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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen
Autoren: Sarra Manning
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mitzumachen, weil im Falle eines Erfolgs - und es wird einer! - alles wieder von vorn anfängt?« Noch nie hatte jemand sie so angesehen wie Reed in diesem Moment. Als würde er sie gern anschauen. »Was ist mit dem Mädchen passiert, das mal dachte, Berühmtheit wäre das Wichtigste im Leben?«
    »Es ist erwachsen geworden«, sagte Holly bedauernd. »Viele Dinge sind viel wichtiger als Berühmtsein, wie Freundinnen und ein normales Leben zu führen und Topshop und...«
    »Mannomann, du bist echt umwerfend!«, rief Reed aus. »Du sagst die unmöglichsten Sachen, wirklich. Hinreißend. Du bist hinreißend!«
    »Das sagst du nur, weil...«
    »Komm, lass uns gehen. Ich will dir den See zeigen.« Reed stand auf und bot ihr seine Hand an.

    Die Boote waren schon für den Winter untergestellt, aber Reed und Holly liefen am Ufer entlang und hielten sich an ihren behandschuhten Händen. Es wäre romantisch gewesen, wenn Holly nicht vor jedem neuen arktischen Windstoß zurückgezuckt wäre.
    »Du wirst in meinem Film mitspielen«, sagte Reed plötzlich und blieb stehen. »Du bist die absolut Richtige dafür und ich bin viel dickköpfiger als du. Ich erledige das mit George. Ich werde es auch Candy beibringen und sie hat einen echt gemeinen rechten Haken.«
    George würde gern von Reed erledigt werden, dachte Holly und drückte seine Hand. Händedrücken war toll.
    »Falls - und es ist ein riesengroßes FALLS - ich die Rolle übernehme, musst du ihm sagen, dass du und Derek mich dazu gezwungen habt«, teilte sie ihm mit. »Und dass ich geweint habe und vor lauter Unglück richtige Cola mit vollem Zuckergehalt getrunken habe. Nur dann wird er dir glauben.«
    »Haben also meine super Überredungskünste gewirkt?«, fragte Reed leichthin. »Bist du meine weibliche Hauptrolle?« Reeds Blick sprach Bände. Mehr als in einem großen Buchladen.
    »Ich weiß nicht, ob ich das Ding mit dem Berühmtsein allein hinkriege. Ob ich das überhaupt will.«
    Reeds Hände in den Wollhandschuhen umschlossen ihr Gesicht. Das juckte, aber es war wohl nicht der richtige Augenblick, ihn darauf hinzuweisen. »Aber du bist doch nicht allein. Es gibt viele Leute um dich herum, denen du wichtig bist. Das solltest du endlich mal begreifen.« Und dann kam sein Mund näher und näher. Und Holly konnte nur noch denken, dass der andere Kuss nicht nur ein Mitleidsküsschen am frühen Morgen gewesen war. Und dann dachte sie gar nichts mehr und fühlte nur noch Reeds Hände in ihrem Haar, das leise Kratzen seiner Bartstoppeln auf ihrem Gesicht, und wie sich sein Mund an ihrem Mund bewegte, und dass das garantiert nicht jugendfrei wäre.
    Leider wurde der Höhenflug abrupt gestoppt, weil Regen einsetzte, und das war ein echt gemeiner Spaßverderber. Holly hob den Kopf, was bedeutete, dass sie Reed nicht weiterküssen konnte.
    »Nass«, nuschelte sie.
    »Gar nicht hingucken.« Reed wollte sie wieder umarmen, aber sie entwand sich ihm.
    »Meine Haare werden ganz krisselig! Und es könnte ein Fotograf im Gebüsch lauern und dann bist du dran!«
    »Och, mir doch egal.« Reed zog einen schiefen Mund. »Als ob irgendwer das hier fotografieren würde.«
    Der einzige Weg, Reed am Lästern zu hindern, war, ihn zu küssen. Also tat sie es.

    Holly schwebte zurück nach Camden auf einer weichen, wohligen Wolke aus Fast-Glücklichsein. Vielleicht wäre sie total glücklich gewesen, wenn ihre Füße nicht klatschnass gewesen wären und sie ihre Prada- Stiefel beim Rennen durch die Pfützen nicht ruiniert hätte.
    Stundenlang war sie mit Reed durch London geschlendert. Im Regen. Das hätte romantisch sein können, aber dafür war es zu nass gewesen. In einem Dim-Sum-Restaurant in Soho hatte sie ihm zu neunundneunzig Prozent versprochen, in seinem Film mitzuspielen.
    Irina hockte auf dem Sofa, glotzte den Mode-Kanal und fraß sich durch eine Familienpackung Chips, die sie in ein Glas mit Erdnussbutter dippte.
    »Yo«, sagte sie zur Begrüßung. »Ich war mit deinem Hund Gassi, deshalb kann ich jätzt haben Chloe -Tasche, ja?«
    »Klar.« Holly hatte nichts dagegen, weil das schwere Vorhängeschloss an der Chloe -Tasche bei ihr Angst vor einer Sehnenscheidenentzündung auslöste. »Du weißt, dass du deinen Cholesterinwerten damit keinen Gefallen tust?«
    Holly ließ sich neben Irina aufs Sofa plumpsen und schlang die Arme um ihre angezogenen Knie.
    Irina sah sie an. »Du siehst aus wie auf Droge.«
    »Ich bin auf Droge. - Wenn Liebe eine Droge ist.« Sie musste es einfach
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