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Honeymoon

Titel: Honeymoon
Autoren: James Patterson
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rief noch einmal. Diesmal hörte sie Schritte über sich.
    »Nora?«, rief eine Stimme von oben.
    »Hast du etwa jemand anderen erwartet?«, antwortete sie. »Das will ich doch nicht hoffen.«
    Jeffrey Walker kam die Stufen zur Eingangshalle heruntergestürmt und schloss Nora in die Arme. Sie küssten sich eine volle Minute lang, während er sie im Kreis herumwirbelte. Dann küssten sie sich noch einmal.
    »Mein Gott, du bist so schön!«, sagte er, als er sie endlich wieder absetzte.
    Sie knuffte ihn mit der linken Hand spielerisch in den Bauch. Connors Vier-Karat-Diamantring hatte sie bereits durch Jeffreys sechskarätigen, von zwei kleinen Diamanten flankierten Saphir ersetzt.
    »Das sagst du bestimmt zu allen deinen Frauen«, meinte sie.
    »Nein, nur zu so umwerfenden, wie du eine bist. Du hast mir so gefehlt, Nora. Ist das ein Wunder?«
    Sie lachten und küssten sich wieder, heftig und leidenschaftlich.
    »Wie war dein Flug?«, fragte er.
    »Okay. Für einen Geschäftsflug jedenfalls. Wie kommst du mit dem neuen Buch voran?«
    »Na ja, ein
Krieg und Frieden
ist es nicht. Auch kein
Sakrileg
«
    »Das sagst du jedes Mal, Jeffrey.«
    »Und es stimmt jedes Mal.«
    Mit seinen zweiundvierzig Jahren hatte sich Jeffrey Sage Walker als Autor historischer Romane etabliert. Seine Bücher waren internationale Bestseller, und er hatte Millionen treuer – überwiegend weiblicher – Fans. Sie liebten seinen Stil und seine starken Frauenfiguren, aber sein ruppiges, attraktives Konterfei auf den Coverfotos hatte wohl auch einen gewissen Anteil an seinem Erfolg. Selten hatte die Kombination von zerzaustem, wasserstoffblondem Haar und Dreitagebart so gut ausgesehen.
    Plötzlich packte er Nora und warf sie sich über die Schulter. Mit seiner laut kreischenden Beute eilte er die Treppe hoch.
    Jeffrey steuerte das Schlafzimmer an, aber Nora hielt sich an einem Türpfosten fest und lenkte ihn in sein Arbeitszimmer um. Sie dachte an seinen Lieblingssessel – den, in dem er immer saß, wenn er schrieb. »Du sagst doch immer, dass du in dem Sessel deine besten Werke hervorbringst«, meinte sie. »Wollen wir das mal testen?«
    Er setzte sie auf dem abgewetzten braunen Polster ab und legte Musik auf. Norah Jones, eine ihrer Lieblingssängerinnen.
    Während die kräftige, rauchige Stimme sich erhob und allmählich den ganzen Raum erfüllte, lehnte Nora sich zurück und hob die Beine. Jeffrey zog ihr die Sandalen aus, die Caprihose, den Slip. Dann half er ihr aus ihrer geliebten grünen Strickjacke, während ihre Hand schon in seiner Jeans verschwand.
    »Attraktiv, klug und mit mir verheiratet – was will ich mehr?«, flüsterte sie, als sie seine Hose herunterzog.
5
    An diesem Abend kochte Nora: Penne mit einer improvisierten Wodkasauce, dazu Salat und eine Flasche Brunello aus Jeffreys Weinkeller. Es war angerichtet. Alles genauso, wie er es mochte.
    Sie aßen, tranken und sprachen über seinen neuen Roman, der zur Zeit der Französischen Revolution spielte. Jeffrey war erst vor wenigen Tagen aus Paris zurückgekommen. Er legte größten Wert auf authentische Details und bestand stets darauf, vor Ort zu recherchieren. Da auch Nora immer einen vollen Terminkalender hatte, waren sie öfter getrennt als zusammen. Geheiratet hatten sie an einem Samstag in Cuernavaca, Mexiko, sonntags waren sie schon wieder zurückgeflogen. Kein Stress, keine Umstände, und auch keine Eintragung bei den amerikanischen Behörden. Es war eine sehr moderne Ehe.
    »Weißt du, was ich mir gedacht habe, Nora?«, sagte er, während er die letzten Penne auf seinem Teller mit der Gabel aufspießte. »Wir sollten wirklich mal ein paar Tage zusammen wegfahren.«
    »Du könntest ja dein Versprechen einlösen und die Hochzeitsreise mit mir nachholen.«
    Er legte die Hand aufs Herz und lächelte. »Mein Schatz, jeder Tag mit dir ist wie eine Hochzeitsreise.«
    Nora lächelte zurück. »Netter Versuch, Mr Starautor, aber mit einem schönen Spruch kommst du mir nicht davon.«
    »Okay. Wohin soll die Reise gehen?«
    »Wie wär's mit Südfrankreich?«, schlug sie vor. »Wir könnten im Hotel du Cap absteigen.«
    »Oder vielleicht Italien?«, meinte er und hob sein Weinglas. »Die Toskana?«
    »He, ich habe eine Idee – warum machen wir nicht beides?«
    Jeffrey warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend. »Das ist mal wieder typisch«, sagte er und wedelte theatralisch mit dem Zeigefinger. »Immer willst du alles auf einmal. Aber warum eigentlich nicht?«
    Beim Dessert
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