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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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Omega-3-Fettsäuren? Wenn nicht, dann sind Sie wahrscheinlich herzgesund. Denn die vorwiegend in fettem Fisch enthaltenen Öle werden als Nahrungsergänzung häufig zurVorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Die fischigen Fette sollen studiengemäß Herz & Adern schützen und vor frühzeitigem Tod bewahren. Aber auch diesbezüglich verengten die Forschungsnetze kritischer Wissenschaftler 2010/11 die Sachlage: Französische Forscher der Université Paris fanden heraus, dass Omega-3-Fettsäuren nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall keinen Schutz vor weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten. „Der Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse kann daher weiterhin nicht empfohlen werden“, schlussfolgerte Professor Hans-Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Diese Untersuchung „bestätigt somit erneut, dass positive Zusammenhänge aus Beobachtungsstudien keine gute Grundlage für Empfehlungen gegenüber Patienten sind.“ Zur Erinnerung: Auf diesen „Beobachtungsstudien ohne Beweiskraft“, die Sie bereits von Seite 64 kennen, basieren zahlreiche Empfehlungen zur „gesunden“ Ernährung und Nahrungsergänzung. Ein vergleichbares Fazit wie Diener zog auch Professor Michael Böhm, Ex-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, anlässlich einer weiteren Studie an 32 niederländischen Kliniken, die ebenfalls keinen therapeutischen Nutzen der Fischfette nach einem Herzinfarkt beobachten konnte: Diese Studie habe zunächst einmal ergeben, dass man von Beobachtungsstudien mit positiven Ergebnissen „offenbar keine direkten therapeutischen Konsequenzen ableiten darf.“ Ergeben diese so genannten epidemiologischen Studien erst gar keine positiven Ergebnisse, so gerät der Autor auch nicht in den therapeutischen „Konsequenz-Konflikt“ – wie Ende 2010 Forscher aus Boston, die nach Analyse der „Framingham Heart Study“ keinen Effekt von Omega-3-reicher Kost auf das Auftreten von Vorhofflimmern finden konnten. Und eine weitere US-Studie, die auf dem amerikanischen Herzkongress 2010 vorgestellt wurde, spricht ebenfalls nicht für die „therapeutischeKonsequenz“ Fischöl: Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren hilft nicht bei Vorhofflimmern (das ist übrigens eine Form von Herzrhythmusstörung). Für den Studienautor ist damit auch keine Wirksamkeit bei der schlimmeren Herzinsuffizienz zu erwarten. Das sehen italienische Forscher aus Brescia anders: ihre Studie habe einen positiven Effekt der Fischöle bei Herzinsuffizienz gezeigt. Auch diese „Studien-Story“ wird wohl weitergehen: „Sie wirken, sie wirken nicht, sie wirken, sie wirken nicht …“ Für alle Patienten, die diesen Produkten ihre Gesundheit anvertrauen, kann man nur auf einen schnellen und klaren Konsens der Forscher hoffen. Und bis dahin, schließen wir mit der Empfehlung der Österreichischen Arbeitskammer, die sich für den Schutz der Konsumenten stark macht: Fischöle am besten nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Denn eine willkürliche und längerfristige Einnahme von Fischölkapseln in Eigenregie und ohne fachlichen Rat kann das Immunsystem schwächen und die Infektgefahr erhöhen, weil das Risiko einer chronischen Überversorgung besteht, anstatt einen Mangel zu beheben …

Dem Vitaminmangel mangelt es an Glaubwürdigkeit
    Grundsätzlich gilt: Nur bei wenigen Mangelerkrankungen wie beispielsweise Niereninsuffizienz müssen ausgewählte Vitamine & Co. eingenommen werden. „Nur bestimmte Risikogruppen benötigen Nahrungsergänzungsmittel, aber bitte nur gezielt gemäß ärztlicher Anweisung“, erklärt Silke Restemeyer von der DGE. Auch Professor Hans Konrad Biesalski ist der Meinung, Nahrungsergänzung solle wie Medikamente eingesetzt werden. Und Doris Steinkamp, Vorsitzende des Berufsverbands der Diätassistenten betont, dass immer der Arzt über Vitamine & Co. zu entscheiden habe. Ein klares Statement zur Vitamineinnahme gibt auch der österreichische Ernährungsmediziner Dr. MaximilianLedochowski: „Nur wenn jemand krank ist. Der Mangel muss vom Arzt festgestellt werden.“ Denn der beliebte Einnahmevorwand „Vitaminmangel“ ist bei gesunden Menschen eine absolute Ausnahmeerscheinung. Es ist in Deutschland „nahezu ausgeschlossen, in eine ernährungsbedingte Mangelsituation zu kommen“, erklärt Professor Burkhard Görke von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Er
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