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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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zu verstehen, was er ihr sagen wollte.
    Der Dämon erwartete sie also bereits, hatte die Tür von innen im Blick.
    Auf der Treppe , formte er mit den Lippen.
    Ihr Puls raste und sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die englische und amerikanische Regierung hatte ja keine Ahnung, was ihnen hier gerade entging.
    Er drückte die Klinke herunter. Die Tür ging leicht auf.
    Maggie glitt hinein, legte an – und erstarrte. Auf dem Treppenabsatz stand Katherine. Hochgewachsen und dunkel, genau wie Geoff. Sie riss die Augen auf und stürzte die Treppe hinunter.
    Geoff stellte sich neben Maggie und hob die Arme. Die Waffe.
    Um Gottes willen.
    »Nein!« Maggie warf sich auf ihn – doch zu spät.
    Er drückte ab. Katherines Wange barst und Blut spritzte gegen die Wand. Sie wankte, sank zu Boden.
    Geoff war von Maggies Gewicht fast umgerissen worden, fing sich aber wieder und stützte sie nun mit der freien Hand.
    »Maggie! Was zum Teufel … « Er stockte und runzelte die Stirn. »Wen siehst du da?«
    Maggie schaute zur Treppe. Katherine starrte zurück, ihr Blick vom Tod gebrochen. Der cremefarbene Teppich, mit dem die Stufen überzogen waren, färbte sich unter ihrem Kopf blutrot.
    Kaltblütig legte Geoff von Neuem an. »So gut kann meine Schwester nicht sehen, Maggie.«
    Die Wunde im Gesicht sah schon viel besser aus.
    Dieser hinterhältige Mistkerl. Maggie biss die Zähne zusammen und eröffnete ihrerseits das Feuer.
    Der Dämon hob den Kopf. Als er sie angrinste, riss die Wange wieder auf. Allerdings blieb er nicht in Katherines Gestalt und ließ sich durchlöchern.
    Obgleich sie wusste, dass der Dämon ihnen nichts antun durfte, war er nicht weniger erschreckend, als er sich verwandelte.
    Die Metamorphose dauerte keine Sekunde.
    Wenn Geoff durch die Augen des Dämons blickte, würde er das alles nicht sehen können: die Schuppen, die den massigen Leib bedeckten, die nachtschwarzen Hörner, die sich über seinen Kopf rundeten, die blitzenden Reißzähne, die zu Klauen gewordenen Hände. Doch am schlimmsten waren die Knie. Bei ihrem Anblick hätte sich Maggie am liebsten wimmernd verkrochen. Irgendwie waren sie in die falsche Richtung gebogen. Sie erinnerten an die Hinterbeine eines Ziegenbocks und Maggie konnte nicht umhin, sich vorzustellen, wie es wohl wäre, wenn ihre eigenen Knie rückwärts durchgebogen würden.
    Instinktiv trat sie einen Schritt zurück. Der Dämon entfaltete seine ledrigen Flügel und ein Windstoß blies ihr ins Gesicht. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er mit den krallenbewehrten Flügeln das Treppenhaus versperrte.
    Die Botschaft war eindeutig: Zwar konnte er ihnen nicht schaden, doch deshalb brauchte er sie noch lange nicht durchzulassen.
    Wo zum Teufel steckte Sir Pup?
    Geoffs Pistole ließ nur noch ein Klicken hören, er hatte sein gesamtes Magazin verschossen. Als etwas ihr Bein streifte, hätte Maggie um ein Haar aufgeschrien.
    Ein Hund. Ein Golden Retriever. Mit Führrahmen.
    Gott sei Dank.
    »Ist das Ihrer, Mr Blake?« Der Dämon verzog das Maul zu einem breiten Grinsen und entblößte dabei seine Reißzähne. In den Klauen hielt er auf einmal ein Schwert. »Wie dumm. Das Gesetz gilt nicht für Tiere … «
    Sir Pup verwandelte sich im Sprung. Maggie griff Geoff am Arm und riss ihn mit sich zu Boden.
    Sie nahm das Geschehen nur bruchstückhaft wahr. Der Dämon brach durch eine Wand. Ein Gemälde schlug direkt neben Geoffs Kopf auf den Boden und begrub sie unter sich. Das Haus erbebte. Sir Pup jaulte einmal kurz auf und das mehrstimmige Knurren, das folgte, ließ Maggie das Blut in den Adern gefrieren.
    Geoff drückte ihre Hand und Maggie schob den schweren Bilderrahmen beiseite. Neben ihnen auf dem Boden lag der blutige Fetzen eines Flügels.
    »Wenn Sir Pup seine Zähne benutzt … «, begann Maggie und erschauderte, als etwas Riesiges an ihnen vorbeipreschte. Dämon oder Höllenhund? Sie vermochte es nicht zu sagen. Die Erde erzitterte.
    Geoff presste sie näher gegen die Wand und schützte sie mit seinem Körper, während sie ihren Satz beendete: »Wenn Sir Pup ihn beißt, dringt sein Gift in den Dämon ein und lähmt ihn.«
    Die letzten Worte hatte sie in eine tödliche Stille hineingesprochen.
    Maggie setzte sich auf und schlug entsetzt die Hand vor den Mund.
    Das einst wunderschön eingerichtete Haus war eine Ruine. Wie hölzerne Knochen schauten die Tragbalken unter den Rissen im Putz hervor. Die Läufer lagen zerfetzt am Boden. Überall klebte Blut: auf den Möbeln,
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