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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen
Autoren: Sarra Manning
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Holly«, sagte Reed ruhig, als wäre nicht eine endlose Zeit seit ihrer letzten Begegnung verstrichen und als wäre er kein Schuft, der sich beim Verführen von kleinen Mädchen seinen Kick holte und sie dann einfach sitzen ließ.
    »Was will er denn hier?« Holly drehte sich zu Derek um, weil er nicht schwarz angezogen war und keine Bartstoppeln hatte, die sie beim Küssen kitzelten. Nicht dass Derek sie jemals geküsst hätte (Bussis zählten nicht), aber es war leichter, ihn und seine dusselige Miene anzusehen.
    »Wir drei müssen uns zusammensetzen und reden«, sagte Derek. Es war ziemlich schwierig, neben Reed zu sitzen und ihn nicht anzuschauen. Stattdessen starrte Holly auf die Manschette an seinem knochigen Handgelenk und versuchte, sich zu beherrschen und ihn nicht zu berühren.
    »Ich möchte dir die Rolle der Lisa anbieten«, sagte Reed leise, als würden sie sich irgendwo ganz allein unterhalten. »Du hast bei den Probeaufnahmen alle voll überzeugt und ich habe mit den Geldgebern geredet und ihnen die Aufnahmen gezeigt. Sie denken, Will und du, ihr könntet ein echter Kassenknüller werden.«
    Das hatte Holly nicht erwartet. Sie hatte ein »vielleicht« und viele sich lange hinziehende Verhandlungen erwartet, die vielleicht in ein zögerndes »Ja« gemündet wären.
    »Oh...«
    »Aber erst wenn wir einen Vertrag bekommen, mit dem ich glücklich bin, wird unterschrieben«, blaffte Derek in ihre Gedanken hinein. »Es wird keine Nacktszenen geben. Auch nicht teilweise. Keine Brustwarzen, kein Schamhaar, keinen Hintern. Acht Wochen Drehzeit...«
    »Aber es könnte Nachdrehs geben.« Reed hob protestierend die Hand. »Zwei Wochen für Nachdrehs sind gewissermaßen Standard. Außerdem musst du das mit meinen Produzenten klären.«
    »He, ihr beiden, ich weiß noch gar nicht, wie es mir damit geht«, sagte Holly, aber sie hätte genauso gut Luft sein können, denn Derek und Reed nahmen keinerlei Notiz von ihr.
    »Alle wissen, dass dieser Film dein Baby ist«, sagte Derek spöttisch zu Reed, aber man merkte, dass das nur gespielt war - es stand ihm gar nicht. »Du allein hast das Sagen.«
    Hollys Kopf drehte sich von Derek zu Reed und wieder zurück, während die beiden über Prozente, Drehtermine und noch viele andere Dinge redeten, die jetzt eigentlich noch gar nicht geklärt werden mussten. Als wären sie Hollywood-Moguln.
    »Wir drehen eine Woche in North Carolina. Du musst also ihre Terminpläne danach ausrichten«, schnauzte Reed Derek an, der zurückschnauzte: »Ist mir egal, wie wenig Geld du hast, sie fliegt nicht Touristenklasse.«
    Sie. Ihr.
    Vielleicht war Holly beim Betreten des Raums unsichtbar geworden, denn keiner hatte bisher ihren Namen gesagt. Oder ihr zugehört. Mann, das war ja wie in alten Zeiten.
    »Macht mal’ne Pause, Jungs!« Holly musste so laut brüllen, dass sie bestimmt ihre Stimmbänder überanstrengte. »Das ist ja ganz nett, wie ihr hier Dampf ablasst, aber ich will das nicht.«
    Derek tätschelte beschwichtigend ihre Hand. »Was willst du nicht, Schätzchen?«
    Jetzt war es leichter, Reed anzusehen, um sicher zu sein, dass er die Botschaft verstand.
    »Ich möchte den Film nicht machen.«
    Reed und Derek wechselten jetzt von der Schlagball-Nummer sofort zu »guter Bulle, böser Bulle«. Derek schnurrte und gurrte und tätschelte ihre Hand, während Reeds Stimme schärfer und harscher wurde, bis er die Wörter wie Gewehrkugeln ausspuckte, mit einem so eiskalten Blick, dass Holly sich wunderte, dass seine Augen nicht gefroren.
    »Es ist nicht wegen des Geldes oder wegen der Nacktaufnahmen«, wiederholte Holly zum siebten Mal - sie hatte im Kopf mitgezählt. »Ich will einfach nicht.«
    »Aber Holly, wir haben darüber geredet, dass du das nicht mehr sagen würdest, wenn du es nicht wirklich meinst.«
    »Nein, wir haben uns geeinigt, wenn ich sage, ich will etwas nicht tun, dann will ich es auch wirklich nicht tun«, erklärte Holly, denn es war eigentlich ganz einfach, und Reed hatte gar keinen Grund, alle Gesichtsmuskeln so anzuspannen, als würde ihm sein Hirn gleich aus den Ohren fliegen.
    »Was ist das Problem?«, spie er aus und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Wo, zum Teufel, liegt das Problem?«
    Es sah ganz danach aus, als wäre noch eine Pause notwendig. Derek fand das offensichtlich auch, weil er nervös Reeds Schulter betatschte. »Kannst du Holly und mir fünf Minuten geben?«
    Reed stand auf, um drohend auf Holly runterschauen zu können und sie mit
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