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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe
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Gesicht.
    Cal stieß einen begeisterten Jauchzer aus, wendete und fuhr noch einmal durch den Bach. Libby hörte sich selbst lachen, als das Wasser zum zweiten Mal über sie schwappte.
    „Weißt du", sagte er, „mit ein paar Änderungen würde der Wagen daheim ganz groß rauskommen. Ich weiß gar nicht, warum so etwas nicht mehr gebaut wird. Wenn ich den Prototyp auf den Markt bringen könnte, würde mein Kreditindex bis zur Ozonschicht hochschießen."
    „Du wirst den Wagen gefälligst hier lassen. Ich habe noch vierzehn Raten darauf abzuzahlen."
    „War ja nur so eine Idee." Cal hätte noch stundenlang so fahren können, aber die Luft wurde kühl und Libby fröstelte ein wenig.
    „Weißt du eigentlich, wo wir sind?" fragte sie.
    „Sicher. Ungefähr fünfundzwanzig Grad nordöstlich des Schiffs. Ich sagte dir doch, ich kann gut navigieren." Er zupfte an ihrem nassen Haar. „Weißt du was ? Wenn wir zu Hause sind, nehmen wir ein heißes Duschbad, werfen den Kamin an, trinken einen Schluck Brandy, und dann ..."
    Er stieß einen leisen Fluch aus und trat hart auf die Bremse. Wenige Meter voraus standen vier Menschen in Wanderausrüstung.
    „Verdammt", murmelte Libby. „Zu dieser Jahreszeit ist hier sonst niemand." Mit einem Blick sah sie, dass die Preisschilder von den Rucksäcken und den Stiefeln wohl gerade eben erst entfernt worden waren.
    „Wenn sie noch lange in diese Richtung gehen, stolpern sie über mein Schiff", stellte Cal besorgt fest.
    Libby fasste sich wieder. Sie lächelte der Gruppe entgegen. „Hallo."
    „Oh, hallo." Der Mann, groß, stämmig, in den Vierzigern, kam heran und lehnte sich gegen den Wagen. „Sie sind die ersten Leute, die wir seit heute Morgen sehen."
    „Hier oben gibt es nicht so viele Wanderer."
    „Deshalb haben wir uns diese Strecke ja auch ausgesucht, nicht wahr, Susie?" Er tätschelte seiner hübschen und ganz offensichtlich erschöpften Frau die Schultern. „Wenn ich mich vorstellen darf: Rankin. Jim Rankin." Er schüttelte Cal anhaltend die Hand. „Meine Frau Susie und unsere Jungs, Scott und Joe."
    „Nett, Sie kennen zu lernen. Cal Hornblower, Libby Stone."
    „Ein bisschen auf Geländetour, ja?"
    „Ja", antwortete Libby. „Wir wollten gerade wieder heimfahren."
    „Fahren!" Jim grinste breit. „Wir sind mehr fürs Laufen."
    Man brauchte nicht zweimal hinzuschauen, um zu sehen, dass die Freude über eine Bergwanderung ausschließlich auf Jims Seite war. Libby witterte eine Chance.
    „Von woher kommen Sie denn schon?"
    „Von Big Vista. Hübscher kleiner Campingplatz, aber leider zu überfüllt. Ich wollte meiner Frau und den Jungen die unverfälschte Natur zeigen."
    Libby schätzte die Jungen auf dreizehn und fünfzehn, und sie sahen beide so aus, als würden sie gleich losheulen. Wenn man die Entfernung von Big Vista bedachte, hatten sie auch allen Grund dazu. „Das ist ja wirklich eine ziemlich lange Wanderung."
    „Wir sind harte Burschen, was, Jungs?"
    Auf diese Frage antworteten Scott und Joe nur mit einem elenden Blick.
    „Sie wollten doch nicht etwa dort hinaufgehen?" Libby zeigte auf den Pfad.
    „Eigentlich doch. Wir dachten, wir versuchen vor Einbruch der Dunkelheit den Bergkamm zu erreichen."
    Susie stöhnte und massierte sich die schmerzenden Wadenmuskeln. „Auf diesem Weg werden Sie nicht hinkommen", erklärte Libby. „Da oben befindet sich ein Holzabbau- und Aufforstungsgebiet. Haben Sie die Schneise in den Bäumen gesehen?"
    „Ja, die habe ich gesehen. Ich habe mich schon gefragt, was das ist." Jim Rankin fummelte an dem Schrittmesser an seinem Gürtel herum.
    „Kahlschlag", sagte Libby, ohne mit der Wimper zu zucken. „Wandern und Zelten streng verboten. Fünfhundert Dollar Strafe", fügte sie sicherheitshalber hinzu.
    „Sehr freundlich von Ihnen, dass Sie uns warnen."
    „Dad, könnten wir nicht in ein Hotel gehen?" fragte einer der Jungen.
    „In eins, das einen Swimmingpool hat", fiel der andere ein. „Und eine Videospielhalle."
    „Und ein Bett", murmelte Susie. „Ein richtiges Bett."
    Jim blinzelte Cal und Libby zu. „Zu dieser Tageszeit wird die Familie immer ein bisschen wunderlich. Leute, wartet, bis ihr morgen früh den Sonnenaufgang zu sehen bekommt. Das ist alle Mühe wert."
    „Es gibt eine einfache Strecke nach Westen." Libby erhob sich von ihrem Sitz und hockte sich auf die Wagentür. „Da drüben. Sehen Sie?"
    „Ja." Jim stieß offensichtlich höchst ungern seine Planung um, aber die fünfhundert Dollar Strafe gaben
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