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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel
Autoren: Jack McDevitt
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hast!«
    »Diesen Satz verstehe ich nicht.«
    »Bis du mir mein Schiff weggenommen hast! War das klar genug für dich?«
    »Ich bedauere den Verlust. Ich habe es gebraucht. Das Schiff.«
    »Wie schade für dich!«
    »Sie haben versprochen, es würde nicht beschädigt, wenn ich zulasse, dass die Personen, die an Bord waren, gerettet werden.«
    »Ich habe gar nichts versprochen, Frank. Wollen Sie die Wahrheit wissen, Frank? Ich kann …«
    Wieder raste ein Blitz vorüber. Nahe genug, um dem Schiff die Energie für die Beleuchtung zu nehmen. Aber nur für einen Moment.
    »Willst du die Wahrheit wissen, Frank? Ich kann dich nicht besonders gut leiden.«
    »Ich bin gestrandet. Das verlangt nach Mitgefühl.«
    »Die Chance auf Mitgefühl hast du vertan! Genieß die Zeit hier, Frank! Ich glaube, du wirst noch eine Weile bleiben müssen.«
    »Aber ich musste das tun! Ich hatte keine andere Wahl!«
    »Du hättest Hilfe bekommen können. Du hättest nur zu fragen brauchen.« Vielleicht, dachte Matt. Wahrscheinlich aber nicht.
    »Jetzt aber, Frank, hast du ausgespielt! Selbst wenn du uns doch noch triffst, kannst du das Schiff nicht mehr bergen.«
    »Das weiß ich.«
    »Auf Nimmerwiedersehen, Frank!«
    »Ich glaube, wir sind außer Reichweite«, meldete Jim.
    Der Himmel hinter ihnen brodelte vor Blitzen. »All diese Macht«, meinte Hutch, »und es ist trotzdem hilflos.«
     
    Antonio humpelte. Er hatte sich einige oberflächliche Verletzungen und ein paar Blutergüsse zugezogen, aber sonst ging es ihm gut. Jon war, alle viere von sich gestreckt, am hintersten Schott gelandet, hatte aber festgestellt, dass er noch laufen konnte und anscheinend nichts gebrochen war.
    Er war erschrocken – und heilfroh – gewesen, als Hutch Matt geantwortet hatte. Als sie nicht aus der Fähre ausgestiegen war, hatte er schon befürchtet, sie wäre zurückgeblieben, um die Bombe zur Detonation zu bringen. Eine andere Erklärung für ihre Abwesenheit war ihm nicht in den Sinn gekommen.
    »Was hätte ich tun sollen?«, fragte sie Jon, als sie zusammen in den Gemeinschaftsraum spazierten. Sie hatte die Blackbox bei sich, in der Phyl zu Hause war. »Ich wusste, dass Matt Ausweichmanöver würde fliegen müssen, und ich konnte nicht aus dem Hangar heraus, ehe er losgeflogen ist. Ich bin ein bisschen zu alt, mich so herumschleudern zu lassen wie Antonio und Sie. Antonio war Gentleman genug, die Nachricht an meiner Stelle zu überbringen.«
    Matt setzte sich ihr gegenüber. Noch etwa zehn Minuten bis zum Sprung. »Hutch«, sagte er, »erklären Sie mir bitte etwas!«
    »Wenn ich kann.«
    »Warum war die Sache mit der Bombe so knapp? Warum haben Sie uns nicht mehr Zeit bis zur Detonation gelassen? Sich selbst mehr Zeit gelassen? Ihr wart doch kaum an Bord, als die hochgegangen ist!«
    Sie lachte, und es wurde heller im Raum. »Das hätte ich ja gern getan, hätte ich gewusst, wie.«
    »Was soll das heißen?«
    »Schauen Sie, Matt, ich habe keine Ahnung vom Bombenbauen. Sie etwa?«
    »Nein. Eigentlich nicht. Ich hatte nie einen Grund, so etwas zu lernen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und wie haben Sie es nun gemacht?«
    Sie lächelte Antonio zu. Erzähl es ihm.
    Antonio lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Der ursprüngliche Plan sah vor, einfach ein bisschen Treibstoff im Maschinenraum zu verschütten. Aber wir brauchten einen Zünder. Die Kabel sind alle feuerfest, also haben wir es mit zusammengeknoteten Laken versucht. Aber die brannten zu gut. Wir hätten es nie vom Schiff runter geschafft.«
    »Was haben Sie stattdessen getan?«
    »Wir haben einen Laser genommen, eine Treibstoffleitung angezapft und unsere Klamotten und die Seiten aus dem Sigma-Hotel-Buch benutzt, um ein Feuer zu entfachen.«
     
    »Transmission von der Wolke«, meldete Jim.
    Matt nickte, und Franks Reproduktion seiner eigenen Stimme füllte die Brücke aus. »Bitte, verlasst mich nicht!«
    Hutch saß gleich neben Matt. Ihr Blick verfinsterte sich, und sie sah aus, als wollte sie etwas sagen, aber sie tat es nicht.
    Und dann: »Bitte, kommt zurück!«
    Die Wolke nahm den ganzen Navigationsschirm ein. Nun schien sie nur noch aus Augen zu bestehen, und jedes davon starrte Hutch an – schien es ihr.
    »Bitte, helft mir!«
    »Wissen Sie«, sagte Matt, »das Ding hat in der Klemme gesteckt.« Er hasste es, das verdammte Ding. Aber nun schien das nicht mehr wichtig zu sein. Nun, da der Beschuss vorbei war. »Wahrscheinlich hat es erkannt, dass es nicht in unserer
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