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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur
Autoren: C. S. Forester
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immer zuwider. Aber ich fürchte nur, daß er dir arg fehlen wird.«
    »Ach«, sagte Hornblower, »ich komme ganz gut ohne ihn aus.« Jedenfalls hatte es keinen Sinn, hier in Plymouth Kapern und Cayenne-Pfeffer zu kaufen, denn Bayley wußte ja doch nichts damit anzufangen. »Wie wäre es«, meinte Maria, »wenn ich mich jetzt einmal statt dieser Stewards um deine Wirtschaft an Bord kümmern würde?«
    »Niemand könnte das besser als du, Liebling«, gab ihr Hornblower zur Antwort. Das mußte er sagen, denn er konnte und wollte sie nicht verletzen. Er war aus freien Stücken die Ehe mit ihr eingegangen und hatte nun die Pflicht, seine Rolle brav weiterzuspielen. Als sie sich jetzt an ihn schmiegte, legte er ihr den Arm um die Hüften. »Du bist der liebste aller Männer, mein Schatz«, sagte Maria strahlend. »Ich bin so glücklich mit dir!«
    »Nicht so glücklich wie ich, wenn du das sagst«, meinte Hornblower auflachend. Sprach da nicht wieder der elende Intrigant, der abgefeimte Gauner aus ihm - der Mann, der auch Doughty durch seine List dem Arm der Justiz entzogen hatte?
    Halt - in dieser Hinsicht war sein Gewissen wieder rein, das mußte er sich endlich merken, das Blut, das über die Decks der Felicite geflossen war, hatte seine Weichheit von damals hinweggespült.
    »Ich frage mich oft«, fuhr Maria in verändertem Ton fort, »ja, ich frage mich, warum du so lieb zu mir bist. Wenn ich so denke, du, mein Schatz - und ich...«
    »Ach was«, sagte Hornblower darauf so barsch, wie es ihm gelingen wollte, »das ist doch Unsinn. Sei überzeugt, daß ich dich liebe, basta - und laß alle Zweifel fahren.«
    »Ach, mein Herzliebster«, sagte Maria darauf. Alles unsicher Fragende war wieder aus ihrer Stimme gewichen und hatte der alten Zärtlichkeit Platz gemacht. Sie verging förmlich in seinen Armen. »Ich bin ja so froh, daß du diesmal so lange in Plymouth bleiben konntest.«
    »Ein glücklicher Zufall, Liebling.«
    Der Ersatz der Heckversteifungen, die Bush für das Gefecht mit der Felicite so mir nichts dir nichts weggeschnitten hatte, erwies sich als ein schwieriges Stück Arbeit. Fast das ganze Heck der Hotspur mußte dabei erneuert werden.
    »Unser Kleiner hat den ganzen Nachmittag brav wie ein Lämmchen geschlafen«, fuhr Maria fort. Hornblower konnte nur hoffen, daß er nun nicht dafür die ganze Nacht schrie.
    Es klopfte an der Tür, Maria riß sich erschrocken aus Hornblowers Umarmung.
    »Ein Herr möchte Sie sprechen«, rief die Wirtin durch die Tür. Es war Bush. Im Peajackett, einen Schal um den Hals, stand er zögernd auf der Schwelle.
    »Guten Abend, Sir, Ihr Diener Madam, ich hoffe, daß ich nicht störe.«
    »Nein, gewiß nicht«, sagte Hornblower und fragte sich, was wohl geschehen sein mochte, daß es Bush zu so ungewohnter Stunde hierher trieb. Auch sein Benehmen war bestimmt nicht ganz das übliche. »Kommen Sie herein, Mann, kommen Sie.
    Geben Sie mir Ihr Jackett - wenn es sich um nichts Dringendes handelt.«
    »Dringend kann man kaum sagen, Sir«, meinte Bush mit etwas schwerer Zunge und war sichtlich verlegen, als ihm Hornblower sein Jackett abnahm, »ich, ich dachte nur, es würde Ihnen Spaß machen.« Er blickte die beiden mit schwimmenden Augen an, aber trotz seines Zustandes schien er aus Marias Schweigen zu schließen, daß er ihr nicht willkommen sein könnte. Maria zeigte ihm jedoch sofort, daß dem nicht so war.
    »Nehmen Sie doch Platz, Mr. Bush«, forderte sie ihn auf.
    »Besten Dank, gnädige Frau.«
    Als er saß, ließ er den Blick wieder langsam zwischen Hornblower und Maria hin- und herwandern. Hornblower konnte jetzt nicht mehr daran zweifeln, daß Bush ein wenig »Schlagseite« hatte. »Na, was gibt's denn Neues, schießen Sie los!« sagte er auffordernd zu Bush.
    Bush verzog sein Gesicht zu einem verklärten Grinsen. »Ha, die Besitzrechte der Admiralität!« sagte er. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Es ist wegen Moore und der Fregatten - Verzeihung, Sir, ich meinte natürlich Kapitän Moore.«
    »Und was soll's mit denen?«
    »Ich war in der Kaffeestube des›Lord Hawke‹, Sir - dort lasse ich mich zuweilen sehen -, als von London eben die neuesten Abendzeitungen eintrafen. Und darin stand zu lesen, Sir: Besitzrecht der Admiralität: Wracks, gestrandete Walfische, über Bord geworfenes Treibgut, diese und ähnliche Dinge fielen unter das›Besitzrecht der Admiralität‹und wurden für die Krone beschlagnahmt. Ungeachtet des Namens hatten Ihre Lordschaften mit dieser
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