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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula
Autoren: Jason Dark
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das hatte er sich fest vorgenommen und auch seiner Frau versprochen.
    Er schaute nach unten.
    Es war nicht viel zu sehen, nur zu riechen, denn der Modergeruch der Jahrhunderte wehte ihm entgegen. Kalt, feucht, stinkend. Ein widerliches Gemisch.
    Marek leuchtete mit der Lampe. Er entdeckte die Stufen einer alten Steintreppe, auf der die Feuchtigkeit schimmerte. Sie hatte einen Film auf die Moos-und Algenschicht gelegt, die wie eine Haut auf den Treppenstufen lag. Marek fragte sich, ob seine alten Knochen den Weg in die Tiefe auch aushalten würden. Ersah kein Geländer, an dem er sich festhalten konnte, die alten Wände waren ebenfalls glatt und glitschig, als hätte sie jemand mit Schmierseife bestrichen.
    Marek klemmte die Lampe fest und machte sich auf den Weg in die Tiefe, wobei er das Gefühl hatte, in die Vergangenheit zu schreiten. Mit der rechten Handfläche stützte er sich an der Wand ab. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, tastete jedesmal nach, bevor er eine weitere Stufe betrat, drückte die Hacken fest in die Schicht auf den Treppenstufen und tauchte noch tiefer ein in die unterirdische Welt dieser verfallenen Burg.
    Irgendwann endete die Treppe. Auch Marek blieb stehen. Er blickte zurück, wo die Treppe in der Finsternis verschwand. Nichts rührte sich in seiner unmittelbaren Umgebung. Alles wirkte wie tot, längst ausgestorben und vergessen. Aber er spürte, daß noch etwas in der Nähe lauerte.
    Leben?
    Nein, das konnte nicht sein. Vielleicht ein böser Geist, ein unheimliches Omen.
    Marek gehörte zu den Fachleuten. Seine jahrelange Jagd nach den Blutsaugern hatte es mit sich gebracht, daß er es fast schaffte, die Blutsauger zu riechen.
    Und hier tat sich etwas.
    Er löste die Lampe und leuchtete in den niedrigen Gang hinein. Er selbst mußte, obwohl er nicht zu den größten Menschen zählte, ebenfalls den Kopf einziehen.
    Spinnweben klebten wie dichte Knäuel unter der Decke, bedeckt von einem Muster aus getöteten Insekten. Sicherlich gab es hier Ratten oder anderes Getier.
    Wenn der Lichtkegel an den Wänden entlanghuschte, dann krabbelten die Käfer und andere Kriechtiere blitzschnell in die Spalten des Gesteins zurück, wo sie ihre Verstecke hatten und sie das helle Licht erschreckt hatte.
    Marek ließ das helle Licht der Lampe über den Boden fließen und entdeckte dort auch Fußabdrücke. Ihrem Aussehen nach stammten sie nicht von einem Blutsauger, der bereits die Jahrhunderte in diesem Verlies verbracht hatte. Sie besaßen eine ziemlich moderne Form. Dieser Stollen hatte tatsächlich Besuch gehabt.
    Wo befand sich das Blut?
    Marek stieg über Hindernisse hinweg. Meist altes Gestein, vermischt mit braunen, vermoderten Holzbalken, und erstellte sehr bald fest, daß der Gang vor einer Mauer endete, wo der Kegel seiner Taschenlampe einen weißen Kreis zeichnete.
    Die Luft war hier unten noch schlechter geworden. Sie roch nach Moder, enthielt nur wenig Sauerstoff, war das richtige für einen Blutsauger. Die alte Zuniga hatte vom alten Blut gesprochen. Es mußte sehr viel gewesen sein, doch Marek entdeckte kein Gefäß, das dieses alte Blut eventuell hätte aufnehmen können.
    Nichts war zu sehen, rein gar nichts…
    Darüber ärgerte er sich, und er wünschte sich beinahe den alten Wächter und Vampir herbei.
    Noch immer malte der Kegel einen Kreis auf die Mauer. Darunter aber entdeckte der Pfähler einen Gegenstand, der aussah wie ein Bündel, das die Form eines Zeltes aufwies.
    Auch Schutt oder Dreck?
    Marek leuchtete das Bündel ab, das, kaum war es vom Licht erwischt worden, anfing zu zucken.
    Etwas fiel zur Seite. Alter, staubiger Stoff. Wolken drangen auch in die Höhe, als der Stoff den Boden berührte.
    Der Pfähler leuchtete direkt in die Staubwolke hinein. Das Zeug flimmerte vor seinen Augen, als bestünden die Partikel aus Diamantsplittern. Dahinter jedoch oder mitten in der Staubwolke entdeckte er einen bleichen Umriß.
    Eine Fratze, ein Gesicht…
    Marek wechselte die Lampe in die linke Hand. Mit der rechten zog er den Pflock hervor, und sein Gesicht versteinerte sich dabei. Er hatte den Vampir gefunden!
    ***
    Es war wie immer, wenn Frantisek Marek einem Blutsauger gegenüberstand. Da spürte er plötzlich sein Alter nicht mehr. Da durchzuckte und durchrieselte es ihn wie elektrischer Strom, der durch seine Adern floß und das Blut in Wallung brachte. Er spürte, wie er schwitzte, die Aufregung hielt ihn in ihren Klauen, gleichzeitig wurde er kalt und ruhig. Der Vampir
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