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Hundejäger töten leise

Hundejäger töten leise

Titel: Hundejäger töten leise
Autoren: Stefan Wolf
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außerdem
Bankräuber.“
    Er erzählte, während Locke
durch die geöffnete Tür in den Wohnraum sah. Sie erkannte Porczik, den Kerl,
der sie vor dem Supermarkt bedroht hatte.
    „Das ist das Ende der
Hundejäger, Tom. Wir können uns gratulieren.“
    Sie gingen hinein.
    Lambert sagte gerade: „Wenn Sie
unsere Arbeit unterstützen, indem Sie ohne Vorbehalt auspacken, werde ich das
vor Gericht vermerken. Sowas macht immer einen guten Eindruck. Also?“
    Er begrüßte Locke.
    Sie und Tom zogen sich in eine
Ecke zurück. Aber natürlich durften sie bleiben. Und zuhören. Denn die
Verbrecher hatten sich entschlossen, nur noch an sich selbst zu denken und
ihren Vorteil zu wahren. Keine Rücksicht mehr auf Komplicen und Auftraggeber.
    Sie gestanden den Bankraub,
stellten aber richtig, daß Verena nicht daran beteiligt war. Sie gestanden den
Überfall auf Claus Bader und zeigten, wo sich die Erpresserfotos samt Negativen
befanden. Sie erklärten, daß Georg und Danny Tschilke die Auftraggeber waren.
Und sie gaben zu, daß sie sich den Hundejägern angeschlossen hatten — bisher
freilich ohne Erfolg.
    „Außer euch gehören also nur
die Tschilkes, Edwin Herbst und Bruno Aspe dazu?“ vergewisserte sich Lambert.
    Alle nickten. Verena sagte:
„Der Alte hat keine Tiere gestohlen. Die Dreckarbeit überließ er anderen. Er
hatte den Profit (Gewinn) .“
    Lämmel und Porczik wurden
gefragt, was sie über Dr. Mäuchler wußten.
    Sie wußten nichts, jedenfalls
behaupteten sie das.
    Verena räumte ein, sie hätte
ihn heute kennengelernt. Ihr sei auch bekannt, daß er Danny Tschilke mit
Rauschgift versorge, immer wenn der den Dealer spiele — aber sonst könnte sie
nichts über ihn, Mäuchler, sagen.
    „Das genügt auch“, meinte
Lambert zu Locke, Tom und seinen Kollegen. „Die Tschilkes lasse ich sofort
verhaften. Diesmal entkommen sie nicht. Rauschgifthandel, fortgesetzter Tierdiebstahl
und Anstiftung zu dem Überfall auf Claus Bader. Das wird teuer. Das geht nicht
ohne Gefängnis ab — und zwar für längere Zeit. Außerdem muß Georg Tschilke mit
Berufsverbot rechnen.“
    „Ein Segen für die Tiere“, rief
Locke.
    Die Beamten lächelten.
    „Aber da wäre noch etwas“,
sagte Tom. „Es betrifft die Tierdiebstähle. In dem Zusammenhang ist von einer
Stadtadresse die Rede. Offenbar einem Ausweichquartier für gestohlene Hunde und
Katzen. Die sollen dort untergebracht werden, weil Tschilke sich beobachtet
fühlt.“ Fragend sah er die Ganoven an. „Wo ist das?“
    Lämmel und Porczik tauschten
einen Blick und blieben stumm wie Fische.
    Als Tom seine Frage
wiederholte, zuckten sie die Achseln. „Keine Ahnung. Nie gehört.“
    Offensichtlich Lüge, dachte
Locke. Die wollen nichts sagen. Alles andere haben sie zugegeben. Weshalb
weigern sie sich jetzt? Aus Schikane bestimmt nicht. Aber wenn das zutrifft,
was ich vorhin noch ermitteln konnte — dann verstehe ich die beiden. Sie haben
Angst, einem einflußreichen Mann auf die Füße zu treten. Einem, der ihnen
schaden kann, dessen Rache sie fürchten müssen. Aha!
    „Und Sie?“ fragte Tom. Das galt
Verena.
    Sie riß wieder an ihren
Fingern, als müßten die unbedingt länger werden.
    „Ich weiß nicht, woher du deine
Weisheit hast, junger Mann. So eine Stadtadresse gibt es nicht. Wir hatten
lediglich vor, ein Ausweichquartier zu schaffen. Aber dazu ist es nicht mehr
gekommen.“
    Tom sah sie zweifelnd an. „Die
Weisheit haben wir von Ihnen. Wortwörtlich haben Sie zu Mäuchler gesagt: Ich
verspreche Ihnen, es geht weiter. Aber nicht über Tschilke, sondern über die
Stadtadresse. Ich meine, das klingt eher so, als gäbe es die bereits.“
    Verena schüttelte den Kopf.
„Diesmal seid ihr auf dem Holzweg.“
    Damit war dieses Thema für
Lambert und seine Kollegen beendet.
    Die Beweisstücke wurden
sichergestellt — wie es im Kripo-Jargon (Jargon = Sondersprache) heißt.
Man versiegelte die Wohnung. Nächstes Ziel war das Polizei-Präsidium, wo das
Ganoven-Trio in Gewahrsam blieb.
    Lambert erwirkte Haftbefehle
gegen beide Tschilkes und deren Helfer Herbst und Aspe.
    Zwei Streifenwagen fuhren nach
Pesseldorf, um das Gesindel dingfest zu machen.
    Lambert und seine Kollegen
wollten nach Stepperheide, aber ohne Begleitung.
    Locke stellte sich vor Lamberts
Schreibtisch und stemmte die kleinen Fäuste in die Hüften. Temperament glühte
in ihren Wangen, die Augen verschossen schwarze Blitze.
    „Herr Kommissar, das können Sie
uns nicht antun. Wir müssen mit! Auch wenn das
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