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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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eine Staubflocke von seiner Stirn. „Ich glaube, daß ich mit
ziemlicher Sicherheit garantieren kann, daß ich dich niemals im Leben vergessen
werde."
    Daniel wand sich, dann
warf sich Schatten gegen ihre Knie und bellte begeistert.
    Ach, was soll's, dachte
Vicki, hockte sich hin und tat das, was sie damals am Anfang mit Sturm getan
hatte. Sie vergrub ihre Finger in dem dichten, weichen Nackenfell und kraulte
ihn gut durch.
    Es war schwer zu sagen,
wer von ihnen beiden es mehr genoß.
    Mike lehnte am Wagen
und warf die Schlüssel von einer Hand in die andere. Es war anderthalb Stunden
nach Sonnenuntergang, und er wollte weg; nach den letzten beiden Tagen würde
das schlichte alte Großstadtverbrechen eine willkommene Erleichterung
darstellen.
    Er war sich immer noch
nicht sicher, warum er Vicki und Henry angeboten hatte, sie mit zurück nach
Toronto zu nehmen. Nein, das war nicht wahr. Er wußte, warum er Vicki angeboten
hatte, sie mitzunehmen, er war sich nur nicht sicher, warum er Henry
miteingeschlossen hatte. Zugegeben, der BMW des Mannes würde noch mindestens
eine Woche in der Werkstatt sein, aber das war eigentlich kein besonderer
Grund.
    „Was zum Teufel hält
sie so lange auf?" murmelte er.
    Wie zur Antwort
öffnete sich die Hintertür, und Schatten hüpfte schwanzwedelnd heraus. Vicki
und Henry folgten, begleitet vom Rest der Familie mit Ausnahme von Peter, der
bei Dr. Dixon geblieben war.
    Vicki hatte mit der
polizeilichen Untersuchung recht gehabt. Die Sache war so verrückt und die
Augenzeugen so glaubwürdig, daß die OPP ziemlich genau die Schlüsse gezogen
hatte, die Vicki umrissen hatte, und bereit war, den Rest abzuschreiben. Mark
Williams' Polizeiakte hatte auch nichts geschadet, besonders, als ein Bericht
über sein letztes Unternehmen aus Vancouver gekommen war.
    Mike versteifte sich,
als Schatten an seiner Brust hochsprang, ihm zweimal das Gesicht leckte und
dann davonrannte, um die Gruppe, die sich über den Rasen näherte, lautstark zu
umkreisen. Werwölfe. Er würde nie wieder irgend jemanden ansehen können wie
zuvor. Wenn Werwölfe existierten, wer weiß, was für andere sagenhafte
Kreaturen noch auftauchen mochten.
    Vicki schien das
spielend gemeistert zu haben, aber schließlich hatte er schon immer gewußt, daß
sie eine bemerkenswerte Frau war. Eine zumeist unangenehme, arrogante,
eigensinnige Frau, aber dennoch bemerkenswert. Andererseits, dachte er,
während sich seine Faust um die Schlüssel schloß, kannte Vicki Henry Fitzroy
seit Ostern, also war vielleicht nichts

davon neu für sie. Wer
wußte schon, worin die beiden verwickelt gewesen waren?
    Während der Dankes-
und Abschiedsworte trat Stuart mit ausgestreckter Hand näher. „Danke für Ihre
Hilfe."
    Der Tonfall war nicht
freundlich, aber Mike kannte sich mit Stolz aus. Er lächelte, sorgfältig darauf
bedacht, die Zähne bedeckt zu halten, und nahm die angebotene Hand. „Gern
geschehen."
    Der Griff begann sehr
fest, entwickelte sich aber rasch weiter, so daß die Adern an beiden Unterarmen
über die Muskeln heraustraten und Celluci, obwohl er fast fünfundzwanzig
Zentimeter größer und proportional schwerer gebaut war, sich zu sorgen begann,
seine Knöchel könnten herausspringen.
    Nadine, die den Geruch
des Wettstreits aufgenommen hatte, stupste Vicki an, und beide drehten sich um,
um zuzusehen.
    „Machen sie so weiter,
bis einem von ihnen die Hand bricht?" fragte Vicki trocken und blinzelte
gegen den vereinigten Umriß, der vor dem Lichtkegel des Wagens kämpfte.
    „Schwer zu sagen bei
Männchen", erklärte Nadine in ziemlich genau dem gleichen Tonfall. „Ihr
Körper scheint noch stundenlang weitermachen zu können, nachdem ihr Gehirn
ausgesetzt hat."
    Vicki nickte. „Das
habe auch schon bemerkt."
    Wenn dem plötzlichen
Loslassen irgendwelche sichtbaren Signale vorausgegangen waren, die zwischen
den Männern ausgetauscht wurden, hatte Vicki sie nicht gesehen. Eben noch
befanden sie sich noch quasi im Kampf Hand gegen Hand, dann schlugen sie
einander auf die Schultern wie die besten Freunde. Sie vermutete, daß der
korrekte innere Druck schließlich erreicht worden war, einen Schalter umgelegt
hatte und gestattete, daß das Leben weiterging - aber sie würde nicht fragen,
weil sie es eigentlich gar nicht wissen wollte.
    Während Stuart wissen
wollte, worüber seine Gefährtin lachte, merkte Mike, daß er mit einem
unerwarteten logistischen Problem beschäftigt war: Wer würde auf der Heimfahrt
neben ihm auf dem
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