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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
Autoren: Gemma Halliday
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Sie runzelte die Stirn. »Haben Sie die Haare nicht gefunden?«
    » DNA -Spuren aufzubereiten dauert zehn Tage«, sagte ich. Dann machte ich einen weiteren, winzigen Schritt nach links. »Selbst wenn die Polizei sie gefunden hat, bekommen sie die Laborergebnisse frühestens in einer Woche.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Das ist doch Quatsch. Bei CSI dauert es nur ein paar Minuten.«
    » CSI ist eine Fernsehserie.«
    Sie starrte mich verständnislos an – sie wusste nicht, was ich meinte.
    »Eigentlich sollten Sie solche Angst bekommen, dass Sie Ihren Job hinschmeißen. Sie sollten aufhören, solche blöden Geschichten über Jennifer zu schreiben.« Sie runzelte wieder die Stirn. »Aber Sie haben nicht aufgehört.«
    »Uups, mein Fehler«, sagte ich und zuckte mit den Achseln.
    »Halten Sie den Mund!« Sie machte einen Schritt auf mich zu und wedelte mit der Waffe.
    Ich bin nicht bescheuert. Ich hielt den Mund.
    »Als klar wurde, dass Sie Schwierigkeiten machen würden, habe ich mit Plan B weitergemacht.«
    Ich fragte nur ungern. »Plan B?«
    Sie nickte wieder, und in dem pastellfarbenen Licht schimmerten ihre seidigen Haare in einem seltsamen Blauton. »Den Einsatz erhöhen. Das ist es, was meine Schauspiellehrer immer empfehlen, wenn eine Szene sich nicht richtig entwickelt. Ich habe den Einsatz erhöht, damit Jennifer nicht nur Morddrohungen, sondern auch der Mord an Ihnen angehängt wird. Wenn Jennifer verhaftet würde, dann raten Sie mal, wer die Kandidatin für die Hauptrolle in Pippi Mississippi wäre?«
    Ich konnte mir ja nicht vorstellen, dass die Serie ohne Jennifer weitergedreht werden würde. Lani, der Loser ist irgendwie nicht so eingängig. Aber es war klar, dass diese Braut ihre geistige Gesundheit spätestens bei der ersten Leiche eingebüßt hatte.
    »Das war, als Sie eine Bombe in mein Motorrad eingebaut haben ?«, soufflierte ich und spähte nach links. Noch ein Schritt, und ich war nahe genug, um über die Puppenreihe zu springen.
    Lani zuckte mit den Schultern. »Es war nicht schwer, ein paar Sachen aus der Feuerwerksabteilung auf dem Studiogelände zu klauen.« Sie lachte kurz. »Im Übrigen, was für eine Irre fährt schon ein pinkfarbenes Motorrad?«
    Wenn sie keine Waffe gehabt hätte, hätte ich ihr den Stinkefinger gezeigt. So knirschte ich nur im Dunkeln mit den Zähnen.
    »Und jetzt«, fügte sie hinzu, »ist es Zeit, diese Vorstellung zu beenden.«
    Sie machte einen Schritt auf mich zu und schloss damit die Lücke, die ich zwischen uns geschaffen hatte. »Sosehr ich es auch genossen habe, mit Ihnen zu improvisieren, Tina, diese Szene muss nun ihr Ende finden, damit die Heldin endlich kriegt, was ihr zusteht.«
    Ihre Augen wurden kalt und entschlossen, und sie bekamen einen glasigen, völlig gefühllosen Ausdruck. Ihr Finger krümmte sich um den Abzug.
    Mir brach der kalte Schweiß aus. Ich atmete tief ein – wenn ich nicht zwischen den Kindern der Welt sterben wollte, dann hieß es: jetzt oder nie!
    Ich sprang nach links, hechtete über die neunzig Zentimeter hohe Reihe singender Puppen und landete kopfüber auf der anderen Seite. Dabei schürfte ich mir den Ellenbogen an einem unechten Esel auf, merkte es aber kaum, da ich mich ganz auf Lanis Fluchen hinter mir konzentrierte, die mir, über Puppen stolpernd, auf den Fersen war.
    Ich rappelte mich auf. Wenn man bedachte, dass sie sich jetzt zwischen mir und dem Ausgang befand, dann blieb mir nur die Möglichkeit, noch tiefer in die Anlage zu laufen. Was ich auch tat; dabei wich ich kleinen wedelnden Armen, herumwirbelnden Körpern sowie winzigen, Fahrrad fahrenden Tieren aus und steuerte geradewegs in den nächsten Raum.
    Ich erreichte ihn genau in dem Moment, als ich Lanis Schritte hinter mir hörte. Rasch duckte ich mich hinter mehreren in der Südsee treibenden Meerjungfrauen.
    »Ich weiß, dass Sie hier drin sind, Bender! Sie können sich nicht ewig verstecken!«, rief Lani drohend und stolperte über einen Fisch.
    Vorsichtig tastete ich die Wand hinter mir nach einem unter Vorhängen verborgenen Ausgang ab. Fehlanzeige.
    Was noch schlimmer war, ich stolperte über ein Korallenriff – und verriet Lani damit, wo ich war.
    »Aha! Habe ich Sie«, schrie sie und sprang hinter einer Muschelschale hervor. Allerdings war ich diesmal vorbereitet. Ich griff mir ein Stück Plastikseetang, schlug damit nach ihr und traf sie an der Schläfe.
    »Uhm.« Sie stürzte hintenüber und krachte gegen ein Hulamädchen. Ich wartete nicht ab, ob sie
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