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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters
Autoren: Joe Rosenberg
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aufmachen?«
    Riccetti riß die Tür auf. Jason ließ ihm und Deighton den Vortritt.
    »Sieben Uhr dreißig, auf die Sekunde genau. Prima Berechnung, Doc, Ricky, Jason«, sagte Walter Slowotski von seinem üblichen Platz auf dem Tisch aus, wo er wie ein unglaublich dicker Kobold saß.
    »Hallo, Hakim.« Jason ließ seine Jacke in eine Ecke fallen und legte die Bücher darauf. Er schaute sich dann kurz in der Runde der anderen Spieler um, ehe er sich auf seinen Stuhl gegenüber von Deighton, neben Doria, hinsetzte. Wie gewöhnlich saß links von Doria James Michael. Wie ein Geier, der auf Aas wartet, kauerte er in seinem Rollstuhl.
    Neben ihm war Karl Cullinane. Jason schüttelte den Kopf. Karl versuchte immer noch die spärlichen Haare in seinem Gesicht zu überreden, ein Bart zu werden. Er hätte es ja vielleicht schaffen können, wenn er sich nicht alle paar Wochen rasieren würde – aber das war das Problem mit Karl: Er führte nie etwas zu Ende.
    Andererseits, dachte er, urteile ich vielleicht übereilt. So wie Karl sich beschützend zu der Frau neben ihm beugte, konnte es sich hier um etwas handeln, das er zu Ende führen wollte. Für Jasons Geschmack war sie etwas zu, na ja, südländisch; aber Karl schien ja auf diesen Typ zu stehen.
    Und wieder ist ein Geheimnis gelöst. Jetzt wissen wir, warum Karl es ignorierte, wenn Doria ihn anmachte. Wie es aussieht, ist er mit seinen Gedanken woanders.
    »Hakim?« Slowotski unterbrach seine Gedanken mit freundlichem Zuruf. »Geht irgend etwas vor, von dem ich keine Ahnung habe?« In der Frage klang eine winzige Drohung an.
    »Frage Doc! Rick, schmeiß mir mal eine Zigarette rüber.«
    Riccetti holte gehorsam eine Schachtel Marlboro aus seinem ausgeblichenen Arbeitshemd und rollte eine Zigarette über den Tisch.
    »Und Streichhölzer?«
    Ohne sein leises Gespräch mit der Frau neben ihm zu unterbrechen, holte Karl Cullinane sein neues glänzendes Zippo heraus und schob es über den Tisch.
    »Danke, Karl. Stellst du uns deiner Freundin vor, oder müssen wir warten, bis Doc uns PSI-Fähigkeiten zuteilt?«
    »Wie witzig.« Karls Gesicht strafte seine Worte Lügen. »Andrea Andropolous – Jason Parker.«
    Jason nickte. Als Andrea ihm zulächelte, beschloß er sein vorheriges Urteil zu revidieren. Niedlich!
    »Der mit den Karten, Tabellen und dem Rechner« – Karl deutete mit dem Daumen auf Riccetti – »ist Luigi Riccetti.«
    »Lou.« Riccetti machte sich nicht die Mühe aufzusehen.
    »Egal. Nenn ihn Ricky wie alle anderen hier. Den Rest hast du ja schon getroffen, außer Dr. Deighton, und … «
    »Durch das Verfahren der Eliminierung müßte sie in der Lage sein zu schließen, daß es sich um mich handelt, oder?« Deighton stellte seine Aktentasche auf den Tisch und machte sie auf. Wie immer war er darauf bedacht, daß niemand am Tisch den Inhalt sehen konnte. »Nun, da alle hier sind, könnten wir eigentlich anfangen.«
    »Einen Moment, noch, Doc«, warf Karl ein. »Wir haben noch keine Figur für Andy ausgemacht.«
    Deighton lächelte nachsichtig. »Das meinte ich mit anfangen, zumindest teilweise. Glauben Sie, daß Sie ihr dabei helfen können – ohne zu schummeln – und gleichzeitig meinen Erklärungen zuhören können?«
    »Was für Erklärungen? Wir sitzen immer noch in der Schatzkammer fest. Ein Haufen toter Viecher und Juwelen liegen herum. Barak ist ziemlich zerhackt und … «
    »Eigentlich möchte ich diese Kampagne beenden. Wir fangen heute abend heu an. Ganz von vorne.« Deighton hob die Hand. »Ich bitte Sie ja nur darum, es mal zu versuchen. Wenn Sie nach der Hälfte des Abends – vielleicht auch schon nach einer Stunde – alle der Meinung sind, daß das alte Spiel unterhaltsamer war, werden wir dort weitermachen, wo wir aufgehört haben.« Er tippte mit seinem krummen Zeigefinger auf die Aktenmappe. »Ich habe für diese neue Kampagne ziemlich viel Zeit aufgewendet. Ich erwarte – ich bin mir sicher, daß sie ihnen gefallen wird.« Deighton lächelte, wodurch er viel jünger zu sein schien als über sechzig Jahre. »Ich bin mir ganz sicher.«
    Slowotski zuckte mit den Achseln. »Dann wollen wir's mal versuchen. Ist dir das recht, James?«
    »Sicher.«
    Der kräftige, große Mann warf Jason einen, wissenden Blick zu. »Jetzt kapiere ich, was du vorhin sagen wolltest. Ich soll diesmal einen Dieb spielen. Hakim Singh, wenn ich nicht irre?«
    »Es würde helfen, eine ausgewogene Mannschaft zu haben.« Jason zog an seiner Zigarette. »Aber die
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