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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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neigte. Es reichte, daß er da war; es half. Laßt
uns weitermachen.
    Sie ging durch den
Lichtstrahl auf Williams zu, goß das Kerosin vorsichtig auf den festgetretenen
Boden, während sie ging, und war dankbar, daß ihr Griff um den Kanister das
starke Zittern ihrer Finger verbarg. Das Gesetz hatte ihr einmal alles
bedeutet. „Soweit jemand sich das wird zusammenreimen können, gab es einen
Kampf, wahrscheinlich, weil Carl Biehn zu dem dazukam, was auch immer sein
Neffe gerade mit Peter anstellte. Während des Kampfs trat Mark Williams in
eine seiner eigenen gräßlichen kleinen Eisenwaren. Aus Schmerz oder
Schuldgefühl oder Gott weiß was heraus hat Carl Biehn sich selbst erschossen.
Leider wurde irgendwann während des Kampfes der Kanister mit dem Kerosin umgestoßen."
    Das Licht glitt über
die Leiche. Es war offensichtlich, daß Williams unter großen Schmerzen
gestorben war, und die Abdrücke von Henrys Fingern waren immer noch auf seinem
Hals. Vicki konnte sich nicht dazu durchringen, Mitleid mit ihm zu haben. Das
einzige, was sie zu Lebzeiten für Williams empfunden hatte, war Verachtung
gewesen, und sein Tod hatte nichts daran geändert. Genausogut könnte ich Mitleid empfinden, wenn ich eine Küchenschabe zertrete, dachte sie, als sie den
Kanister neben der Leiche abstellte und umkippte.
    „Was ist mit
Biehn?"
    „Laß ihn. Laß ihn
liegen, wo er liegen wollte." Sie ging durchs Licht zum Tisch zurück und
nahm die Lampe hoch. Die tanzende Flamme malte Muster in die Dunkelheit, die
noch vor ihren Augen tanzten, nachdem sie weggesehen hatte.
„Unglücklicherweise zerbrach irgendwann während des Kampfes die Lampe."
    Die Kraft, mit der die
Lampe den Boden traf, drückte die Gefühle aus, die hinter ihrem sachlichen
Tonfall verborgen lagen.
    Das Kerosin in dem
zerbrochenen Behälter entzündete zuerst sich und dann den Pfad, den Vicki
gegossen hatte.
    „Schaut gut hin. Das
hier habt ihr gesehen, als ihr kamt." Sie holte tief Luft, zog die
Handschuhe aus und schob sie in die Tiefen ihre Handtasche. „Dazu Peters
Körper, der nackt auf dem Tisch lag. Ihr beiden ranntet hinein, schnapptet
euch Peter und seid rausgekommen. Die Flammen waren zu hoch, als daß ihr hättet
zurückgehen können. Jetzt schlage ich vor, daß wir hier rausgehen, da
dieser Stall uralt und trocken wie Zunder ist und wahrscheinlich in sehr kurzer
Zeit in Flammen stehen wird."
    Mit einem hungrigen
Zischen fing Mark Williams' Kleidung Feuer, das brennende Kerosin umrahmte
seinen Körper mit Flammen.
    Sie hielt an der Tür
inne, ihre Hand fiel von Mikes Arm, der sie führte, und sie blickte zurück.
Dieser orangerote Spritzer mußte Feuer sein, das über die Oberfläche der
Nordwand kletterte. Man konnte es jetzt nicht mehr aufhalten, selbst wenn man
gewollt hätte. Sie fragte sich einen Augenblick lang, wer eigentlich man war,
dann straffte sie ihre Schultern und ging hinaus, um mit Colin und Barry beim
Wagen zu sprechen.
    „Als wir kamen",
erklärte sie ihnen, „hatten Celluci und Stuart Peter draußen auf den Rasen
gelegt. Vergessen Sie alles andere. Sie haben Peter in den Wagen gelegt, die
Feuerwehr gerufen und sich auf den Weg zurück in die Stadt gemacht, wobei Sie
Rose unterwegs aufgelesen haben."
    „Aber was ist mit...
" Barry klang nicht besonders glücklich.
    Vicki stand ruhig da,
abwartend. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, aber sie hatte eine gute
Vorstellung davon, was in seinem Kopf vorging.
    Sie hörte Barry
seufzen. „Es gibt keinen anderen Weg, nicht? Nicht, ohne die Werwölfe
bloßzustellen und... " Sie hörte Henry in der entstehenden Pause, hörte,
wie er beschloß, seinen Verdacht nicht zu äußern. „... noch andere Dinge."
    „Nein, es gibt keinen
anderen Weg. Lassen Sie niemanden Ihren Stiefel sehen."
    Sie beobachtete, wie
die Rücklichter zurückstießen, sah, wie sie auf der Bundesstraße
beschleunigten, wandte sich dann ab und ging zu den drei Männern - dem Vampir,
dem Werwolf und dem Polizisten - zurück, deren Umrisse gegen die flackernden
Flammen des brennenden Gebäudes zu erkennen waren. Es würde nur Asche
zurückbleiben, wenn das Feuer ausgebrannt war.
    Als sei es jetzt an ihm,
ihre Gedanken zu lesen, bemerkte Celluci trocken: „Wenn sie die Asche
durchsieben, könnte jedes kompetente Spurensicherungsteam tausend Löcher in
deine Geschichte pieksen."
    „Warum sollte man eine
Untersuchung anstellen? Da du und ich und zwei der hiesigen Polizisten am
Schauplatz waren, wird man wohl mit Freuden
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