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Hosen runter: Roman (German Edition)

Hosen runter: Roman (German Edition)

Titel: Hosen runter: Roman (German Edition)
Autoren: Carsten Regel
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und Würstchen dabei und überreichtensie Nathalie. Olivers Ehefrau hatte ich mir eher fad und nichtssagend vorgestellt, aber sie war auf gewisse Art hübsch mit ihrer stilvollen Brille, den langen blonden Haaren und dem perlweißen Lächeln. Ich hatte solche Ladys ja häufig in Verdacht, äußerlich auf manierlich und züchtig zu machen, im Schlafzimmer hingegen hemmungslose Biester zu sein. Doch was ging mich das an, ich war ja geheilt.
    »Das ist aber hübsch hier«, machte sie Nathalie ein Kompliment für das Grundstück.
    »Ich habe den Garten von meinen Eltern übernommen, als die aufs Land gezogen sind«, erklärte sie.
    »Das Grundstück ist schön, aber das Haus sieht ja ein bisschen runtergekommen aus«, monierte Chris in professioneller Routine, dabei war er kaum zwei Minuten da.
    »Ich verdiene als Therapeutin eben nicht genug, dass ich mir eine Villa am Stadtrand leisten kann«, erwiderte sie.
    Die Kohle war inzwischen so weit durchgeglüht, dass es sich lohnte, Fleisch, Würstchen und Baguettescheiben auf den Rost zu legen. Ich übernahm diese Aufgabe mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre ich hauptberuflich Grillmaster in einem Beach-Club mit vielen heißen Girls in Bikinis als Badegästen. Auch Nathalie schien Gefallen daran zu finden, mich bei elementaren Handwerksarbeiten zu beobachten, und so schmiss ich mich ordentlich in Pose und briet und wendete Fleisch, was das Zeug hielt.
    Chris mochte anscheinend nicht nur beim Kiffendichte Rauchschwaden und stellte sich direkt neben den Grill.
    »Ich bräuchte mal deinen Rat«, sagte ich.
    »Schieß los.«
    »Der Mietvertrag für meinen Laden läuft Ende des Jahres aus, und ich brauche dringend eine neue Location, möglichst zentral«, schilderte ich ihm nur die Eckdaten. »Ich habe schon gesucht wie verrückt, aber mit den Mitteln, die mir zu Verfügung stehen, scheint es so gut wie unmöglich zu sein, etwas Passendes in der Innenstadt zu finden.«
    »Was suchst du denn genau?«, fragte er.
    Ich nannte ihm die Quadratmeterzahl, die ich brauchte, und mein Budget.
    »Du könntest Glück haben. Mir fällt da spontan ein Objekt in der Nähe vom Winterfeldtplatz ein. Wäre das von der Lage in Ordnung für dich?«, erkundigte er sich.
    »Das wäre natürlich ein neuer Kiez, in dem ich mir erst eine Stammkundschaft aufbauen müsste. Aber in der Gegend könnte das sogar gelingen. Die Klientel, die dort wohnt, ist finanzkräftig genug, um auch mal ein bisschen Geld für Dessous auszugeben, und es gäbe genügend Laufkundschaft.« Das klang wirklich vielversprechend. Außerdem konnte ich froh sein, wenn ich überhaupt so etwas Zentrales bekäme.
    »Wir können ja nächste Woche in dem Laden mal essen gehen«, schlug Chris vor.
    »Ich suche Räume für ein Dessousgeschäft und kein Bistro«, präzisierte ich lieber noch mal, falls er sich sein Gedächtnis bereits weggekifft hatte.
    »Hab ich auf dem Schirm«, beschwichtigte er mich. »In dem Laden, den ich meine, ist zurzeit ein italienisches Restaurant. Das läuft aber nicht, der Eigentümer zahlt schon eine Weile keine Miete mehr, und die Hausverwaltung will ihn rauswerfen. Du könntest dir das Ding also ganz unverbindlich mal angucken.«
    »Das ist nett, aber was soll ich mit einem Laden mit Küche? Da muss ich doch alles rausreißen und komplett renovieren«, sah ich wenig Sinn in seinem Vorschlag.
    »Das ist ja gerade der Clou. Die Eigentümer wollen das ganze Haus sanieren und daraus Eigentumswohnungen machen. Und die können sie besser verkaufen, wenn unten keine Gastronomie drin ist, die abends Lärm verursacht. Da würde sich so ein edler Laden wie deiner gut machen. Und den Umbau übernehmen die, das kostet dich keinen Cent«, teilte er mir mit.
    Das klang schon viel besser. »Hört sich gut an. Lass uns gleich nächste Woche hingehen.« Vielleicht ließen sich meine Probleme ja tatsächlich lösen, eins nach dem anderen. Babysteps eben.
    »Und deine sexuellen Probleme kriegen wir auch noch in den Griff«, sagte er grinsend und bot mir seinen frisch gedrehten Joint an.
    »Das wäre kontraproduktiv. Hasch wirkt sexuell stimulierend«, bremste ihn Nathalie aus, bevor ich auf den blöden Gedanken kam, an der fetten Tüte zu ziehen.
    Die Aufregung wegen dem Joint hatte sich gerade gelegt, da tauchte Ralph mit zwei Überraschungsgästen auf: Auf Anregung Nathalies hatte er Markus und Hermannmitgebracht. Nathalie begrüßte sie und führte sie zum Gartentisch, auf dem eine Flasche Wein und mehrere
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