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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
Autoren: Gemma Halliday
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Booten blickte niemand auch nur in unsere Richtung.
    Ich ging langsam rückwärts, scherte dabei absichtlich nach links aus, wo ein pinkfarbener Spot von der Decke hing. Als meine Kidnapperin mir folgte, glitt das Licht über ihr Gesicht.
    Ich schnappte nach Luft. »Sie! Sie haben mich bedroht?«
    Lani Cline kicherte. »Na so was, wie kommen Sie denn darauf, Sherlock?«
    Ich kniff die Augen zusammen und betrachtete Jennifer Woods Filmpartnerin genauer. Hey, versuchen Sie mal scharfsinnig zu sein, wenn man eine Pistole auf Sie richtet!
    »Sie haben Hattie Carmichael umgebracht«, sagte ich; das Getriebe in meinem Kopf machte Überstunden.
    »Wen?«, fragte sie.
    »Meine Nachbarin.«
    »Die alte Dame in Ihrer Wohnung?«
    Ich nickte, obwohl ich mir nicht sicher war, dass sie mich in der Dunkelheit sehen konnte.
    »Ich schwöre Ihnen, dass das ein Unfall war«, sagte Lani mit ihrer kessen Pseudo-Teenager Stimme. »Ich wollte doch nur Ihre Wohnung verwüsten, um Sie zu erschrecken. Aber diese neugierige alte Hexe kam hereingeschneit und tat, als wäre es ihre Wohnung – sie schrie herum, der Fernseher sei zu laut. Was hätte ich tun sollen? Ich musste sie zum Schweigen bringen.«
    »Also haben Sie sie ermordet«, sagte ich mit einem Klumpen im Hals. Meine Liebe zu Mrs C hatte sich zwar in Grenzen gehalten. Genau genommen hatte ich sie eher als eine grässliche Nervensäge empfunden. Aber zu hören, wie von ihr gesprochen wurde, als wäre sie nicht mehr als eine Unannehmlichkeit gewesen, zerrte an meinen Nerven.
    »Ich wollte nur, dass sie den Mund hält. Diese alte Schachtel verfügte über ein unglaubliches Organ. Also griff ich mir eine Bücherstütze und zog sie ihr über den Kopf.«
    »Aber warum?«, fragte ich und machte einen kleinen Schritt nach hinten, bis mein Hintern die Wand berührte. Ich versuchte zu ertasten, ob es hinter mir etwas gab, das ich als Waffe benutzen könnte. Leider sind Puppen furchtbar ungefährlich. Ich verlagerte das Gewicht etwas nach links und warf, auf der Suche nach einem Fluchtweg, einen Blick um den Turm herum. Zu meiner Rechten stand Lani mit der Pistole, zu meiner Linken eine Reihe von Puppen. Wenn ich Lani lange genug ablenken konnte, hatte ich vielleicht eine Chance, über die Puppen hinwegzuspringen … »Ich meine, warum haben Sie mich überhaupt bedroht?«, fragte ich. »Über Sie habe ich ja nicht einmal geschrieben?«
    Lanis kesses kleines Gesicht verzog sich unvermittelt zu einer hässlichen Maske. »Das ist es ja eben! Seit drei Jahren spiele ich in dieser schwachsinnigen Serie mit und muss an der Seite eines idiotischen Teenagers die zweite Geige spielen. Ich habe eine klassische Ausbildung genossen. In Harvard habe ich die Ophelia gespielt!«
    Ich blinzelte in die Dunkelheit und sah sie zum ersten Mal aus der Nähe. Mir wurde klar, dass sie trotz der Figur, die sie in Pippi Mississippi spielte, viel älter war, als ich gedacht hatte; mindestens Anfang bis Mitte zwanzig. Und so, wie sich in ihren Augen ein distanzierter, fiebriger Ausdruck breitmachte, konnte ich sie mir ziemlich gut als wahnsinnige Shakespeare-Heldin vorstellen.
    »Ich war auf der Schauspielschule«, fuhr sie fort. »Ich habe bei den besten Lehrern unserer Zeit studiert. Und was habe ich nun davon? Erkennt irgendjemand mein Talent? Nein! Stattdessen schreiben Sie Storys über diese Knalltüte Jennifer, die ihre Brüste entblößt!«
    »Sie haben mir also gedroht, damit ich aufhöre, Geschichten über Jennifer zu schreiben?«, fragte ich. Ich verlagerte wieder das Gewicht auf das linke Bein, um die Lücke zwischen mir und dem Fluchtweg zu schließen. Nur noch ein paar Zentimeter. Ich musste nur dafür sorgen, dass sie weiterredete, und eine Gelegenheit abwarten.
    »Genau. Warum sollte diese Vollidiotin immer im Rampenlicht stehen?« Lani lächelte, ein unheimlicher Gesichtsausdruck, der nie ganz ihre Augen erreichte. »Und um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, habe ich versucht, die Sache Jennifer anzuhängen. Der erste Schritt bestand darin, vom Büro ihrer Produktionsfirma aus anzurufen. Ich musste natürlich meine Stimme verfremden, aber ich war mir sicher, dass Sie in der Lage sein würden, den Anruf zurückzuverfolgen. Dann, als niemand hingeschaut hat, bin ich in den Haarstylisten- und Visagisten-Trailer geschlichen, habe mir Jennifers Haarbürste geschnappt und beim Verwüsten Ihrer Wohnung überall Strähnen ihrer langen blonden Locken verteilt. Die ultimative DNA -Müllhalde.«
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