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H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht

H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht

Titel: H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht
Autoren: Angela Merkels Erfolgsgeheimnisse
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die wollen hinterherzulaufen. Immer hinten anzustehen, das mit ihr regieren.
    kenne ich aus der DDR. Das heißt, das vereinte Deutschland Sie will ja keine heimelige Identifikationspolitik machen, soll auch zeigen wollen, was in ihm steckt. Gerade aus der Ersondern Probleme lösen. Mit dieser zu Recht als kalt emp-fahrung des Lebens in der DDR muss man bereit sein, an 26
    27

    seine Grenzen zu gehen. Jetzt haben wir die Freiheit, an un
    Bleibt Merkel ihren Mustern treu, dann wird sie die Niesere persönlichen Grenzen zu gehen, auszuprobieren, was derlage analysieren und einen neuen Anlauf nehmen. Ihr Ehrschaffe ich noch. «
    geiz zwingt sie dazu. Anders als Kohl und Schröder, die den Experimentieren, das tut sie mit preußischem Pflichtbe
    Eindruck verbreiteten, sie wüssten immer schon alles, hat sich wusstsein. Statt zufälligem Herumprobieren dominiert die die Neue im Kanzleramt eine geradezu naiv anmutende Wissmaximal kontrollierte Versuchsanordnung, in der jede Varibegier erhalten. Wer mit absichtsvoll schlauen Fremdwörtern able überprüfbar ist. Das Bild von der Preußin gefällt ihr aufwartet, muss damit rechnen, von der Chefin zu umgehen
    übrigens gut; sie findet, dass es von allen Zuschreibungen der Erklärung herangezogen zu werden. Lernen, das bedeuihrem Wesen am nächsten kommt. Aus der Tradition der alten tet für die Bildungsbürgeein Merket einen permanenten Geund jungen Fritzen hat sie auch ihr Bekenntnis zum Dienen winn an individueller Unabhängigkeit. » Ich bin immer freier entliehen, mit dem sie ihre Kanzlerschaft begann. » Wenn geworden, je mehr ich gelernt habe«, sagt sie.
    Politik versucht, Erwartungen zu wecken für alles und jedes, Ihr abwartender Führungsstil ist vielen Deutschen noch dann folgt daraus Enttäuschung. Eine Konzentration auf das, immer nicht geheuer. Sie führe gar nicht, sondern verharre in was Politik bedeutet, kann dazu führen, dass es wieder weniundurchsichtiger Angststarre, lauten die Vorwürfe seit jeher.
    ger Enttäuschungen gibt. In meinem Verständnis bedeutet
    »Viele politische Analytiker werden aus der Frau nicht wirkalso der Begriff des Dienens, etwas für die Menschen zu tun, lich schlau«, gesteht der Politologe und Merkel-Biograph so dass eine möglichst große Zahl etwas aus ihrem Leben ma
    Gerd Langguth. Warum eigentlich nicht? Angela Merkel ist chen kann.« So hieß es in ihrer Regierungserklärung.
    weder Sphinx noch Wonderwoman oder Glückskäfer. Sie be
    Ein halbes Jahr später allerdings muss sie erfahren, dass dient nur nicht die vorgebliche deutsche Sehnsucht nach hartheoretischer Anspruch und praktisches Regieren meilenweit ter Führung. Sie hat nicht das eine große Ziel, sondern viele auseinander klaffen. Wie ihre Vorgänger auch hat sie sich kleine. Gesundheitsreform bis zur Sommerpause war eines beim Reizthema Gesundheit im Dickicht der Interessengrupdavon. Da bleiben Inhalte schon mal auf der Strecke.
    pen verheddert. Statt einer Reform, die viele Jahre halten Kaum eine Führungsperson der deutschen Politik ist derart kann, erzeugt sie genau jene Erwartungen und Enttäuschunklar und berechenbar in ihrem Handeln, folgt so konsequent gen, die zu vermeiden sie angetreten ist. Die als beliebteste einer oftmals erbarmungslosen politischen Erfolgslogik. Er
    Politikerin aller Zeiten Gestartete ist hart auf dem Boden des folgreiche politische Führung gehorcht ja nicht den Gesetzen politischen Alltags aufgeschlagen. Das ist nicht neu für sie.
    von Befehl und Gehorsam, sondern sieht sich hochkomple
    Als sie gerade zur Parteichefin gewählt worden war, erging es xen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Tagesaktuelle Aufgeihr ebenso wie in der ersten Zeit als Fraktionsvorsitzende.
    regtheit und langfristige historische Muster, Quertreiber und Aus Angst vor Misserfolgen betrieb sie zuallererst Machtinnerparteilicher Kleinkrieg, individuelles Vorteilsstreben und sicherungspolitik. Kein Risiko, keine Experimente. Und um
    Geschlossenheitsdogma, medialer Druck und sich lösende gehend tauchen die altbekannten Fragen auf: Kann die das?
    Wählerbindungen erfordern eine Strategie, die das Dogma Ist sie nicht doch überfordert?
    vom widerspruchsfreien Handeln aufgibt. Führen gleicht 28
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    Simultanschach an mehreren Brettern, die verteilt auf einer Vorherrschendes Ziel dieser Machtphysik ist das planmä
    Wippe stehen. Die Aufgabe der Kanzlerin ist es, durch rasche ßige Eröffnen und Erweitern von Handlungsspielräumen. Im sichere Bewegungen die Partien zu
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