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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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    Celluci mußte zugeben,
daß Vicki recht hatte. Drei Polizisten und eine Expolizistin, die nichts davon
hatten zu lügen - und darauf, daß sie eine Familie von Werwölfen verbargen,
würde vermutlich niemand kommen... Man würde die Sache zu den Akten legen, als
erledigt abschreiben und sich etwas zuwenden, das man lösen konnte.
    „Dennoch gibt es viele
lose Enden", meinte Stuart nachdenklich.
    Vicki schnaubte. „Die
Polizei liebt lose Enden. Wenn man es zu ordentlich zusammenschnürt, dann
glauben sie, man wolle ihnen einen Schwindel verkaufen." Die Nacht war
schwül, windstill, und der Schuppen brannte jetzt lichterloh, doch Vicki
schlang die Arme eng um sich. Sie hatten gewonnen, sie sollte glücklich sein,
erleichtert, irgendwas. Sie empfand nur Leere.
    „He." Henry
wünschte, er könnte ihre Augen sehen. Alles, was er sehen konnte, waren die
Flammen, die sich in ihrer Brille widerspiegelten. „Bist du in Ordnung?"
    „Ja. Mir geht es gut.
Warum auch nicht?"
    Er streckte die Hand
aus und schob ihr die Brille hoch. „Es gibt keinen Grund."
    Sie grinste etwas
zittrig. „Du solltest verschwinden. Ich weiß nicht, wie lange die Feuerwehr und
die OPP hier raus brauchen."

„Kommst du zum Haus
zurück?"
    „Sobald die Polizei
mit mir fertig ist."
    Er warf Celluci einen
raschen Blick zu, doch es gelang ihm, eine Bemerkung zu unterdrücken.
    Vicki seufzte.
„Geh", erklärte sie ihm.
    Er ging.
    Celluci nahm seinen
Platz ein.
    Vicki seufzte wieder.
„Wenn du mir noch eine Vorlesung über Ethik und Moral halten willst, dann bin
ich jetzt nicht in Stimmung dafür."
    „Tatsächlich habe ich
mich gerade gefragt, ob ein Steppenbrand Teil deines Plans war. Vielleicht als
Ablenkung? Hier herrscht Funkenflug, und das Feld hinter dem Stall ist
entsetzlich trocken."
    Flammen schlugen jetzt
aus dem Dach, das gesamte Gebäude war in Rot und Gold gehüllt.
    Das letzte, was sie
wollte, war, noch mehr Schaden anzurichten. „Da ist ein Bewässerungssystem im
Garten mit jeder Menge Schlauch. Mach das Feld einfach naß."
    „Woher zum Teufel
hätte ich das wissen sollen?"
    „Du hättest nachsehen
können! Lieber Himmel, muß ich mich denn um alles kümmern?"
    „Nein. Du hast schon
mehr als genug getan!" Er wollte die Worte in dem Moment zurückrufen, als
er sie gesagt hatte, aber zu seiner Überraschung, begann Vicki zu lachen. Es
klang nicht nach Hysterie, es klang einfach nur wie Lachen. „Was ist?"
    Es dauerte einen
Augenblick, bevor sie sprechen konnte, und selbst dann drohte dauernd ein
erneuter Ausbruch. „Ich habe gerade gedacht, daß alles vorbei ist außer dem
Geschrei."
    „Ja? Und?"
    „Und?" Sie machte
eine hilflose Handbewegung, als es wieder losging. „Und jetzt ist es
vorbei."

„Sie werden
wiederkommen und uns besuchen? Wenn Sie mal aus der Stadt raus müssen?"
    „Ja." Vicki
grinste. „Aber im Augenblick erscheinen mir der Frieden und die Ruhe der Stadt
äußerst einladend."
    Nadine schnaubte. „Ich
weiß nicht, wie Sie das aushalten. Gestank und zuviele Fremde in Ihrem
Revier... " Obwohl sie immer noch das Mal des Verlustes ihrer
Zwillingsschwester trug, war die Wunde in den letzten vierundzwanzig Stunden
sichtlich geheilt. Ob das am Tod Mark Williams' und Carl Biehns lag oder an der
Rettung von Peters Leben, wußte Vicki nicht mit Sicherheit. Sie wollte es auch
gar nicht wissen.
    Rose hatte sich auch
verändert. Es zeigte sich weniger von dem Kind, das sie gewesen war, und mehr
von der Frau, zu der sie wurde, in ihrem Gesicht. Nadine hielt sie nah bei sich
und knurrte, wenn sich einer der Männer näherte.
    Vicki ging zur Tür, wo
Henry Fitzroy stand und auf sie wartete. Die Spannung zwischen ihm und Stuart
war fast greifbar.
    „Bevor du angekommen
bist", hatte Henry ihr zuvor erklärt, „habe ich ihm im Stall einen Befehl
gegeben, dem er gehorchen mußte."
    „Du hast ihn
vampiriert?"
    „Sozusagen. Wir tun
beide so, als sei es nicht passiert, aber er wird eine Weile brauchen, um zu
vergessen, daß es doch passiert ist."
    Schatten, dessen
schwarzes Fell staubbedeckt war, krabbelte unter dem Holzofen hervor, die
Kiefer fest um einen riesigen Suppenknochen geschlossen. Er trottete zur Tür
und ließ ihn zu Vickis Füßen fallen.
    „Das ist mein bester
Knochen", erklärte Daniel ernsthaft. „Ich möchte, daß Sie ihn haben,
damit Sie mich nicht vergessen."
    „Danke, Daniel."
Der Knochen verschwand in den Tiefen von Vickis Handtasche. Sie streckte die
Hand aus und zupfte
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