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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen
Autoren: Sarra Manning
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seinem Zornesblick zu zerschmettern. »Vierundzwanzig Stunden«, verkündete er knapp. »Morgen Nachmittag um drei im Garden Café im Regent’s Park. Ohne deinen Agenten.«

32
    N ach der gestrigen Sintflut war die Luft heute sehr frisch - ein sicheres Zeichen dafür, dass der Winter in den Startlöchern saß.
    Als Holly durch den Regent’s Park in Richtung Zoo ging, kickte sie Haufen roter und goldbrauner Blätter zur Seite und wickelte den Mantel enger um sich. Sie würde sich nie an diese, ähm, vier Jahreszeiten gewöhnen. In L. A. war es im Winter ein wenig bedeckt und regnerisch, aber es gab immer noch viel Sonnenschein. In London war es so kalt, dass ihre Nase sich höchst attraktiv gerötet hatte. Es war nicht nur viel zu kalt, es war regelrecht unamerikanisch.
    Reed wartete auf sie im Garden Café .
    Holly stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie die Tür öffnete und von einem Schwall warmer Luft voll Kaffeearoma und Duft nach Selbstgebackenem empfangen wurde.
    »Hallo.« Sie setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber und zog die Handschuhe aus. »Entschuldige die Verspätung. Ich wurde ganz...«
    »Was ist los?«, fragte Reed ohne jede Einleitung. Sein Gesicht war so finster wie der Himmel draußen. »Willst du mehr Geld? Willst du, dass ich dir noch mehr in den Arsch krieche? Warum hast du die Rolle abgelehnt?«
    Holly hatte nicht erwartet, dass Reed so über sie herfallen würde, noch bevor sie die Sonnenbrille abgesetzt hatte.
    »Ich hätte gern eine Tasse Tee, vielen Dank«, sagte sie ruhig, weil es wichtig war, dass sie sich von Reeds Wütender-Regisseur-Nummer nicht beeindrucken ließ und das auch zeigte. »Lapsang Souchong, keine Milch, mit Zitrone.«
    Reed presste die Lippen zusammen, aber er winkte einen Kellner herbei und gab die Bestellung auf, indem er Hollys genaue Anweisung spöttisch wiederholte.
    »Und für mich einen Kaffee und warme Scones.«
    »Was sind Scones?«, fragte Holly neugierig, denn was immer das war, es hörte sich unappetitlich an.
    Aber Reed reichte ihr einfach die Speisekarte und verschränkte die Arme. Er sollte wirklich nicht von Kopf bis Fuß schwarze Klamotten tragen, denn das verlieh ihm ein bedrohliches und einschüchterndes Aussehen.
    »Was ist es? Spuck’s schon aus!«
    Holly zwang sich, Reeds Blick zu begegnen, und wünschte sich nur, seine Augen würden nicht so funkeln. »Also, eigentlich gibt es zwei Gründe.«
    »Holly...«
    Und er sollte wirklich, wirklich nicht so knurren.
    »Der erste betrifft George«, sagte sie schlicht, denn das musste man nicht weiter erläutern.
    »Was ist mit George?«
    Oder doch?
    »Will Vaughn hat bereits den Vertrag, aber George war noch nicht mal zu Probeaufnahmen eingeladen und dabei hatten wir uns gerade wieder angefreundet.« Sie verhaspelte sich und die herausströmenden Worte ergaben nicht viel Sinn. »Er hat eben erst wieder angefangen, mir zu vertrauen.«
    »George ist ein großer Junge«, sagte Reed. »Er wird es überleben. Ich brauche einen berühmten Namen. Den hat er nicht.«
    Reed sollte wirklich etwas feinfühliger sein, was Schauspieler und ihre verletzlichen Egos anging.
    »Aber er hatte nicht mal Probeaufnahmen, und er wird denken, dass ich ihn absichtlich rausgekickt habe.«
    »Versteh ich das richtig?« Reeds Lächeln war jetzt längst nicht so nett wie die anderen Lächeln in seinem Repertoire. »Du lehnst eine für deine Karriere vielleicht entscheidende Rolle ab, weil George sonst einen Wutanfall kriegen könnte?«
    »Hm. Na ja.« Holly runzelte die Stirn. »Und Candy ist wahrscheinlich auch nicht gerade begeistert, wenn ich die Rolle kriege. Sie wird sauer auf dich sein. Wahrscheinlich noch mehr als George.«
    Ein kleiner Muskel in Reeds Wange zuckte zweimal, als sie Candys Namen erwähnte. Holly hätte gern ihren Finger daraufgedrückt und... Hey, woher war denn dieser Gedanke gekommen?
    »Dieser Film ist seit drei Jahren das Wichtigste in meinem Leben.« Reeds Stimme klang rau. »Und wenn ich jetzt die Möglichkeit habe, ihn genau so zu machen, wie ich das möchte, werden meine bekloppte Schwester und dein liebster schwuler Freund mich nicht daran hindern. Du bist genau die Richtige für die Rolle, begreifst du das denn nicht?«
    »Oh, ich finde die Rolle toll. Als ich das Skript gelesen habe, ist mir fast das Herz gebrochen, weil Lisa äußerlich so taff ist, aber innerlich ganz verletzlich«, versicherte Holly. »Aber George plus Candy ergibt nichts Gutes.«
    Der Kellner kam mit dem voll
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