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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss
Autoren: M Cabot
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Hochzeiten verlangten (sowie den Austausch materieller Güter und die Unterzeichnung von Verträgen). Um diese Zeit herum führte man außerdem die Regel einer Mitgift ein, sodass die Braut nicht nur ihre Reize in die Ehe mitbrachte, sondern auch schnödes Geld und vielleicht ein paar Dutzend Rinder. Des Öfteren wurde von der Braut sogar erwartet, dass sie die Mitgift ihren Schwiegereltern persönlich übergab (zu diesem Thema später etwas mehr).

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Die Juristen bei Pendergast, Loughlin and Flynn sind sich einig – am besten funktioniert eine Ehe, bei der sich nicht nur die Herzen, sondern auch die Bankkonten vereinen. Die Partner, die ihr Eigentum in einen Topf werfen, bleiben länger zusammen. Verlangen Sie ein gemeinsames Konto oder teilen Sie wenigstens die Kosten gerecht auf – es sei denn, einer von Ihnen hat enorme Schulden oder andere rechtliche beziehungsweise finanzielle Schwierigkeiten. Wenn das zutrifft, sollte die schuldenfreie Partei einen Anwalt konsultieren – eventuell bei Pendergast, Loughlin and Flynn.
     
     
    LIZZIE NICHOLS DESIGN ®

4
    Es gibt keine schönere, freundlichere und
bezauberndere Verbindung oder Gemeinschaft
als eine gute Ehe.
     
    MARTIN LUTHER (1483 – 1546),
BEGRÜNDER DES PROTESTANTISMUS
    »Moment mal …« Shari starrt mich an, über den gelben Küchentisch hinweg. »Er hat dich gebeten, ihn zu heiraten? Und du hast Ja gesagt?«
    Wie ich zugeben muss – das ist nicht die Reaktion, die ich erhofft habe. Offensichtlich ist Shari ihrem Ex viel ähnlicher, als sie es wahrhaben will.
    »Es war kein überstürzter Entschluss, Shar, das schwöre ich dir. Ich habe mir das gründlich überlegt.«
    »Tatsächlich?«, murmelt sie und mustert mich immer noch. Sie zieht ihren Mantel nicht aus, obwohl ich sie dazu aufgefordert habe. Wenn ich ihre Körpersprache richtig deute – verschränkte Arme, schief gelegter Kopf, übereinandergeschlagene Beine – scheint sie sich über mich zu ärgern. Vielleicht ist sie mir sogar böse. »Gestern Morgen ist er aus Frankreich zurückgekommen. Und gestern Morgen hat er dir einen Heiratsantrag gemacht?«

    »Äh – ja …«
    »Du hast sofort Ja gesagt?«
    »Hm – ja …«
    »Und wann hast du es dir gründlich überlegt?«
    »Nun ja – seither…« Wohin diese Diskussion führt, ahne ich, und ich will es verhindern. »Wie du siehst, wohnt er nicht hier, Shari. Ich lasse ihn auch gar nicht bei mir einziehen. Und ich ziehe nicht zu ihm. Diesen Fehler mache ich nicht noch einmal. Bis zur Hochzeit leben wir getrennt.«
    »Wann ist es?«, fragt Shari.
    Über den Rand der Teetasse hinweg, die ich eben befüllt habe, starre ich sie an. »Wann ist was?«
    »Was wann ist, Lizzie? Wann soll diese angebliche Hochzeit stattfinden?«
    »Äh – ähm … «, stammle ich verstört. »Im Sommer – wahrscheinlich.«
    »Okay.« Shari nimmt ihre verschränkten Arme und die gekreuzten Beine auseinander. »Offenbar bist du verrückt. Ich gehe.«
    Bevor sie aufstehen kann, drücke ich sie auf den Stuhl zurück. »Tu das nicht, Shari, du bist unfair.«
    »Nein, das bin ich nicht ! Komm schon, Lizzie! Hast du letzten Monat etwa nicht eine Nacht auf meiner Couch verbracht, weil dir dein nichtsnutziger Freund das Herz aus der Brust und in Stücke riss – durch diese Bemerkung, er könne sich keine Zukunft mit dir vorstellen? Übrigens, hätte er das nicht erwähnen sollen, bevor er dich bat, bei ihm einzuziehen? Und nun entscheidet er aus irgendwelchen idiotischen Gründen: Oh, hey, ich kann mir doch eine
Zukunft mit Lizzie vorstellen, und hält dir einen Diamanten vor die Nase. Und du säuselst: Okay, Luke, was immer du willst, Luke. Tut mir leid, ich werde nicht hier sitzen und zuschauen, wie du dein Leben zerstörst. Denn du verdienst was Besseres – nämlich einen Mann, der dich wirklich liebt.«
    Ich blinzle sie an. Und dann beginne ich zu weinen. »Wie kannst du so reden?«, schluchze ich. »Du kennst ihn doch gar nicht, du …« Mehr kriege ich nicht über die Lippen, weil die Tränen meine Stimme ersticken.
    Nach einer Weile hat Shari meine Schnüffelei satt. Sie steht auf, geht um den Tisch herum und nimmt mich in die Arme. »Tut mir leid, Lizzie«, sagt sie etwas sanfter als zuvor. »So habe ich es nicht gemeint. Es ist nur – ich fürchte, du hast Ja zu Luke gesagt, weil du dir so inständig gewünscht hast, ihn zu heiraten. Dann hast du rausgefunden, dass er es nicht wollte, und bist aus seinem Apartment
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