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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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Hersteller.“ Um weitere Antworten und mehr Informationen zur Nahrungsergänzung zu finden, hat das BfR ein mehrjähriges Forschungsprojekt gestartet. Hintergrund sind auch die Folgen möglicher Überdosierung bei überwiegend unnötiger Einnahme; daher lautet das Projekt: „Zielgruppengerechte Risikokommunikation zum Thema Nahrungsergänzungsmittel“.
    Wie auch immer die Forschungsergebnisse des BfR aussehen werden, Fakt ist: Die Effekte einzelner Substanzen, die aus ihrem natürlichen Lebensmittel isoliert werden, entpuppen sich in Studien am Menschen bestenfalls als wirkungslos und überflüssig – so das Resümee eines Experten der US-amerikanischen University of Minnesota, der das Thema auf den Punkt bringt: „Nahrungsmittel sind als Ganzes zu betrachten. Eine Substanz, die von ihrer Matrix (Umgebung) getrennt wird,verhält sich anders als in ihrem natürlichen Zusammenhang.“ Unerwünschte Resultate des isolierten „Andersverhaltens“ zeigen beispielsweise die oben erwähnten „Raucheruntersuchungen“ und die Cochrane-Auswertung der 67 Vitaminstudien. Falls Sie sich abschließend fragen, wo die künstlichen Vitamine eigentlich herkommen – ganz einfach: Entweder werden die Moleküle chemisch synthetisiert oder aus den vitaminreichen Ausscheidungen gentechnisch manipulierter Mikroorganismen extrahiert. Der Einsatz von Gentechnik muss bei diesen Vitaminen übrigens nicht gekennzeichnet werden.
    Lassen wir an dieser Stelle kurz drei Experten ein aktuelles Fazit ziehen – Professor Peter Nawroth und Dr. Angelika Bierhaus von der Uniklinik Heidelberg sowie Dr. Michael Ristow von der Universität Jena erklärten im Mai 2010: Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über langfristig positive Wirkungen von Antioxidantien, jedoch viele Nachweise, dass die zusätzliche Einnahme von Vitamin C, Vitamin E, Co-Enzym Q10 u. a. schädliche Auswirkungen auf den Körper hat. So bleibt nur noch die Frage: Wie schützen wir uns gegen die Einflüsterungen der Werbung, die uns doch all diese vermeintlichen Schätze so sehr ans Herz legt?

»Functional Food ist in – und auch gefährlich!«
    Manche Substanzen der Nahrungsergänzungsmittel finden sich auch im Essen wieder. Diese Produkte nennt man Functional Food. Darunter fallen Lebensmittel, die mit Stoffen angereichert sind, denen eine „gesundheitsfördernde Wirkung“ nachgesagt wird. Ist eine spezielle Wirksamkeit nachgewiesen, dürfen die Hersteller auch damit werben. Zu diesem Thema wäre es leicht, ein vollständiges Kapitel oder gar ein ganzes Buch zu schreiben,jedoch soll Sie an dieser Stelle nur ein ausgewähltes Beispiel der „cholesterinsenkenden Phytosterine“ zum kritischen Nachdenken anregen.
    Vorher jedoch kurz zwei Sätze zu den viel-gelöffelten „probiotischen Joghurts“, die werbegemäß das „Immunsystem stärken und die Verdauung fördern“: Die europäische Lebensmittelüberwachung EFSA (European Food Safety Society) teilte Ende 2010 mit, dass die Gesundheitsversprechen dieser Produkte nicht haltbar sind – daher darf nicht weiter mit gesundheitsfördernden Behauptungen geworben werden. Das hat sicher auch Professor Wolfgang Graninger von der Universität Wien gerne gehört, denn für ihn grenzt der „Probiotika-Hype“ gar an „Volksverblödung“ … und damit sind wir auch schon bei besagtem Beispiel der cholesterinsenkenden Versprechungen phytosterinhaltiger Lebensmittel:
    Seit einigen Jahren führen Supermärkte Milchprodukte wie Joghurt und Brotaufstriche im Sortiment, die mit pflanzlichen Sterinen angereichert werden. Diese Phytosterine/-sterole sind stoffliche Verwandte des menschlichen Cholesterins. Sie können den Blutspiegel unseres „bösen“ LDL-Cholesterins je nach Dosierung um bis zu 15 Prozent senken. Dementsprechend lauten die Werbeversprechen: „Senkt nachweislich den Cholesterinspiegel.“ Das ist richtig. Jedoch gibt es bislang keinen Nachweis, dass dieser Effekt der Phytosterine irgendeine positive Wirkung im Hinblick auf Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gefäßschutz ausübt – dem eigentlichen Ziel einer Cholesterinsenkung. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie stellte daher im April 2011 klar: Pflanzliche Sterine oder Phytosterole haben keinen nachgewiesenen Nutzen für die Herzgesundheit. Ganz im Gegenteil: Sie können sogar negative Effekte ausüben. So hat beispielsweise eine Studie der Universität Leipzig Ende2010 ergeben, dass Phytosterine „für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung“ als
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