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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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„Essparadies auf Erden“ bei. Schöpfen Sie aus dem Vollen, wenn Sie hungrig sind – dankbar und mit dem nötigen Respekt. Vor diesem Hintergrund erscheint die folgende Feststellung im „Ernährungsbericht 2008“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mehr als merkwürdig: Nur im ersten Lebensjahr sei die Ernährung in Deutschland ausgewogen und nahezu optimal. Ab dem zweiten Geburtstag wird es also kritisch im Nahrungsparadies Deutschland? Im Hinblick auf die Tatsache, dass täglich 25.000 Menschen weltweit an Unterernährung sterben, alle sechs Sekunden ein Kind verhungert und den Vereinten Nationen zufolge Ende 2008 etwa eine Milliarde Menschen hungern mussten, wirkt diese Aussage der DGE geradezu zynisch. Die aktuellen Zahlen der Welthungerhilfe aus 2010 bestätigen diese Entwicklung: 2,2 Millionen Kinder sterben jährlich an Mangel- und Unterernährung und noch immer haben rund ein Milliarde Erdenbürger nicht genug zu essen.
    Die weltweite Ernährungssituation könnte übrigens in den nächsten Jahren sogar noch dramatischer werden: „Wenn die Agrarproduktion nicht deutlich steigt, könnten wir bald eine echte Nahrungsmittelkrise erleben“, warnteder Chefökonom der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Anfang 2009. Hintergrund seiner Aussagen sind Berechnungen, nach denen die Landwirte im Jahr 2050 doppelt so viel ernten müssen wie heute, um die geschätzten neun Milliarden Erdbewohner zu ernähren. Das soll jedoch kein Grund zu Hamsterkäufen sein. Computermodelle zeigen: Wir können auch Mitte dieses Jahrhunderts die Weltbevölkerung ernähren. Sicherlich müssen wir Industrieländler in naher Zukunft weder massive Mangelszenarien noch schreckliche Hungerperioden befürchten. Aber bitte verlieren Sie trotzdem nicht den Respekt der Fülle und Vielfalt an Nahrungsmitteln gegenüber, die sich uns derzeit bieten. Dazu gehört auch die Wertschätzung der eigenen Lebensmittel: Essen sollte nicht im Müll landen. Denn ein bedenklicher Nebeneffekt unserer Überflussgesellschaft sind 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel auf den Müllkippen der Republik. Laut Gesundheitsministerin Ilse Aigner wirft jeder Deutsche damit im Schnitt pro Jahr Lebensmittel für 330 € in den Abfall. Vielleicht sinkt diese Quote ja ein wenig auch aufgrund der steigenden Preise für Lebensmittel, die ein bewussteres Einkaufen bewirken …

Seien Sie sich im Klaren, wer Sie sind!
    Ist Ihr Körper mit dominanten „Speichergenen“ ausgerüstet, dann liest sich der vorherige „Schöpfen Sie aus dem Vollen“- Absatz leichter, als er in unserer Überflussgesellschaft tatsächlich zu leben ist. Denn den Hunger nach Lust und Laune zu stillen, bedeutet für die „Speichergenetiker“ meist unweigerlich, dicker zu werden – und das passt optisch nicht in unsere „fitte Gesellschaft“ mit durchtrainiertem, gertenschlankem Schönheitsideal. Die Natur macht es den Menschen mit dieser Genausstattung heutzutage auch nicht leicht, denn es passt ein„Speichersteinchen“ zum anderen: Die Gene steuern das Essverhalten und die Vorliebe für bestimmte Nahrungsmittel über die Kulinarische Körperintelligenz mit ihren Werkzeugen Hunger & Lust. Wollen also Speichergene Fettdepots anlegen, ist dies ein leichtes Unterfangen in unserer Überflussgesellschaft, die jederzeit fast alles an hochkalorischem Essen & Trinken zu erschwinglichen Preisen bietet. Damit die „mühsam angelegten“ und in Notzeiten lebenswichtigen Energiereserven nicht verschwendet werden, reduzieren die auf Mangelvorbeugung programmierten Körper auch die alltäglichen kleinen Bewegungen namens „Fidgeting“ auf ein Minimum.
    Hinzu kommt, dass die ab dem 20. Lebensjahr unveränderliche Zahl an Fettzellen ein Eigenleben führt, das Hunger verursacht und sie selbst zum Weiterwachsen anregt. Außerdem drosselt Fett den Energieverbrauch in seinem „Zuhause“, weil es die Kraftwerke in den Fettzellen lähmt, eben sich selbst in Energie umzuwandeln. Als „externe Zusatzabsicherung“ der Fettspeicher könnte man die Darmbakterien und Viren bezeichnen, die bei Fettleibigen häufiger als bei Schlanken zu finden sind und Übergewicht fördern.
    Die (Epi-)Gene der Schlanken hingegen scheinen den momentanen Überfluss ein Stück weit mehr „realisiert“ zu haben, denn deren Erbgut will keine (heutzutage) überflüssigen Speicher anlegen. Es gibt in einer Umwelt ohne Nahrungsmangel auch keine Notwendigkeit dazu. Also essen sie auch nicht immer
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