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H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht

H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht

Titel: H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht
Autoren: Angela Merkels Erfolgsgeheimnisse
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spielen und zugleich die Vergleich zum taktisch reagierenden Macht-Wächter Kohl Wippe im Gleichgewicht zu halten. Vorsichtige Züge an den und dem sprunghaften Sehröder ist Merket die strategisch
    Kanten können größere Erschütterungen nach sich ziehen als situative Planerin. Zugleich ergibt es sich, dass ihre Herkunft große Bewegungen in der Mitte. Selbst eine politische Fühaus dem bescheidenen Pastorenhaushalt Züge eines modirung, die nach relativer Stabilität aussieht, ist in Wirklichkeit schen Retroschicks bekommt. Ihre unaufgeregte Bürgerlicheine permanente Balance wackeliger Machtarrangements, die keit trifft auf einen Zeitgeist, der sich nach Verlässlichkeit ständig neu errungen werden müssen.
    sehnt. Die protestantische Arbeits- und Bescheidenheitsethik Seit ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden hat Merke! eine wirkt fast trotzig gegen den barocken Gemütlichkeitsterrot komplexe Maschinerie aufgebaut, die diese Balance recht zu
    Kohls oder Schröders neo-bourgeoisen Zigarren- und Rotverlässig hält. Wie schon bei Helmut Kohl bildet die CDU die weinkult.
    Machtbasis. Ihrem Vorgänger Sehröder fehlte die Partei als Merkeis eher kühle Art wird ergänzt durch das Stilelement Ressource. Als Seiteneinsteigerin in die Politik bleibt ihr die der Überraschung. Ob bei K-Frage oder USA-Politik, Hob
    Gremien- und Funktionärskultur zwar fremd, nicht aber das mann oder Herzog, stets verblüffte sie Parteifreunde und historisch-inhaltliche Vermächtnis der CDU. So appelliert sie Öffentlichkeit mit abrupten Wendungen. Durch höchste Verimmer wieder an die Ahnherren der Partei, Adenauer und Ertraulichkeit im Führungszirkel einerseits und einer aufmerkhard. Bei aktuellen Fragen sucht sie dagegen ein direktes samen Medienarbeit andererseits wurden diese kalkulierten Bündnis mit der Basis, sobald die Lage prekär wird. Das von Überraschungen erst möglich gemacht.
    ihr erstmals während der Spendenaffäre eingesetzte Instru
    So hat Angela Merkel in vergleichsweise kurzer Zeit ihren ment der Regionalkonferenz hat sich in Notlagen als eineeigenen prägnanten Stil entwickelt. Der Führungsstil ist das medial millionenfach zugänglich gemachte - Bühne für verentscheidende Abgrenzungsmerkmal politischer Akteure, eine meintlich direkte Kommunikation zwischen Mitgliedern und Art Fingerabdruck. Brachten die gelernten Ministerpräsiden
    Chefin bewährt.
    ten Helmut Kohl oder Gerhard Sehröder Stilelemente aus Schon in ihrer Zeit als Ministerin wurde ihr Führungshanihren Landeshauptstädten mit, musste Angela Merke! sich deln in einem kleinen strategischen Zentrum geplant, geleitet ihren Stil auf der Bundesbühne erarbeiten- gegen ihren schon von ihrer Vertrauten Beate Baumann. Diese Praxis hat sich in der Wendezeit etablierten Ruf, >>Kohls Mädchen« zu sein.
    seither nicht verändert. Büroleiterin Baumann misst insbe
    Angela Merkel ist eine multiple Politikerin, sie kombiniert sondere der Sicherheit einen wichtigen Rang zu. Zwar gilt die traditionelle konservative Komponente des bürgerlichen nicht die Null-Risiko-Doktrin, doch ist Gewagtes nur zuge
    Früher-war-alles-besser mit dem zähen Kampf in der Moderlassen, wenn ein Höchstmaß an Erfolgsaussichten mit einem nisierungspolitik. Bebende wie kaum eine Spitzenkraft unter Minimum an Kollateralschäden einhergeht. Beate Baumann den Volksvertretern verlässt sie die ideologischen Schienen hat Merkeis Machtphysik verinnerlicht.
    der Parteidogmen. Ihre Familienpolitik ist von der SPD ent-30
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    liehen, ihre protestantisch-schmucklose Bodenständigkeit sie ihn keinesfalls fesseln und starr festlegen. Sie sollten ledigwürde zwischen den Realo-Frauen der Grünen nicht weiter lich Fluchtpunkt des Tuns sein, nicht aber leicht ausrechenauffallen, wirtschaftspolitisch gehört sie eher in die Lambsbares Charakteristikum des kompletten Handelns. « Damit dorff-FDP. Ihr Bekenntnis zur >>Politik der kleinen Schritte<< ist die Politikerin Merket in Grundzügen bestens beschrieben.
    verheißt den verängstigten Deutschen gleichwohl, dass es so Darüber hinaus hat sie in der DDR früh gelernt, was ein schlimm schon nicht kommen werde. Da ist sie, vorerst, ganz Staat nicht sein soll. Ihr ist die Prägung durch eine Partei erchristlich mitfühlend.
    spart geblieben. Sie hat Geduld geübt und sich in 35 Jahren Sie liefert zwar nicht das in sich schlüssige, allumfassende DDR gleichsam aufgeladen. Sie war wie eine Feder, die sich politische Großkonzept. Aber dafür bislang auch
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