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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
Autoren: Gemma Halliday
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Dieses Zeug wird dich umbringen. Deine Arterien verstopfen, weißt du. Millie Sanders hat gesagt, dass ihr Cousin jeden Morgen bei McDonald’s gegessen hat – und letzte Woche ist er an einem Herzinfarkt gestorben. Er war erst 73!«
    »Na, dann sieht es ja so aus, als hätte ich noch ein paar gute Jahre mit Drive-in-Mahlzeiten vor mir, bevor ich anfangen muss, mir Sorgen zu machen.« Ich zwinkerte ihr zu.
    »Hast du noch mehr Chilisoße?«, fragte sie mit vollem Mund.
    Ich warf noch ein paar Päckchen auf den Tisch.
    »Du hast schon gegessen?«
    Ich nickte.
    Ihre Schultern wurden schlaff. »Verflixt! Ich habe Hackbraten gemacht.«
    Ich biss mir auf die Lippe. »Ich weiß, Tante Sue.«
    »Oh.« Sie schwieg einen Moment, als unternähme ihr Gehirn große Anstrengungen, die Zusammenhänge zu begreifen. Schließlich zuckte sie mit den Schultern. »Nun, vielleicht mache ich morgen eine Lasagne.«
    Ich stellte die Pfanne mit dem Hackbratenfettfilm in die Spüle. »Dann bin ich ja gewarnt.«
    Tante Sue gab mir einen spielerischen Klaps auf den Arm, als ich an ihr vorbeiging. Ich hielt inne, um einen weiteren flüchtigen Kuss auf ihrer Stirn zu platzieren, bevor ich in mein Zimmer schlurfte.
    Dort angekommen schleuderte ich die Schuhe von den Füßen und setzte mich im Schneidersitz auf meine Patchwork-Tagesdecke. Dann fuhr ich den Laptop hoch. Ich vollzog mein allabendliches Ritual: E-Mails checken, Tweets lesen und die Blogs der Promi-Wachhunde nach pikanten Details durchsuchen, die ich für die morgige Kolumne verwerten konnte. Dank meines sorgfältig gepflegten Informantennetzwerks hatte ich meine Augen überall in Hollywood.
    Es gab einige Babybauch-Sichtungen in Melrose und einen Blechschaden in Malibu, in den ein Jurymitglied von American Idol verwickelt war. Außerdem den Bericht eines Dunkin’- Donuts-Mitarbeiters der Filiale in Santa Monica, der Stein und Bein schwor, eine gewisse bulimische Schauspielerin gesehen zu haben, die solche Mengen von Doughnuts erstanden hatte, dass man glauben könnte, die Dinger würden in Zukunft nicht mehr hergestellt.
    Vor meinem inneren Auge sah ich die morgige Schlagzeile: GOLDEN-GLOBE-GEWINNERIN GIERT NACH GLASIERTEM GEBÄCK . Ich öffnete die Textverarbeitung und ließ mich vom Schreibfluss davontragen.
    Ich hatte das Meisterwerk fast fertig, als mein Nachrichtendienst den Eingang einer neuen Mail meldete. Und zwar von ManInBlack72.
    Mein Herzschlag setzte kurz aus, und ich musste mir auf die Lippe beißen, um meine Mundwinkel daran zu hindern, sich zu einem Lächeln hochzuziehen.
    Wie die meisten in Hollywood habe auch ich ein schmutziges kleines Geheimnis: eine Online-Schwärmerei.
    Als Felix die Position des Chefredakteurs übernahm, war er ausgesprochen verärgert darüber, wie wenig von den Inhalten des Informer »digital zweitverwertet« wurde, wie er sich ausdrückte. Ich bin da ja eher der Meinung, eine Zeitung ist eine Zeitung, aber Felix ist ein größerer Computer-Crack als ich. Seine erste Maßnahme bestand darin, alles Mögliche ins Netz zu stellen – eine interaktive Informer -Website, tägliche Tweets, Blogs und natürlich Facebook- und MySpace-Seiten für das gesamte Personal.
    ManInBlack72 nahm im vergangenen Sommer über meine MySpace-Seite Kontakt zu mir auf. Er war der Freund eines Freundes eines Freundes … Nun denn, Sie wissen ja, wie das läuft. Wen kennt man schon wirklich im Netz – und trotzdem hat man 500 Freunde, richtig? Er war einer von ihnen. Er lud ein Bild von diesem Comic-Roboter unter den Kommentaren hoch, Bender aus Futurama . Sie ahnen es schon – wegen Tina Bender . Haha, ziemlicher Käse! Das schrieb ich ihm auch. Überraschenderweise reagierte er mit Humor und schickte mir in der Woche darauf einen Cartoon, in dem ein Stück Schweizer Käse eine Rolle spielte. Ziemlich schnell mutierten die Kommentare zu privaten Nachrichten, aus denen wiederum E-Mail-Botschaften wurden, die sich in den Austausch unserer ICQ -Daten verwandelten.
    Und am Ende dieser Entwicklung stand eine attraktive junge Frau, die sich ein Lächeln zu verkneifen suchte, wenn sie den »Annehmen«-Button anklickte.
    Hey, Bender.
    Ich tippte schnell eine Antwort. Hey.
    Wie war dein Tag, Baby?
    Wenn irgendjemand anders mich »Baby« genannt hätte, dann hätte ich ihm eine gründliche Lektion in Sachen Frauenbewegung verpasst. Aber ManInBlack war – abgesehen von Tante Sue – der Einzige, der mich fragte, wie mein Tag gelaufen war. Und in Anbetracht der Tatsache, dass
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