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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition)
Autoren: Tamera Alexander
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muss dir noch etwas sagen, Matthew. Erinnerst du dich daran, als du Jonathan dazu brachtest, zuzugeben, dass ich ihn nicht liebe?“
    Ihre Stimme verriet, wie verletzt sie war, und Matthew bemerkte, dass sie ihn von der Seite ansah. Er hielt den Blick weiter geradeaus gerichtet und wünschte wie schon so oft, er könnte seine Worte zurücknehmen.
    „Du hattest recht. Ich hätte Jonathan gerne so geliebt, wie eine Frau ihren Mann lieben sollte. Ich habe es versucht, aber …“
    „Johnny wusste, was du für ihn gefühlt hast. Er sagte, du warst von Anfang an ehrlich zu ihm, Annabelle. Ich habe damals diese Dinge nur gesagt, um dich zu verletzen.“ Dieses Mal sah er sie an. Er betrachtete ihr Profil im immer schwächer werdenden Licht und erinnerte sich daran, was Johnny an jenem Abend in der Hütte zu ihm gesagt hatte. Er wunderte sich, wie treffend die Worte seines Bruders jetzt waren. „Ein Mensch kann nicht geben, was er nicht hat. Du hast ihm gegeben, was du konntest, und … ich verstehe jetzt, warum Johnny dich so sehr geliebt hat.“
    Sie senkte den Kopf.
    Er hatte Johnnys letzten Wunsch erfüllt und dafür gesorgt, dass Annabelle sicher auf diese Ranch gekommen war, wo sie ein neues Leben beginnen konnte. Johnny hatte den Weg angefangen, und Matthew war dankbar, dass er ihn hatte zu Ende führen können. Aber jetzt wünschte er sich auch, er könnte hierbleiben und zusehen, wie es mit ihr weiterging, und ein Teil ihres Lebens werden. Aber er konnte ihr nichts versprechen, das er nicht geben konnte. Es gab immer noch etwas, das er tun musste. Eine Schuld, die er bezahlen musste.
    Seltsamerweise konnte er der Frau, die ihm den Mut gegeben hatte, sich seiner Vergangenheit zu stellen, nicht verraten, was er getan hatte.
     
    * * *
     
    Auf dem Weg zurück zum Blockhaus wartete Annabelle darauf, dass er etwas sagen würde. Aber als sie am Stall vorbeigingen, hatte Matthew immer noch kein einziges Wort verloren. Seit er vom Felsen aufgestanden war und ihr nach unten geholfen hatte, hatte er sie auch nicht mehr berührt.
    Sie hatte gewusst, dass es ein Risiko war, ihm die Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit zu erzählen, aber sie hatte sich innerlich gedrängt gefühlt, es ihm zu sagen. Sie war fest davon überzeugt gewesen, dass er ihr nach allem, was sie miteinander durchgemacht hatten, daraus keine Vorwürfe machen würde. Sie glaubte auch nicht, dass sein Schweigen etwas damit zu tun hatte. Es war etwas anderes. Etwas Tieferes. Als sie zum Haus zurückkamen, wusste sie, was es war.
    Sie erinnerte sich an seine Miene, als sie ihm das erste Mal von Sadie erzählt hatte. Der gleiche Gesichtsausdruck war auch heute Abend über sein Gesicht gezogen, als er ihr vom Felsen geholfen hatte. Matthew empfand immer noch etwas für sie, davon war sie überzeugt. Er konnte sie nur nicht so anschauen, wie ein Mann eine Frau anschaute. Dazu wusste er einfach zu viel über ihre Vergangenheit.
    Das hatte er heute Abend selbst gesagt. „Ich verstehe jetzt, warum Johnny dich so sehr geliebt hat.“ Warum Johnny sie geliebt hatte … aber nicht Matthew.
    Als er die Haustür öffnete, begegneten sich ihre Blicke. Dann wandte er den Blick ab und verkroch sich wieder in sich selbst. Er bedeutete ihr, vor ihm einzutreten, und Annabelle spürte, wie die Kluft zwischen ihnen größer wurde.
    Shannon begrüßte sie im Flur. „Sie haben also zurückgefunden. Ich habe schon fast angefangen, mir Sorgen zu machen.“ Ein Lächeln zog über ihr Gesicht.
    Als Matthew nicht antwortete, ergriff Annabelle das Wort. „Ja, wir haben den Weg gefunden. Danke. Wir sind ziemlich weit gegangen. Bis zu dem großen Felsen.“
    Shannon öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder und nickte. „Gut. Das freut mich.“ Sie deutete auf den Gang. „Mr Taylor ist schlafen gegangen. Und ich gehe jetzt auch. Sadie ist noch auf und liest im Wohnzimmer. Ihre Betten sind bereit. Sie wissen, wo mein Schlafzimmer ist. Klopfen Sie bitte, falls Sie irgendetwas brauchen. Und, Mrs McCutchens …“
    Annabelle lächelte über diese förmliche Anrede. Sie hatte die junge Frau heute Nachmittag zweimal aufgefordert, sie beim Vornamen anzureden, aber offenbar ließ sich Shannon nicht von dieser Anrede abbringen.
    „Sie hatten heute Abend schon Besuch.“
    Annabelle zwang sich zu einem beiläufigen Tonfall. „Wirklich?“
    „Ich wusste nicht, dass Sie so lange weg bleiben, deshalb bat ich ihn, im Wohnzimmer zu warten. Er blieb eine Weile und ging dann wieder. Er
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