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Hoher Einsatz (German Edition)

Hoher Einsatz (German Edition)

Titel: Hoher Einsatz (German Edition)
Autoren: Saskia Berwein
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und krachte mit der Seite in einen parkenden SUV . Sie ignorierte den von einem weiteren Fluch begleiteten Protest des Staatsanwalts und gab Gas.
    Sie nahm die Kurve mit quietschenden Reifen. Gerade verschwanden die Rücklichter des anderen Autos an der nächsten Kreuzung.
    Jennifer riss ihr Handy aus der Halterung am Armaturenbrett und warf es in Olivers Schoß. »Ruf die Einsatzzentrale an. Informiere sie über die Situation. Gib unsere Position durch. Wir brauchen Straßensperren in allen Richtungen!«
    Er folgte ihrer Anweisung, während sie Olbrich weiter hinterherraste. Sie hatte eigentlich wenig Hoffnung, dass die Straßen rechtzeitig gesperrt werden würden, doch Olbrich beging den Fehler, zu versuchen, sie in den kleineren, verwinkelten Straßen abzuhängen. Er konnte verdammt gut fahren und hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, dass sie es mit ihm würde aufnehmen können, ohne früher oder später einen Unfall zu bauen.
    Schließlich gab er auf, fuhr auf die Hauptstraße und jagte mit über hundert Stundenkilometern Richtung Landstraße und Autobahnzubringer durch die Stadt.
    »Die Straße vorne ist dicht!«, informierte Oliver sie. »Wir haben ihn gleich!«
    Nur wenige Sekunden später tauchte hinter der nächsten Kurve Blaulicht auf. Die Stelle war perfekt. Es gab für Olbrich kein Entkommen mehr. Trotzdem ging er nicht vom Gas. Er raste auf die Streifenwagen zu – offenbar mit der Absicht, sich den Weg frei zu rammen. Erst im letzten Moment leuchteten die Bremslichter auf, und der Wagen kam zum Stehen. Fast. Denn plötzlich schleuderte er in einem waghalsigen Manöver herum und beschleunigte erneut, um direkt in die Einfahrt eines Parkhauses zu rasen.
    Jennifer folgte dem Wagen ohne zu zögern.
    Sie schrie ihn an, er solle anhalten. Er brüllte zurück, ohne sich nach ihr umzusehen.
    Julia wurde auf dem Rücksitz des Wagens hin und her geschleudert, schaffte es aber dennoch, sich in einer sitzenden Position zu halten, nachdem sie sich vom Boden hoch gekämpft hatte. Ihre Hände waren noch immer mit dem Gürtel ihres Bademantels gefesselt, und so sehr sie auch mit den Zähnen daran zog und zerrte, bekam sie die Knoten doch nicht auf.
    Sie drehte sich um und warf einen Blick zurück. Der andere Wagen verfolgte sie noch immer. Sie waren durch die halbe Stadt gefahren, aber obwohl die Straßen und Kurven eng waren, fuhr der Typ kein bisschen langsamer.
    Und er wurde zunehmend aggressiver. Offensichtlich wusste er nicht mehr, wohin. Doch er war nicht bereit aufzugeben.
    Julia schrie, als er den Wagen erneut herumriss und auf die mit Schranken versperrte Einfahrt eines Parkhauses zuhielt. An dem Gebäude wurde offensichtlich gerade gebaut, denn ein Gerüst umgab das gesamte Haus und reichte bis zum Dach hinauf.
    Das Auto durchbrach die Schranke. Gefolgt von dem anderen Wagen fuhr er nach oben. Das Heck krachte in den engen Kurven der Auffahrt mehrmals gegen die Betonwände, doch er schien es überhaupt nicht zu bemerken.
    Er fuhr bis aufs Dach und beschleunigte. Offenbar wollte er wenden, um die Rampe nach unten zu erreichen, doch ihr Verfolger schnitt ihm den Weg ab.
    Rechts von ihnen erhob sich das kleine Haus, in dem sich das Treppenhaus und der Aufzug befinden mussten, links hinter ihnen war das andere Auto. Er saß endgültig in der Falle. Trotzdem stoppte er nicht, sondern fuhr frontal auf die Betonbrüstung zu, die das Dach begrenzte.
    Was hatte er vor? Wollte er die Mauer durchbrechen? Und dann? Wie tief würden sie fallen? Wie viele Stockwerke waren sie hinaufgefahren?
    Sie konnte nicht einmal mehr schreien. Julia sah das Auto bereits viele Meter in die Tiefe stürzen, als er endlich auf die Bremse trat und sie unweit der Brüstung stehen blieben. Er sprang aus dem Wagen, riss die hintere Tür auf und zerrte sie bereits an den Haaren aus dem Wagen, als das andere Auto mit quietschenden Reifen stoppte.
    Alles ging viel zu schnell. Julia stand kaum aufrecht, als er sie bereits an sich presste und sie die Klinge des Messers an ihrem Hals spürte. Im gleichen Augenblick, in dem Jennifer Leitner ihre Waffe auf sie richtete und ihn anbrüllte, er solle stehen bleiben.
    Olbrich ignorierte Jennifers Befehl. Er ging rückwärts und schleifte Julia Ahrens mit sich. Das Messer schnitt in den Hals der jungen Frau, die gar keine andere Wahl hatte, als ihrem Peiniger wimmernd zu folgen, bis sie an die Brüstung stießen.
    Jennifer hörte die Sirenen der zwei Streifenwagen, die hinter ihr die Rampe hinauf
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