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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel
Autoren: Jack McDevitt
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Macht gestanden hat, ihm zu helfen, also hat es den einzigen Weg eingeschlagen, der ihm noch blieb.«
    »Ich verspreche, niemandem wird etwas passieren!«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, entgegnete Hutch ihrem Pilotenkollegen.
    »Und vermutlich hat es auch gewusst, dass wir auf keinen Fall hätten helfen können. Es sei denn, wir hätten ihm ein Schiff überlassen. Hätten wir das getan, hätte er gefragt?« Er unterbrach sich und lauschte der Stille. »Ich glaube nicht«, sagte er dann.
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    Wirf noch einen Scheit ins Feuer,
    denn solange ich dich habe,
    solange ich Holz habe,
    kann die Nacht nicht herein.
    Sigma-Hotel-Buch

 
Epilog
     
     
    Hutch nahm Kontakt zu Rudys Familie auf, kaum dass die Preston wieder im heimischen Sonnensystem angekommen war. Eine qualvolle Prüfung, so schmerzhaft wie nichts anderes in ihrem Leben.
     
    Frank machte für ein paar Tage Furore in den Medien. Dann äußerte sich der Präsident von Patagonien negativ über den Präsidenten der NAU; es gab Gerede über die Verhängung von bilateralen Wirtschaftssanktionen; und die Story über die sprechende Wolke landete auf den hinteren Seiten. Innerhalb einer Woche war sie bereits vergessen.
    Antonios Buch, Im Zentrum, überlebte etwas länger, und man sprach über eine weitere Mission. Einige wollten mit der Kreatur kommunizieren, andere wollten sie atomisieren. Die Nächsten behaupteten, das alles sei nur eine Verschwörung und die Omegas kämen von ganz woanders her, aus einer Quelle, die so furchtbar sei, dass die Regierung sie geheim halte. Wieder andere erklärten, die Hölle läge im Zentrum der Galaxie und alle Menschen wüssten, wer wirklich in der Wolke gefangen sei. Als Hutch während eines Interviews gefragt wurde, was ihrer Meinung nach geschehen solle, drang sie darauf, die ganze Sache zu vergessen. »Wenigstens, bis wir schlauer sind«, meinte sie. Am Ende hätte die Gleichgültigkeit der Öffentlichkeit den Sieg davontragen können, hätte Alyx Ballinger die Begegnung nicht in ihrem Musical Starstruck verarbeitet. Hutch, Antonio und Jon wohnten der Premiere in London bei. Hutch genoss die Aufführung sehr, behauptete aber stets, das läge nur an der Musik und hätte nichts damit zu tun, dass ihre Rolle von der außerordentlich liebenswerten Kyra Phillips gespielt wurde. Aus dem Musical wurde eine VR; der interstellare Tourismus nahm wieder Fahrt auf; das Interesse der Politiker war geweckt; und nach nicht einmal drei Jahren nahm eine zweite Akademie an einem temporären Standort in Crystal City die Arbeit auf. Ein größerer Komplex befindet sich zurzeit auf dem alten NASA-Gelände auf dem Cape im Bau.
     
    Die Prometheus Foundation hatte Rudy verloren, durch Starstruck aber neue Gönner gewonnen, und bildete schließlich die Brücke zur Akademie.
    Die meisten Leute neigten dazu, das Wiederaufleben des Interesses an der Raumfahrt Ballinger zuzuschreiben. Aber Hutch war der Überzeugung, es wäre so oder so irgendwann so weit gekommen. Es sei, so erklärte sie Freunden gegenüber, unausweichlich gewesen. Auch ohne den Locarno-Antrieb wäre die Menschheit wieder zu den Sternen geflogen, glaubte sie. Die ursprünglichen Bemühungen aufzugeben seien ein Irrweg gewesen, ganz ähnlich wie die lange Unterbrechung nach den ersten Mondflügen. Die Menschen schienen die Dinge immer anfallsweise zu tun, fingen Dinge an und ließen sie dann wieder ruhen, verriet sie dem Publikum bei der Eröffnungsfeier des Gebäudekomplexes in Crystal City im Jahr 2258. »Aber irgendwann gehen wir alle Aufgaben an, die sich uns stellen! Es braucht nur eben seine Zeit.«
    Inzwischen waren mehrere unabhängige Missionen mit dem Locarno-Antrieb ins All aufgebrochen. Zwei gingen verloren. Niemand sollte je wieder von ihnen hören. Als dennoch niemand dazu aufrief, das Programm zu verwerfen, wusste Hutch, dass es dieses Mal keinen Rückzieher geben würde.
     
    Jon erhielt ein halbes Dutzend bedeutender Auszeichnungen, einschließlich des 2257er Americus. In seinen Dankesreden erklärte er stets, das Verdienst gebühre in erster Linie Henry, was niemanden seiner Zuhörer überraschen konnte.
    Jon war auch der erste Träger des Rudy Golombeck Award, der ihm von der Prometheus Foundation in Anerkennung seiner Förderung einer interstellaren Renaissance verliehen wurde. Matt Darwin überreichte ihm die Auszeichnung.
    In der VR-Version von Starstruck wurde Jon als brillanter Wissenschaftler dargestellt. Außerdem war er fortgeschrittenen
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