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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten
Autoren: Mary Higgins Clark
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Collins ihr gegeben hatte, und nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Mrs. Aldrich nicht im Fahrstuhl auf dem Weg nach unten war, wählte sie seine Nummer.
    In der Dienststelle wartete Billy Collins auf Bartley Longe, der Detective David Feldmans Aufforderung, sich im Central-Park-Revier einzufinden, nur unter lautstarkem Protest nachkommen wollte. Billy griff zum Hörer. Er hörte eine zitternde Stimme: »Detective Collins, hier ist Maria Garcia. Ich habe Angst, Sie anzurufen, ich habe doch keine Greencard.«
    Maria Garcia, die Haushälterin der Aldrichs, dachte Billy. Was kommt jetzt? Er versuchte sie zu beruhigen: »Mrs. Garcia, Ihren letzten Satz habe ich jetzt nicht gehört. Wollen Sie mir darüber hinaus etwas mitteilen?«
    »Ja.« Maria atmete noch einmal tief durch, bevor es aus ihr nur so heraussprudelte. »Detective Collins, ich schwöre am Grab meiner Mutter, dass Ms. Moreland vor fast zwei Jahren mit Mrs. Aldrich im Stadthaus hier in der Sixtyninth Street verabredet war. Ich habe Mrs. Aldrich damals gehört, ich weiß, sie hat Sie angelogen. Bartley Longe, der Designer, ist damals bei Mrs. Aldrich am Beekman Place erschienen. Sie hatten eine Affäre. Sie hat die arme Ms. Moreland die ganze Arbeit machen lassen, und dann hat sie ihm den Auftrag gegeben, nachdem er sie ordentlich umgarnt hat. Sie war an dem Tag schon im Aufbruch begriffen, um sich mit Ms. Moreland zu treffen, aber dann ist Mr. Longe gekommen. Und sie hat ganz genau gewusst, dass Ms. Moreland so lange warten musste, bis die gnädige Frau dort erscheinen würde.«
    Billy wollte darauf etwas erwidern, doch Maria Garcia haspelte nur: »Mrs. Aldrich kommt runter. Ich muss Schluss machen.«
    Billy Collins hörte es klicken. Er ließ sich diese neue Wendung im Fall Alexandra Moreland durch den Kopf gehen, als ein wutschnaubender Bartley Longe in Begleitung seines Anwalts das Revier betrat.

77
    Am Samstag um Viertel vor eins rief Melissa Ted an. »Hast du die Zeitungen gesehen?«, fragte sie. »Alle Welt spricht von meinem großzügigen Angebot und der wundervollen Belohnung, die ich für das Auffinden deines Sohnes ausgesetzt habe.«
    Ted hatte ein Treffen mit ihr am Freitagabend unter Vorspiegelung seiner anhaltenden grippeähnlichen Symptome abwenden können. Ritas loyaler Hartnäckigkeit war es zuzuschreiben, dass er Melissa nach ihrer Pressekonferenz angerufen und grummelnd seine Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht hatte.
    Jetzt sagte er mit zusammengebissenen Zähnen und roboterhafter Stimme: »Meine wunderschöne Liebste, ich sage dir, in einem Jahr bist du die Nummer eins auf diesem Planeten, wenn nicht im ganzen Universum.«
    »Du bist so drollig«, lachte Melissa. »Aber genau das glaube ich auch. Ach, gute Neuigkeiten. Jaime-boy hat sich wieder mit seinem Agenten verkracht. Ist das nicht großartig? Ihre Versöhnung hat keine vierundzwanzig Stunden gehalten. Er möchte sich mit dir treffen.«
    Ted stand im Wohnzimmer seines elegant eingerichteten Apartments im Meatpacking District, dem Apartment, in dem er seit acht Jahren wohnte und das er als seine krönende Erwerbung betrachtet hatte, nachdem er sich in der PR-Branche etabliert hatte. Bartley Longe und seine Assistentin Zan Moreland hatten die Räumlichkeiten gestaltet, und so hatte er Zan kennengelernt.
    Das alles ging ihm durch den Kopf, während er sich daran erinnerte, dass er Melissa auf keinen Fall gegen sich aufbringen durfte. »Wann will Jaime-boy sich mit mir treffen?«, fragte er.
    »Am Montag, nehme ich an.«
    »Das wäre toll.« Er freute sich wirklich darüber. Auch deshalb, weil er sich heute kaum mit Jaime-boy hätte treffen wollen. Und Melissa hatte vor, zu irgendeiner Promi-Geburtstagsparty nach England zu fliegen. Sie wollte sich zwar keinesfalls seine Grippe einfangen, aber ohne Begleitung gedachte sie auch nicht auf der Party zu erscheinen.
    Plötzlich hätte er am liebsten lauthals losgelacht. Wäre es nicht am besten, wenn jemand Matthew finden würde und Melissa die fünf Millionen Dollar hinblättern müsste?
    »Ted, falls es dir wieder bessergehen sollte, dann setz dich in den nächsten Flieger nach London, sonst suche ich mir noch einen anderen auf der Party. Britische Jungs sollen ja soooooo süß sein.«
    »Wage es ja nicht.« Seine väterlich-ernste Ermahnung war der perfekte Schlusspunkt für das Gespräch. Endlich konnte er auflegen. Er öffnete die Tür zur Terrasse und ging hinaus. Die Luft war beißend kalt. Er sah nach unten.
    Manchmal
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