Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
sich an, als hätten sie die Konsistenz von Gelee. Er legte die Arme um mich und hielt mich fest.
    »Himmel, tun Sie mir das nie wieder an, Bender«, murmelte er in mein Haar.
    Ich hielt ihn noch fester umklammert.
    Als ich meinen Griff schließlich lockerte, sah ich hinauf in sein Gesicht. In seinen dunklen Augen stand eine Mischung aus Besorgnis, Wut, Angst – und noch etwas anderes, etwas, das dafür sorgte, dass mir das Herz in die Hose rutschte.
    Er leckte sich über die Lippen und beugte sich zu mir hinunter. Für einen Moment glaubte ich, dass er mich küssen würde. Und ich wollte, dass er mich küsste, daran bestand dieses Mal kein Zweifel. Ehrlich gesagt hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben so sehr gewollt, dass jemand mich küsste.
    Doch in letzter Sekunde überlegte er es sich anders, und seine Augen bekamen einen bedachtsamen Ausdruck, während er sich zurückzog. Die Luft zwischen uns war sofort von einer merkwürdigen Stimmung erfüllt.
    Glücklicherweise umzingelten uns weitere Wachleute, bevor jemand diesen Umstand kommentieren konnte.
    »Was ist hier vorgefallen?«, fragte mich einer von ihnen.
    Ich löste mich von Cal und schniefte – mir liefen schon wieder diese verdammten Tränen über die Wangen. »Tante Millie hat mich gerettet.«
    Cal blickte von Millie zu dem Schwert, das sie immer noch in der Hand hielt.
    »Das ist doch wohl ein Scherz?«, fragte er.
    Millie hob das Schwert über ihren Kopf. »Goldmedaille im Fechten, Olympische Spiele 1928.« Dann zwinkerte sie mir zu. »Und ich habe nichts verlernt seither.«

20
    DieSicherheitsleutescheuchtenunsalleindaskleineGebäudehinterdemMagischenKönigreich,wojedervonunserzählte,wasseinesErachtensgeschehenwar(wobeiwirMrsCarmichaeleinmütigverschwiegen).EineStundespäterkamendieLeutevomMorddezernat,undwirfingennocheinmalvonvornan.KeineleichteAufgabe,glaubtedochjedervonuns,etwasandereserlebtzuhaben.Esstelltesichheraus,dassCal,sobalderbemerkthatte,dassichfehlte,zurückzur»SmallWorld«-Tourgegangenwar,ummichzusuchen.UnglücklicherweisehatteLanimichzudiesemZeitpunktbereitsineinenanderenRaumgejagt,undCalwargezwungengewesen,dieSucheaufzugeben,alsdieFahrtweiterging.ErhattedannsofortdieSicherheitsleuteinAlarmbereitschaftversetztundsiealleverfügbarenSicherheitskamerasimParknacheinerSpurvonmirabsuchenlassen.DieerjustindemMomentfand,alsMillieLanimitdemSchwertherausforderte.
    Laut der Version von Tante Sue und Tante Millie waren sie aufgefordert worden, draußen zu warten, als Cal zurückging, um mich zu suchen. Doch wie jeder weiß, der einmal eine über achtzigjährige Frau kennengelernt hat – sie tun nie, was man ihnen sagt. Stattdessen beschlossen die Tanten, mich auf eigene Faust zu suchen; sie dachten sich, dass ich vielleicht schon vor ihnen hinausgeeilt war und mich im Gedränge verirrt hatte. Sie waren zum Hauptplatz von Fantasyland gegangen, wo Tante Millie Tante Sue auf einen Laternenpfahl hinaufgeholfen hatte. Dort hatten sie gestanden und nach mir Ausschau gehalten, bis sie meinen Kopf entdeckt hatten.
    Worüber ich sehr glücklich war.
    Nachdem sie jede Frage Tante Sue zuliebe mit größtmöglicher Lautstärke wiederholt hatten und eine stark vergrößerte Version von Tante Millies Aussage für sie zum Lesen ausgedruckt hatten, ließen uns die Beamten schließlich ziehen. Bevor wir jedoch gehen konnten, kam ein Sprecher von Disney angehastet, der sich überschwänglich für die Torturen entschuldigte, die wir erlitten hatten. Dann bat er uns, einen Stapel Dokumente zu unterzeichnen, in denen stand, dass wir Disney nicht dafür belangen würden, dass sie Lani bewaffnet in den Park gelassen hatten. Als sie dieses Angebot mit Jahreskarten für jeden von uns versüßten, stimmten wir fröhlich zu.
    Als wir endlich das Büro der Sicherheitsleute verließen, ging die Sonne unter, die Luft kühlte sich ab, und sogar die Tanten hatten für diesen Tag genug von der Walt-Disneys-Magie. Wir trotteten zurück zu Cals Hummer, setzten Millie in ihrer Seniorenanlage ab und fuhren zum ersten Mal seit Tagen Richtung Palm Grove.
    Endlich konnte ich wieder gefahrlos mein Heim betreten.
    Nicht, dass unsere Wohnung – was niemanden verwundern wird – wirklich Ähnlichkeit mit einem gemütlichen Heim gehabt hätte. Als wir durch die Eingangstür traten, verätzte der Geruch starker Reinigungsmittel uns die Nasenschleimhaut, und ein großer gebleichter Fleck auf dem Wohnzimmerteppich erinnerte an das, was hier geschehen war. Im Geiste machte ich mir eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher