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Human

Human

Titel: Human
Autoren: Alan Dean Foster
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ihr Oberteil und drückte vorsichtig auf die Versiegelung der Tasche, um den winzigen, durchsichtigen Zylinder herauszuholen. Der Metallfaden lag intakt, unbeschädigt und glänzend darin. Es war schon eine Weile her, dass sie ihn sich richtig angesehen hatte. Sie wollte ihn Morgan reichen, und er streckte die Hand aus   …
    Und schreckte davor zurück, als hätte sie ihm eine lebendige Kobra entgegengestreckt. Er riss die Augen auf, und seine Stimme klang so alarmiert, dass Whispr augenblicklich von seinem Kommunikationsgerät aufblickte.
    »Oh Scheiße   – ein Distributor!«
    Erschreckt schaute Ingrid die Kapsel mit dem Faden an. Für sie sah er so harmlos wie immer aus.
    »Sie wissen, was das ist?«
    »Das ist ein Distributor! Verdammt   … Er könnte noch immer geladen sein!«
    »›Geladen‹?« Whispr zog seine dünnen Augenbrauen zusammen. »Womit geladen? Das ist ein Informationsspeicherfaden.«
    »Glauben Sie das? Das ist er nicht . Er sieht wie einer aus, aber er ist es nicht.« Sein nervöser Blick wanderte von der Kapsel zu Ingrid. »Er ist voller Implantate!«
    »Impla…?« Sie starrte ihn mit offenem Mund an, sah dann erst den Faden, Whispr und schließlich wieder Morgan an. »Das ist ein Speicherfaden. Er wurde geschaffen, um Informationen zu speichern, nicht etwa chirurgische Komponenten.«
    Morgans Blick wurde hart. »Sie haben bereits zugegeben, dass Sie nicht wissen, was er tut.«
    Sie riss sich zusammen. »Hören Sie, das ist unmöglich. Selbst wenn es irgendjemandem irgendwie gelungen sein sollte, einen Weg zu finden, wie man chirurgische Implantate auf einem Speicherfaden lagern kann, waren diejenigen, die mich interessieren, quantenverschränkt. Es gibt keine Möglichkeit, sie auf einem falschen Speichermedium in einer Art dauerhaften Stasis zu halten, wenn   …«
    Dann hielt sie inne. Was den Faden und die Implantate betraf, war »unmöglich« ein Wort, das schon viel zu oft verwendet worden war. Sie zögerte und sah ihren Begleiter an. Der dünne Mann starrte mit leerem Blick zurück und schüttelte den Kopf, da ihm bewusst geworden war, dass er ihr nicht mehr folgen konnte.
    »Weißt du, Whispr, das könnte erklären, warum weder mein Labor noch der Alligatormann oder Yabby Wizwang herausfinden konnten, was sich auf dem Faden befindet. Ein normales Fadenlesegerät, das nach Informationen sucht, findet keine. Im üblichen Sinne würde es so aussehen, als ob sich nichts auf dem Faden befindet.« Sie musterte das haardünne Stück aus glänzendem, verlockendem, unmöglichem Metall. »Wenn der Faden gebaut und gesichert wurde, damit er etwas anderes als Informationen speichern kann, dann würde selbst der fortschrittlichste Datenkompilierer den Inhalt als leer deuten.«
    »Leer, ja.« Whispr wandte sich an Morgan. »Sie sagen, es wären Implantate auf dem Faden. Was für ›Implantate‹? Was tun sie?«
    Morgan starrte weiterhin fasziniert den Faden an. »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Ich will es auch gar nicht wissen. Ich weiß nur, dass sie gespeichert auf den Fäden aus der Anlage kommen und dass sie weggeschickt werden, und dass weder Diamanten noch Gold oder Regierungsgeheimnisse jemals unter verschärfteren Sicherheitsbedingungen von einem Ort zum anderen bewegt worden sind. Ich habe nur genug herausgefunden, um zu wissen, dass diese Implantate auf dem Faden transportiert werden, aber nicht, was sie tatsächlich enthalten. Das war eine unheimliche Begegnung, bei der ich das erfahren habe, und ich hatte Glück, dass ich nicht auf der Stelle erschossen wurde.« Erneut sah er kurz zum Fenster und danach zur Eingangstür hinüber.
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was Sie wissen müssen, und mehr, als Sie wissen sollten.« Er deutete auf die Kapsel. »Verstauen Sie das wieder dort, wo Sie es versteckt hatten, und zeigen Sie es nie wieder jemandem. Geben Sie nicht einmal zu erkennen, dass Sie es besitzen.« Sein Blick wanderte zwischen ihnen hin und her. »Sie werden nie herausfinden, was auf den Implantaten ist, aber es geht mich nichts an, wenn Sie es unbedingt versuchen wollen. Geben Sie mir mein Geld.«
    Erneut blickte Ingrid Whispr an. Dieses Mal nickte er. Sobald die Transaktion abgeschlossen und verifiziert war, erhob sich ihr Gastgeber.
    »Sie sind nie hier gewesen«, sagte er mit ernster Stimme. »Sie haben nie von mir gehört. Mit etwas Glück und wenn ich alles in der richtigen Reihenfolge einrichten kann, werde ich morgen früh schon nicht mehr hier oder
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