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Human

Human

Titel: Human
Autoren: Alan Dean Foster
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Das definitiv groß genug, reich genug und mächtig genug ist, um alles eben Genannte zu realisieren?«
    »Ich weiß es nicht, Whispr. Ich habe keine Ahnung.« Sie hob einen Zuckerstick hoch und verrührte ihn in ihrem Kaffee. »Aber so ›durchgeknallt‹ das auch sein mag, es würde zumindest erklären, wieso etwas existiert, das auf der Erde eigentlich nicht hergestellt werden kann. Was ich nicht begreifen kann, selbst wenn ich dafür um noch so viele Ecken denken muss, ist, was das alles mit den Nanogeräten zu tun hat, die bei der Reparatur von kosmetischen Melds in die Gehirne von Teenagern eingepflanzt wurden.«
    Whispr konnte ein Kichern nicht unterdrücken. »Vielleicht haben diese Technik-Aliens vor, eine die Welt dominierende Kette aus Meld-Schönheitssalons zu eröffnen.«
    Sie warf ihm über ihren Cappuccino hinweg einen finsteren Blick zu. »Das ist nicht witzig, Whispr. Der Faden ist real, die Implantate sind real, und die Transmission, die nirgendwo hinführt, ist ebenfalls real.«
    »Tja, wenn wir ins Nichts gehen, finden wir dort vielleicht die Antwort. Und ich wette, dass Aliens nichts damit zu tun haben. Es sei denn, du willst mir erzählen, dass Saft von Aliens geleitet wird.«
    »Nein«, murmelte sie. »Natürlich nicht. Saft Inc. gibt es schon ewig, und die Direktoren und Verwaltungsbeamte aus der Geschäftsleitung sind gut bekannte Geschäftsleute, derenHerkunft man problemlos zurückverfolgen kann. Ich muss einfach immer wieder an das denken, was uns Morgan erzählt hat. An das, was dazu geführt hat, dass er seinen Arbeitsvertrag gebrochen hat und illegal geflohen ist, obwohl er sich damit in Gefahr gebracht hat. Er hat es uns nie erzählt.«
    Whispr zuckte mit den Achseln. »Das geht uns auch nichts an.«
    »Jetzt schon«, widersprach sie. »Aber jetzt ist es zu spät, um ihn danach zu fragen. Er ist bestimmt schon längst über alle Berge verschwunden.«
    »Ja, er hatte es auf jeden Fall verdammt eilig.« Ihr Begleiter schüttelte den Kopf und grinste. »Teenager. Vielleicht versucht Saft zu steuern, welche Kosmetika und Melds sie kaufen.«
    Sie lachte nicht über seine Bemerkung. »Vielleicht versucht Saft auch einfach, sie zu kontrollieren.«
    »Und wozu?«, wollte Whispr wissen und sah sie blinzelnd an. »Warum wurden sie ausgesucht? Viele Erwachsene leiden unter schiefgelaufenen Melds. Warum haben die keine Implantate bekommen? Warum nicht Politiker, Ingenieure und Lehrer? Warum nur Teenager, die Pech mit ihren Melds hatten?«
    Ingrid beugte sich vor, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und legte das Kinn auf die Handflächen. »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Ich aber schon. Es hat nichts mit Aliens zu tun, es geht nur um Geld.«
    Sie starrte ihn über ihren dampfenden Cappuccino hinweg an. »Woher willst du das wissen?«
    »Weil   – Ingrid   – ich lange genug gelebt habe und es schwer genug hatte und dadurch eines gelernt habe: dass es immer ums Geld geht.« Er stürzte den Rest seines Wassers herunter.»Natürlich kann ich mich auch irren und du könntest völlig richtigliegen und da sind Aliens in der Forschungsanlage, die Saft Inc. leiten und unschuldigen Kindern schreckliche Dinge antun.« Er lächelte gequält. »Die Erklärung ist doch offensichtlich. Sie planen eine Invasion.« Mit diesen Worten stand er vom Tisch auf. Um sie herum unterhielten sich andere Essensgäste angeregt, romantisch, belanglos. »Zumindest würde das die Musik erklären, die die Teenager heutzutage hören.«
    Gemeinsam verließen sie das Café. Whisprs Ansicht nach wurden sie nicht verfolgt.
    »Musst du denn auf alles mit Sarkasmus reagieren?«, meinte sie zu ihm.
    »Alles«, gestand er, ohne zu zögern. »Das hilft mir, nicht den Verstand zu verlieren.«
    »Gut. Du wirst deinen Sarkasmus und alles andere brauchen, um bei Verstand zu bleiben, wenn wir durch die Wüste marschieren.« Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte zum Himmel hinauf. Die Atmosphäre in der südlichen Namib war frei von Luftverschmutzung, und der Himmel war voller Sterne, die aussahen wie Punkte aus geschmolzenem Silber.
    Sterne und nichts anderes, sagte sie sich bestimmt, während sie zusammen zu ihrem Hotel gingen.

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Epilog
    Napun Molé hasste die Wüste   – aber nicht so sehr, wie er Fehlschläge hasste.

Über den Autor
    Alan Dean Foster zählt zu den produktivsten und beliebtesten Autoren unserer Zeit. Er hat bereits zahlreiche Bücher geschrieben, darunter
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