sie von der chilenischen Bevölkerung im Norden des Landes außerordentlich herzlich empfangen. In den Dörfern und kleinen Städten dieser Gegend gibt es starke kommunistische Wählergruppen. Hingegen verweigert ihnen die Regierung in Santiago politisches Asyl und setzt ihnen die Frist, binnen 48 Stunden das Land zu verlassen. Führer der kommunistischen und der sozialistischen Parteien und Parlamentsabgeordnete der Linken organisieren ein Hilfsprogramm für die Flüchtlinge. Der damalige Präsident des chilenischen Senats, Salvador Allende, ein langjähriger Freund Ches, begleitet sie auf ihrer Reise durch Chile, um so sicher zu stellen, dass sie strikt nach den Bestimmungen des Internationalen Rechts behandelt werden.
    Bolivien stellt keinen Auslieferungsantrag. Da man den Guerillas in Chile außer ihrer illegalen Einreise nichts Vorzuwerfen hat, ordnet die Regierung am 24. Februar 1968 an, die fünf Männer auf die Oster-Inseln im Stillen Ozean, 2.481 Meilen von der Küste entfernt, abzuschieben. (Dort hatte Che einmal einen Posten als Lepraarzt annehmen wollen.) In ihrer Begleitung befinden sich der stellvertretende Direktor der chilenischen Sicherheitsbehörden, mehrere Polizeibeamte und ihr Beschützer, Salvador Allende. Von den Oster-Inseln aus gestattet man ihnen nach Papeete, der Hauptstadt von Französisch Polynesien, weiter zu reisen, wo sie schon vom kubanischen Botschafter in Frankreich erwartet werden. Am 1. März 1968 trifft Pombo mit seinen Gefährten in Paris ein und tritt bald darauf über Prag die Weiterreise nach Kuba an. Seine Odyssee rund um die Erde hat ein Ende.
    In der kubanischen Zeitschrift Granma erscheint ein Foto: Pombo, bartlos, ausgeruht, lächelnd, auf den Stufen vor der Tür seines Hauses. In der Hand ein Buch mit der Aufschrift: Ernesto Che Guevara, Gesammelte Werke, 1957 bis 1967.

Auskunft über die Quellen
    Die bibliographischen Angaben zu dem voranstehenden Text über Che müssen mit der Bemerkung beginnen, dass es unmöglich gewesen wäre, dieses Buch zu schreiben, ohne auf die Vorarbeiten anderer zurückzugreifen. Der Autor geht sogar so weit, den Text als ein Puzzle oder eine Collage aus Materialien zu bezeichnen, die er aus Europa, Nord- und Südamerika zusammengetragen hat. Er nimmt allerdings in Anspruch, durch die Art und Weise, wie er diese Materialien angeordnet hat, sein Bild, seine Vorstellung vom Leben dieser Person auszudrücken. Der interessierte Leser sollte jedoch über den Text, der vorliegt, hinaus, die Nachforschungen und Wertungen des Autors verfolgen können. Möglicherweise kommt er dann selbst zu ganz anderen Schlüssen und Ergebnissen. Dies kann und wird dem Autor nur recht sein. Deshalb gibt er hier, die von ihm benutzten Quellen mit Kommentar wieder.
    Wer an weiteren Vorstößen in Richtung auf die »Wahrheit« über Ernesto Guevara interessiert ist, suche die gegebenen Quellen auf, untersuche sie, ziehe seine eigenen Schlüsse, entdecke neue Quellen und vielleicht bisher unbekannte Perspektiven auf das Rätsel, das jeder Mensch in seinen Handlungen, Ansichten, Selbsterklärungen und Selbsttäuschungen darstellt.
    Dem Autor ging es nicht zuletzt darum, einen Lernprozess in Gang zu setzen, der über die Person Guevaras hinausreicht.
    Bei der Ausbreitung des Quellenmaterials und den nötigen Kommentaren scheint es sinnvoll - im Gegensatz zu der Methode des Textes, die daraufhin angelegt ist, durch scharfe filmartige Schnitte und Sprünge in der Zeit einige Probleme besonders hervorzuheben -, der Chronologie der Ereignisse zu
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