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Hundejäger töten leise

Hundejäger töten leise

Titel: Hundejäger töten leise
Autoren: Stefan Wolf
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sich
auszuschütten vor Lachen. „Das ist Othello. Gehörte unserem verkalkten
Nachbarn. Den Köter habe ich selbst beschafft. Ein Witz, was? Weil mich das
Vieh kennt, ist es treu und brav mitgekommen.“
    Tom nahm Locke bei der Hand.
Sie traten durch die Tür.
    Das Gewölbe hatte dicke Mauern.
Ein Dutzend käfigartige Verschläge waren abgeteilt. Bis auf zwei waren alle
leer. In einem lag der tote Eros. Das Blut an seinem Schädel war verkrustet und
dunkel. In einem anderen Verschlag stand Othello, Nicki beschnupperte ihn
durchs Gitter, wedelte und leckte ihm freundlich die Schnauze.
    Schmied stand mit dem Rücken
zur Tür und merkte nichts von den beiden.
    Als Tom ihm die Hand auf die
Schulter legte, fuhr er herum.
    Das Grinsen fiel aus seinem
Gesicht. Fassungslos glotzte er die beiden an.
    „Sie fettes, widerwärtiges
Schwein!“ sagte Locke. „Sie Hundejäger, Dieb, Tiermörder! Und es macht Ihnen
noch Spaß, wie? Und Sie verdienen viel Geld an Ihrem kosmetischen Dreck?
Hoffentlich werden Sie hart bestraft!“
    Dann spuckte sie ihm ins
Gesicht.
    Der Schock für den Kerl war zu
groß. Er hatte sich nicht mehr in der Gewalt. Seine Sicherungen brannten durch.
Und er wußte vermutlich nicht, was er tat, als er sich mit einem Wutschrei auf
Locke stürzte. Vielleicht, um sie beiseite zu stoßen und zu flüchten. Vielleicht
auch, um sie mit seinen kralligen Händen zu packen.
     
    Jedenfalls — Tom riskierte
nichts. Er seufzte zufrieden, denn es war eine vorschriftsmäßige
Notwehrsituation, die Schmied jetzt herbeiführte.
    Tom schlug zu.
    Dann packte er den Kerl bei den
Füßen und schleifte ihn in einen der Verschläge.
    >
    Nicki sprang aufgeregt hin und
her. Othello hatte den Kopf schief gelegt und winselte leise.
    Mike wies auf Schmied. „Braucht
er ärztliche Hilfe?“
    Tom grinste. „Das soll Klara
entscheiden. Sie kann sich um ihn kümmern.“
     
    *
     
    Diese Sonntagnacht war das Ende
der Hundejäger und ihrer Hintermänner. Die Polizei schaltete sich ein. Schmied
war noch nicht vernehmungsfähig. Aber Klara, der die Nerven versagten, ließ
sich nicht lange bitten. Sie sagte aus. Ihr Geständnis belastete Schmied
schwer. Die Mittäterschaft an fast 100 Tierdiebstählen konnte ihm nachgewiesen
werden. Jetzt half auch sein Geld nicht mehr. Er erhielt eine Gefängnisstrafe,
die angemessen war. Und der Absatz seiner kosmetischen Artikel ging erheblich
zurück. Der Zusammenbruch der Firma war abzusehen.
    Auch die anderen Verbrecher
wurden zu beträchtlichen Strafen verurteilt: Mäuchler, der alte Tschilke,
Lämmel und Porczik.
    Herbst, Aspe und Verena Paulsen
kamen etwas glimpflicher davon. Auch bei Danny Tschilke ließ man Milde walten —
wegen seiner Jugend. Freilich — das Gefängnis blieb ihm nicht erspart.
    Kobrutschik konnte nichts
nachgewiesen werden. Claus Bader wurde wieder völlig gesund, aber er verließ
die Schule. Vermutlich schämte er sich — wegen seiner versuchten Erpressung.
    Gunter Rehm und Helga Conradi
erfuhren erst im Nachhinein, mit welchem Eifer ihre Kinder sich eingesetzt
hatten — und noch einsetzten: für das Wohl der Tiere, für ihr Recht auf ein
Leben ohne Qual.
    Gunter Rehm sorgte dafür, daß
im Tagblatt ausführlich berichtet wurde: über das, was Locke und Tom
erreicht hatten, und über das Anliegen aller engagierten Tierfreunde.
    Eines Abends, als sich alle
Rehms — einschließlich der Oma — und alle Conradis bei einem tollen, von Mit-Ha
bereiteten Essen versammelten, konnte Locke stolz mitteilen: „Heute haben Tom
und ich in der Schule den JsT gegründet. Das bedeutet: Jugendliche schützen
Tiere. Wir verstehen uns als Jugendgruppe, die sich für den Tierschutz einsetzt
und mit aller Kraft gegen Tierversuche vorgeht. Wir sind bereits — hört und
staunt! — 79 Mitglieder. Ernstzunehmende Mitglieder, die nicht nur reden,
sondern auch handeln werden. Ich finde, das ist ein guter Anfang. Wenn wir mehr
werden und immer mehr werden, gibt es wieder Hoffnung — für die Tiere, für
unsere Schöpfungskameraden.“
     
    — ENDE -

Liebe Locke-und-Tom-Freunde!
     
    Ganz schön
aufregend, was die beiden erleben, nicht wahr?! Wenn es darum geht, anderen zu
helfen, greifen Locke und Tom ein — koste es, was es wolle. Denn Locke ist
schon ein tolles Mädchen, und Tom ein prima Kumpel, mit dem man Pferde stehlen
kann. Es vergeht kaum ein Tag, an dem bei Tom nicht das Telefon klingelt:
„Hallo Tom, hier Locke...!“ Und was bei diesen Telefonaten ausgeheckt wird,
erfahrt Ihr
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