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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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Freizeitsportlern negativ zu beeinflussen: „Vitaminpräparate steigern Diabetes-Risiko“, fasste die Universität Jena das Ergebnis ihres Gemeinschaftsprojektes mit der Harvard Medical School in Boston, der Universität Leipzig und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung zusammen. Außerdem unterdrücke die Einnahme der antioxidativen Vitamine C und E die gesundheitsfördernde Wirkung von körperlicher Bewegung, erklärte der Projektleiter Professor Michael Ristow. In eine ähnliche Richtung wiesen Anfang 2010 die Ergebnisse einer Studie der Kansas State University: Zu viel Antioxidantien wie Vitamin C und E können die Weitung der Blutgefäße und deren Sauerstofftransport in die Muskeln stören. Damit einhergehend werde die Funktion der Muskulatur beeinträchtigt.

Vitamin D-Dilemma & Kalzium-Katastrophe
    Ein letztes Fünkchen Hoffnung für die von Studienrückschlägen gepeinigten„Vitaministen“ gibt es noch: Besondere Aufmerksamkeit widmete die Fachwelt im ersten Halbjahr 2009 dem neuen „In“-Vitamin D, einem gepriesenen Multitalent zur Stärkung des Immunsystems und zum Schutz vor Autoimmunkrankheiten wie Allergien und Rheuma. Die Einnahme von Vitamin D wurde daher von zahlreichen Fachleuten empfohlen. Dabei kann unser Körper die hormonähnliche Substanz als einziges Vitamin selbst herstellen; dazu reichen bereits 15 Minuten Sonnenlicht am Tag. Neben der akut benötigten Dosis produziert unser Körper in den Sommermonaten darüber hinaus ein D-Depot, denn Vitamin D ist fettlöslich und damit speicherbar. Dieser Speicher reicht aus, um uns ganzjährig vor „gefährlichen Mangelerscheinungen“ zu schützen – denn diese sind in Deutschland auch im Winter sehr selten, erklärte die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie Anfang 2011. Stattdessen wird der gerne propagierte Vitamin-D-Mangel oft überbewertet. Die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sei daher nur in ärztlich begründeten Fällen erforderlich, denn eine Überversorgung kann gefährlich für die Gesundheit werden. Das sehen auch die eher Supplement-freundlichen Amerikaner so: Das US-Intsitute of Medicine erachtet die Vitamin-D-Versorgung als ausreichend, sieht jedoch Gesundheitsrisiken bei Überdosierung. Weiter bewerten auch Wissenschaftlicher aus Kalifornien die Nahrungsergänzung als sehr kritisch: Die Einnahme von Vitamin D könnte Rheuma und Allergien nicht bessern, sondern sogar verschlimmern und möglicherweise erst zu deren Entstehung beitragen. Auch die Vitamin-D-Forscherin Dr. Birte Hintzpeter vom Berliner Robert Koch-Institut warnte im Juni 2009 vor übereifriger Begeisterung: „Wir wissen nicht, wie sicher eine jahrelange Gabe ist.“ Hintzpeter fürchtet bislang unerkannte Nebenwirkungen,da die Wirkweise vom Vitamin D der von Steroidhormonen gleicht, zu denen etwa auch Cortisol gehört. Und im Gegensatz zur körperlichen Eigenproduktion besteht bei der zusätzlichen Gabe auch die Gefahr einer Überdosierung. Daher lautet die einstimmige Empfehlung seriöser Experten: Nicht selbst zu Vitamin-D-Produkten greifen, sondern die Substitution nur in Abstimmung mit dem Arzt und erst nach Feststellung eines Mangels von Vitamin D im Blut in Betracht ziehen. Und dass dieser Mangel sehr selten vorkommt, war bereits von deutschen Endokrinologen und amerikanischen Medizinern zu hören. Die US-Forscher sprachen übrigens zusammen mit der Vitamin-D-Warnung auch ihre Sorge hinsichtlich der Verwendung von Kalziumpräparaten aus. Die Einnahme sowohl von Vitamin D als auch von Kalzium sei unnötig und möglicherweise sogar gesundheitsschädlich: Zuviel vom Knochenmineral Kalzium kann zu Nierensteinen führen und die Adern verkalken. Letzteres bekräftigen australische Forscher der Universität Auckland sowohl im Herbst 2010 als auch erneut im April 2011 nach Analyse von 15 Studien: Kalziumpräparate erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Herzinfarkt um 30 Prozent. Wie immer bei solchen Studien beginnt anschließend die öffentliche Diskussion diverser Fachgruppen, ob und wie gesichert die neuen Erkenntnisse sind. Sie hingegen können sicher sein: Zu den Themen Vitamin D und Kalzium werden sicher noch einige überraschende Erkenntnisse folgen. Es wären nicht die ersten Studien, die so manch gefeierte Vitamine und Nahrungsergänzungen wieder auf den Boden der wirkungslosen Tatsachen zurückholen – zahlreiche aktuelle Beispiele zeigt dieses Kapitel; wie auch abschließend der letzte „Fall Fischöle“:
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