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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel
Autoren: Alison Kent
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treffen.
    Aber jetzt ging es um Quentin Marks' eigenes Studio, um sein eigenes Label: Markin' It Up. Es war sein Traum, sich damit in seiner Heimatstadt Austin niederzulassen, und die nötige Unterstützung zu bekommen, war kein Problem. Schwieriger war es, sich für die richtigen Partner zu entscheiden.
    Doch im Moment dachte er weniger an Finanzgeschäfte als an Sex. So merkwürdig es sich anhörte und anfühlte, in den letzten Monaten war er so mit der Studioplanung beschäftigt, dass sich Sex nur noch in seinem Kopf abgespielt hatte.
    Damit war jetzt Schluss. Er wollte diese Shandi.

2. KAPITEL
    Q uentin wartete ungeduldig darauf, dass Shandi ihre Schicht an der Bar antrat. Nach seinem zweiten Meeting hatte er sich für ein frühes Abendessen entschieden – ohne Begleitung. Er hatte die Gastgeberin im Hotelrestaurant Amuse Bouche überzeugt, ihn so zu platzieren, dass er freie Sicht aufs
Erotique
hatte. Endlich entdeckte er Shandi – natürlich in dem Moment, als der Kellner ihm gerade den grünen Salat mit norwegischem Rauchlachs, Gurken und Vinaigrette mit gelbem Pfeffer servierte.
    Quentins erster Gedanke war, das Essen herunterzuschlingen und an die Bar zu eilen. Doch dann bemerkte er, wie toll es war, sie einfach zu beobachten, sie anzuschauen, ohne dass sie es merkte. Es kam nicht oft vor, dass er unbemerkt blieb, darum kostete er diese Möglichkeit jetzt voll aus.
    Sie wirkte völlig ungezwungen, wie sie ihrem Kollegen an der Bar geschickt auswich und Seite an Seite mit ihm arbeitete, Bestellungen ausführte, Drinks mixte, einschenkte und servierte oder mit den Gästen sprach. Sie lächelte und lachte, frisch, ausdrucksstark, engagiert. Ihr machte die Arbeit Spaß, das sah man. Das gefiel ihm. Er entspannte sich beim Essen.
    Er ließ sich Zeit, um seine Vorfreude zu steigern. Er probierte einen Bissen von dem Salat, rührte aber den Wein nicht an, den eine Dame ihm hatte zukommen lassen. Er wollte sich nicht wegen einem Glas Wein in eine Unterhaltung hineinziehen lassen, an der er nicht das geringste Interesse hatte.
    Sein Interesse galt einzig und allein Shandi. Dabei wollte er nicht nur Sex von ihr. Er wollte, dass sie für ihn lächelte. Er wollte ihren Optimismus teilen, ihre Hoffnungen, ihr Engagement. Das Verlangen danach wurde mit einem Mal so groß, dass ihn die Distanz zwischen ihnen störte.
    Er gab der Bedienung ein Zeichen, zahlte und ging hinüber ins
Erotique
.
    “Wie sind Ihre Meetings gelaufen?”, fragte Shandi ihn, als er sich auf einen der coolen schwarzen Thekenstühle schob, die eine Rückenlehne in Form eines umgekehrten Dreiecks hatten.
    Das merkwürdig kühle, rosarote Licht der Lampen, die verschachtelt an der Decke angebracht waren, ließ ihr blondes Haar beinahe weiß erscheinen. Als sie den Kopf bewegte, musste er an Zuckerwatte denken.
    Er umklammerte das Highball-Glas, das sie vor ihn stellte und beobachtete, wie sie ihm einen Drink eingoss. Er dachte daran, wie viel Lust er auf sie hatte. “Ganz gut, schätze ich. Wie Meetings eben so sind.”
    Sie lachte leise, es klang in seinen Ohren wie klirrende Gläser oder leises Glockengeläut. “Man könnte meinen, Meetings sind nicht gerade Ihr Ding.”
    Er zuckte mit den Schultern. “Kommt aufs Thema an.”
    “Und worum ging es?”, fragte sie und nickte einem anderen Gast zu, der einen Drink bestellen wollte.
    “Um Geld”, sagte Quentin und ließ die Eiswürfel in seinem Glas klirren. Sie sah ihn fragend an, bevor sie dem anderen Gast einen Bourbon auf Eis servierte.
    Warum musste ausgerechnet sie eine Hose tragen, wo doch das Motto des Hush Erotik war und er nichts erotischer fand als ihre langen Beine?
    Er bekam nicht genug davon, sie zu beobachten, wie sie ging, wie sie die Hüften schwenkte, wie ihr Hintern auf und ab hüpfte. Jetzt saß er schon den zweiten Abend auf diesem Barhocker, nur um dieses Schauspiel zu betrachten.
    Als sie zu seinem Platz zurückkehrte, setzte sie die Unterhaltung da fort, wo sie geendet hatte und fragte ihn: “Und Sie mögen Geld nicht?”
    “Wenn es meins ist, schon. Wenn nicht …” Er beendete den Satz nicht und zuckte mit den Schultern. “Ich gehe einfach nicht gerne Verpflichtungen ein.” Er wollte nicht übers Geschäft reden, sondern über sie.
    “Sie meinen, Sie machen nicht gerne Schulden.”
    Er schüttelte den Kopf und lachte. “Leider ein notwendiges Übel.”
    “Wem sagen Sie das.” Über seinen Kopf hinweg winkte sie einem Gwyneth-Paltrow-Verschnitt in der Lobby zu.
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