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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
Autoren: Gemma Halliday
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und warf Pines einen vernichtenden Blick zu, »wenn man bedenkt, dass der Angeklagte Regisseur ist und somit Zugang zu aller Art von fotografischer Ausrüstung hat, befinden wir es als unsere Pflicht, die Kinder unserer Gemeinschaft zu schützen. Deshalb fordern wir eine Kautionssumme von zehn Millionen Dollar.«
    »Das ist Wahnsinn, Euer Ehren«, wandte der Verteidiger ein. »Mein Klient wird von der Staatsanwaltschaft aufgrund seines Bekanntheitsgrads diskriminiert.«
    »Ich habe genug gehört«, sagte der Richter und hob beide Hände.
    Der gesamte Gerichtssaal, inklusive meiner Wenigkeit, war mucksmäuschenstill; alle schienen die Luft anzuhalten, während der Richter auf der Innenseite seiner Wange herumkaute. Sein Blick wanderte zwischen Ankläger und Verteidiger hin und her. Zweifellos fragte er sich, was die Presse aus dem Vorfall machen würde.
    Schließlich schien er eine Lösung gefunden zu haben.
    »Mr Pines, falls Sie glauben, Ihre Berühmtheit ist eine Rechtfertigung für unmoralisches Verhalten, dann werden Sie in meinem Gerichtssaal eine bittere Enttäuschung erleben. Die Kaution beträgt zehn Millionen Dollar!«
    Ich pfiff leise, als der Richter mit seinem Hämmerchen auf das Pult schlug.
    Der Staatsanwalt hob triumphierend das Kinn, fast genau proportional zu dem Maß, in dem Pines’ Schultern nach unten sackten, als ihn der Gerichtsdiener aus dem Saal führte.
    Ich schob das Aufnahmegerät zurück in die Tasche. In der Tat, eine interessante Entwicklung. Ob Pines tatsächlich zehn Millionen Dollar besaß, wusste ich nicht. Aber ein Hollywood-Regisseur, der tagelang im Gefängnis schmorte? Das war fast so gut wie Paris Watch’08. Um wie viel wetten wir, dass er in weniger als einer Woche versuchen würde, unzumutbare psychische Belastung geltend zu machen?
    Während ich aus der Saaltür glitt, rieb ich mir voller Schadenfreude die Hände. Cam wartete auf mich.
    Schließlich waren die Seelenqualen eines pädophilen Filmemachers garantiert mehrere Titelseiten wert.
    Herr im Himmel, wie ich Hollywood liebe!

2
    Nach der Anhörung gingen Cam und ich in das Del Taco in Santa Monica. Ich bekam meinen dampfend heißen Burrito, bestellte gleich einen zweiten zum Mitnehmen – nur für den Fall – , und Cam verschlang einen Tacosalat. Dann trennten sich unsere Wege: Sie bezog Stellung auf dem Sunset Boulevard, um der Partyszene vor den Clubs aufzulauern, und ich fuhr nach Hause.
    Nach Hause, das war in meinem Fall Pasadena: ein schläfriger kleiner Vorort, eingeklemmt zwischen Glendale und dem Tal von San Gabriel Valley. Weitläufige Straßenfluchten, Palmen an jeder Ecke, schattige Einkaufspromenaden mit Trader Joe’s und Pier One an den Straßenkreuzungen. Ein ziemlich typischer US -amerikanischer Vorort eben – einmal abgesehen von der Tatsache, dass Nicole Richie auf der anderen Seite der Schnellstraße lebte.
    Ich lenkte die Rebel vom Freeway 2 herunter und kam mit aufheulendem Motor am Eingangstor der Palm Grove Community zu stehen. Dort schaltete ich das Motorrad aus, glitt vom Sattel und schob mein Bike möglichst geräuschlos durch das schmiedeeiserne Gittertor in die Anlage. Der Sound meiner Zwillingsmotoren wurde von den Bewohnern von Palm Grove nicht in demselben Maße geschätzt wie von mir. Was wohl in erster Linie daran lag, dass sie im Schnitt um die achtzig waren. Yep, ich lebte in einer Seniorenwohnanlage.
    Als mein Großonkel Sal endlich das Zeitliche segnete, verkaufte Tante Sue ihr Vierzimmerapartment in Long Beach und zog in eine süße, kleine Eigentumswohnung im Palm Grove. Zu meinem Glück geschah dies gerade dann, als der Mietvertrag für mein Apartment am anderen Ende der Stadt auslief – ich brauchte dringend einen Ort, an dem ich mich für ein paar Wochen niederlassen konnte.
    Das war vor drei Jahren. Wie sich herausstellte, war Tante Sue geistig nicht mehr ganz so fit wie früher. Folglich war eine Person, die nicht vergaß, den Ofen auszuschalten, und die wusste, dass Socken nicht in die Kühltruhe gehören, nicht eben fehl am Platze. Das passte mir hervorragend. Der festgeschriebene Mietpreis ist kaum zu schlagen, die Nachbarn sind ruhig, und zur Sendezeit von Jeopardy habe ich den Pool ganz für mich allein.
    Ich rollte das Motorrad den Sanctuary Drive entlang in Richtung Paradise Lane, bevor ich in meine Straße, die Oasis Terrace, einbog. Ich weiß, hier war ein kreatives Genie am Werk, als der Zeitpunkt gekommen war, die Straßen zu taufen. Tante Sue und ich lebten in
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