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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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dem Boden, an den Wänden. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    »Ach, du Scheiße«, flüsterte Geoff neben ihr.
    Ein Schatten zeichnete sich an der Esszimmerwand ab. Wie Maggie erleichtert feststellte, hatte der Schatten drei Köpfe.
    Mit dem Dämon im linken Maul bahnte sich Sir Pup seinen blutigen Weg. Auf umstürzende Stühle nahm er keine Rücksicht. Er hinkte. Hinkte und blutete.
    Vom rechten Arm war dem Dämon nur noch der Stumpf geblieben und auch aus seinem Oberkörper fehlte ein Stück. Und dennoch war er am Leben.
    Ihr kam die Galle hoch und nur mit Mühe unterdrückte sie ein Schaudern. »Halt ihn hier fest, Sir Pup«, sagte sie. »Wir holen jetzt Katherine.«
    Geoff rannte vor ihr die Stufen hoch. Die Tür war verschlossen. Er stieß seine Schulter hart dagegen und Holz splitterte.
    Auf der anderen Seite stand Katherine mit der schweren antiken Lampe bewaffnet, die sie wie einen Baseballschläger hielt. Unverletzt, aber zu Tode verängstigt.
    Während sich Bruder und Schwester in den Armen lagen, lud Maggie ihre Waffe neu.
    Noch war es nicht vorbei.
    Geoff schleppte James ins Haus, während Maggie ihren Mietwagen holte. Sie würden ein Chaos hinterlassen, aber zumindest das Blut konnte Sir Pup verschwinden lassen.
    Katherine fand in der Küche etwas zu essen und brachte es ins Wohnzimmer, wo die anderen darauf warteten, dass James wieder zu sich kam. Obwohl sie es gekonnt hätte, verpasste Katherine dem verstümmelten und gelähmten Dämon, der reglos neben James am Boden lag, keinen Fußtritt. Für Maggie bedeutete das, dass Geoffs Schwester ein besserer Mensch war als sie selbst.
    Geoff telefonierte zwanzig Minuten lang mit Ames-Beaumont. »Onkel Colin hat die Flüge für sich und Savi storniert. Stattdessen hat er uns auf die Abendmaschine nach San Francisco gebucht«, sagte er.
    Maggie nickte. Die Zeit sollte ausreichen. James regte sich schon.
    »Und er will wissen, wonach sie gesucht haben«, sagte Geoff.
    Katherines Miene verdunkelte sich. »Habe ich dir doch gesagt. Drachenblut.« Sie sah Maggie an. »Sie haben behauptet, dein Abgeordneter hätte es. Er hätte es seit den himmlischen Kriegen aufbewahrt und auf den richtigen Moment gewartet. Da dein Dämon nun tot ist, wollte er es haben.« Sie zeigte auf den Dämon. »Es ist nicht viel. Lediglich ein paar Tropfen eingeschlossen in einem Bergkristall.«
    Maggie zwang sich, den blutigen Armstumpf des Dämons und die riesige Wunde anzuschauen. Wie viel Macht besaßen diese wenigen Tropfen Blut, wenn der Dämon solche Opfer dafür brachte?
    »Weißt du, wo es ist, Kate?«
    »Ja.« Sie drehte ein blutgetränktes Polsterteil um und setzte sich aufs Sofa. »Ich sag dir, wo es ist, wenn wir in San Francisco sind. Dann kannst du es Onkel Colin geben und er kann es an die Wächter weiterleiten. Wenn ich das nicht mache, darf ich vermutlich etwas Ähnliches demächst gleich noch mal durchstehen.«
    Geoff blickte finster drein. »Und beim nächsten Mal wird dann wieder jemand gezwungen, in den Dienst eines Dämons zu treten.«
    Genauso gut hätte es mich erwischen können , dachte Maggie. Sie ließ sich in einen zerfetzten Sessel sinken und zog die Beine an.
    Als Langan James den Befehl gegeben hatte, Thomas Stafford zu töten, hatte er gewusst, dass das Attentat fehlschlagen würde. Vielleicht hatten die beiden Dämonen den Plan sogar gemeinsam ausgeheckt, um einen Menschen in ihre Fänge zu bekommen, der töten konnte und nicht an das Gesetz gebunden war. Schließlich hatte sich Stafford auch in der Vergangenheit schon eines Menschen bedient, um Gegner auszuschalten.
    Bei ihrer Vorgeschichte hatten sie sich wahrscheinlich schon gedacht, dass sie James’ Tod nur fingieren würde. Und wenngleich ihr Ausscheiden aus dem Dienst Langan bestimmt überrascht hatte, hatte sie keinen Zweifel daran, wer ihr die Stelle bei Stafford verschafft hatte. Wahrscheinlich war er es auch, der Stafford das Bild von ihr und James gegeben hatte.
    Was wäre wohl geschehen, wenn die Wächter Stafford nicht erledigt hätten? Hätte auch sie, um ihre Seele zu retten, jemanden entführen oder töten müssen?
    Sie legte die Wange auf die Knie und schloss die Lider. Aber es war nicht so gekommen. Schicksal, Glück oder vielleicht irgendetwas anderes – dieser Kelch war an ihr vorbeigegangen und sie war bei Ames-Beaumont gelandet.
    Und bei Geoff.
    Als sie aufsah, trafen sich ihre Blicke. Seiner war leicht unfokussiert. Wenn er durch ihre Augen gesehen hatte, hatte er nie so ausgesehen.
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