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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe
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schließlich den Ausschlag.
    Libby konnte der Familie noch einen guten Vorschlag machen. „Nach vier, fünf Kilometern auf diesem sogar leicht abschüssigen Pfad dort kommt eine zum Lagern bestens geeignete Lichtung. Von da aus haben Sie eine herrliche Aussicht. Sie schaffen es spielend bis Sonnenuntergang."
    „Wir könnten Sie auch hinfahren." Cal taten die müden, trübsinnigen Jungen Leid. Sobald er aber sein Angebot ausgesprochen hatte, strahlten ihre Gesichter.
    „Oh nein, nein. Aber trotzdem vielen Dank", lehnte Jim freundlich ab. „Das wäre ja so etwas wie mogeln, nicht?" Er lachte.
    „Wär's wohl." Susie hob sich den Rucksack auf ihrem schmerzenden Rücken etwas anders zurecht. „Aber es könnte dein Leben retten." Sie schob ihren Ehemann zur Seite und beugte sich zu Cal. „Mr. Hornblower, wenn Sie uns zu diesem Lagerplatz fahren, können Sie Ihren Preis dafür bestimmen."
    „Also Susie ..."
    „Halt den Mund, Jim." Sie packte Cal bei dessen durchnässtem Hemd. „Bitte! Der Packsack da auf meinem Rücken ist achtundfünfzig Dollar wert. Er gehört Ihnen."
    Jim lachte laut und herzlich und legte seiner Frau eine Hand auf den Arm. „Nun ist's gut, Susie. Wir haben doch abgemacht, dass ..."
    „Die Wette gilt nicht mehr." Ihre Stimme klang verdächtig schrill, und um nicht noch hysterisch zu werden, atmete Susie einmal ganz tief durch. „Ich werde hier gleich auf der Stelle tot umfallen, Jim. Die Jungen werden einen seelischen Schaden fürs Leben davontragen. Dafür wirst du doch nicht verantwortlich sein wollen, oder?"
    Ohne die Antwort ihres Gatten abzuwarten, klemmte sie sich einen ihrer Söhne unter den rechten und den anderen unter den linken Arm. „Du kannst ja wandern", erklärte sie. „Aber ich habe Blasen, und ich glaube, in meinem linken Bein werde ich nie wieder etwas fühlen."
    „Susie, wenn ich gewusst hätte, dass du so darüber denkst..."
    „Schon gut." Sie war nicht bereit, ihn ausreden zu lassen. „Also geh jetzt. Kommt, Jungs."
    Susie und die beiden Jungen drängten sich auf der Rückbank des Wagens zusammen. Nach einem Moment stieg Jim enttäuscht zu und nahm seinen Jüngsten auf den Schoß.
    „Die Gegend hier ist wunderschön", sagte Libby, nachdem sie Cal unauffällig den rechten Weg gewiesen hatte. „Sie wird Ihnen wahrscheinlich noch wesentlich besser gefallen, wenn Sie geruht und gegessen haben." Und erst recht, wenn Susie merken würde, dass der Bogen, den sie fuhren, ein paar Kilometer näher an Big Vista heranführte.
    „Jedenfalls gibt es hier Bäume genug." Susie genoss seufzend den Luxus der mühelosen Fortbewegung, und weil Jim schmollte, klopfte sie ihm nebenbei freundlich aufs Knie. „Sind Sie von hier?" erkundigte sie sich.
    „Ich ja", antwortete Libby. „Cal kommt aber aus Philadelphia."
    „Na so was." Susie überlegte, ob sie ihren einen Fuß probehalber einmal strecken sollte. Sie ließ es jedoch lieber. „Da kommen wir auch her. Sind Sie zum ersten Mal hier oben, Mr. Hornblower?"
    „Ja, das kann man wohl sagen."
    „Für uns ist es auch das erste Mal. Wir wollten unseren Söhnen einen Teil unserer Heimat zeigen, der noch nicht verdorben ist. Und das haben wir getan." Noch einmal streichelte sie ihrem Mann übers Knie.
    Besänftigt schwenkte Jim den Arm über die Rückenlehne. „Und sie werden diese Tour nicht vergessen."
    Die Jungen verdrehten die Augen, hielten aber klugerweise den Mund.
    „Und Sie sind auch aus Philadelphia? Wie schätzen Sie denn dieses Jahr die Chancen der Phillies ein?" fragte er dann.
    Cal rettete sich in Unverbindlichkeit. „Ich gebe die Hoffnung nie auf."
    „Genau die richtige Einstellung." Jim schlug ihm auf die Schulter. „Wenn sie am Innenfeld noch etwas tun und die Werfermannschaft ordentlich aufmöbeln, dann können sie sich etwas ausrechnen."
    Baseball! dachte Cal lächelnd. Da konnte er wenigstens mitreden. „Über die laufende Saison kann man ja noch nicht viel sagen, aber ich schätze, in den nächsten Jahrhunderten werden wir noch jede Menge Siegeswimpel sammeln."
    Jim lachte laut und ausdauernd. „Das nenne ich lange Sicht!"
    Als sie die Lichtung erreichten, waren Cals und Libbys Passagiere deutlich besserer Stimmung. Die Jungen sprangen aus dem Wagen und jagten einem Kaninchen nach. Susie stieg langsamer aus, ihr täten die Beine noch zu sehr weh.
    „Es ist schön hier." Sie blickte über die gestaffelten Bergrücken zur tief stehenden Sonne hinauf. „Ich kann Ihnen beiden gar nicht genug danken." Sie
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