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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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ihm. Wollen Sie einen Mord begehen? Eines der Zehn Gebote brechen?" Jetzt
benutzte Celluci seine Stimme wie einen Meißel in der Hoffnung, den verfaulten
Kern bloßzulegen. „Du sollst nicht töten. Wie steht es damit?"
    Mark Williams war in
dieser Nacht bereits zweimal dem Tod entgangen. Von dem Augenblick, als er die
Kreatur erkannt hatte, die ihn in den Wäldern angegriffen hatte, hatte er
gewußt, daß mehr als Glück nötig wäre, um das ein drittes Mal zu schaffen.
Damit er überleben konnte, würden alle im Stall sterben müssen. Und er würde überleben. Dieser gottverdammte Mistkerl von einem Scheißbullen manipulierte
das Einzige, was er brauchte, um seinen Arsch zu retten und noch Profit daraus
zu schlagen. Der alte Mann als lebender Helfershelfer war dem alten Mann als
tote Entschuldigung vorzuziehen.
    „Onkel Carl... "
Betone die Verwandtschaft. Erinnere ihn an die Blutsbande, an die Loyalität
zur Familie. „Dies sind keine Geschöpfe Gottes. Das hast du selbst
gesagt."
    Carl sah auf Wolke
hinunter und bebte. „Sie sind nicht Gottes Geschöpfe." Dann hob er
die gequälten Augen zu Mike Cellucis Gesicht. „Aber was ist mit ihm?"
    „Verdammt durch die
eigenen Taten. Umgang pflegend mit Satans Dienern."
    „Aber wenn er ein
Polizist ist, das Gesetz... "
    „Mach dir keine
Sorgen, Onkel Carl." Mark Williams machte sich nicht die Mühe, die
plötzliche Welle der Erleichterung zu verbergen. Wenn der alte Mann sich wegen
der Folgen Sorgen machte, hatte er sich bereits zum Handeln entschlossen. Das
war geritzt. „Ich kann alles wie einen Unfall aussehen lassen. Sei einfach nur
vorsichtig, wenn du den weißen Wolf - Hund, was auch immer - tötest, damit du
sein Fell nicht ruinierst."
    Zu spät wurde ihm
klar, daß er das Falsche gesagt hatte.
    Der alte Mann
schauderte und richtete sich dann auf, als nähme er ein entsetzliches Gewicht
auf die Schultern. „Bei so vielem bin ich unsicher, aber dies weiß ich: Was
immer heute nacht geschieht, wird zum Wohle Gottes geschehen. Du wirst keinen
Profit daraus schlagen." Er schwang

das Gewehr herum, bis
es auf Mark zeigte. „Leg das Gewehr hin und geh zu ihnen."
    Mark öffnete den Mund
und schloß ihn wieder, aber kein Laut kam heraus.
    „Was werden Sie
tun?" fragte Celluci, der seine Stimme und seinen Gesichtsausdruck
sorgfältig neutral hielt.
    „Ich weiß nicht. Aber
er wird keinen Anteil daran haben."
    „Das kannst du nicht
machen." Mark hatte die Sprache wiedergefunden. „Ich gehöre zur Familie.
Ich bin dein eigen Fleisch und Blut."
    „Leg das Gewehr hin
und geh zu ihnen." Carl wußte jetzt, wo er seinen Fehler gemacht, wo er
den Weg verlassen hatte, den der Herr ihm gezeigt hatte. Er allein mußte die
Last tragen, er hätte sie nie teilen dürfen.
    „Nein." Mark warf
Henry einen entsetzten Blick zu, dessen Gesichtsausdruck ihn einlud, ihm ruhig
so nah zu kommen, wie er wollte. „Ich kann nicht... will nicht... du kannst
mich nicht zwingen."
    Carl machte eine
Bewegung mit dem Gewehr. „Doch."
    Mark sah, wie der Tod,
den er zurückgehalten hatte, sich ihm näherte, als Henrys Lächeln breiter
wurde. „NEIN!" Er schwang die Schrotflinte zu dem herum, der ihn auf
dieses Lächeln zutrieb.
    Carl Biehn sah die
Mündung auf sich zukommen und bereitete sich darauf vor zu sterben. Er konnte
einfach nicht den einzigen Sohn seiner einzigen Schwester erschießen, noch
nicht einmal, um sich selbst zu retten. In deine Hände befehle ich meinen
Gei...
    Wolke reagierte ohne
nachzudenken und sprang in die Luft. Ihre Vorderpfoten trafen die Mitte der
Brust des alten Mannes, und der Schrot verteilte sich ungefährlich an der
Ostwand, als beide zusammen zu Boden fielen.
    Dann bewegte sich
Henry Fitzroy.
    Eben noch lagen fast
drei Meter zwischen ihnen. Dann entriß Henry Mark die Schrotflinte und warf sie
mit solcher Wucht weg, daß sie die Wand der Scheune durchbrach. Seine Finger
schlossen sich um die Kehle des Sterblichen und spannten sich an, Blut wallte
um seine Fingerspitzen auf, wo seine Nägel die Haut durchbohrten.
    „Nein!" Mike
Celluci stürmte vor. „Das können Sie nicht tun!"
    „Ich werde es nicht
tun", sagte Henry ruhig. Und dann schob er seine Last rückwärts; einen
Schritt, zwei. Die Falle schnappte zu, und Henry Fitzroy ließ los.

Der Arm, der Mike
Celluci aufhielt, war ein unüberwindliches Hindernis. Er konnte ihn nicht
wegschieben. Er konnte ihn nicht umgehen.
    Es dauerte einen
Augenblick, bis der Schmerz durch den Schrecken
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