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Höllenzeit

Höllenzeit

Titel: Höllenzeit
Autoren: Jason Dark
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Sinclair beginnen.«
    »Natürlich.«
    »Er kennt uns. Er ist über die Weiße Macht informiert. Er weiß, daß wir Agenten in unseren Reihen haben, die versuchen, das Böse zu stoppen. Wir sind ihm auf der Spur, denn das Urböse hat sich in den Kreaturen der Finsternis manifestiert, und sie haben es geschafft, die Menschen zu unterwandern. Man erkennt sie nicht mehr, sie verfügen über die perfekte Tarnung, was auch ein Mann wie John Sinclair am eigenen Leibe zu spüren bekommen hat, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Ich glaube es sogar. Aber wie steht John zur Weißen Macht?«
    »Positiv.«
    »Entschuldigen Sie, Monsignore, aber das ist mir zu wenig.«
    »Kann ich verstehen, Bruder. Ich will es Ihnen erklären. Bei uns gab es eine Agentin namens Franca Simonis. Sie war den Kreaturen der Finsternis ebenfalls auf der Spur, und sie traf dabei mit John Sinclair zusammen. Es geschah damals in der Schweiz, in Pontresina. Dort ist es zu einer gewaltigen Auseinandersetzung zwischen den beiden Urkräften gekommen. John Sinclair hat überlebt, Franca Simonis leider nicht. [1] Sie starb für die gute Sache im Dienst der Weißen Macht, wenn man so etwas überhaupt sagen kann. Jedenfalls hatte sie John eingeweiht. Er ist also über uns informiert. Wir suchen mit vielen Menschen den Kontakt, und Sie haben wir dazu ausersehen, ihn zu halten. Sie sollen praktisch das Bindeglied zwischen der Weißen Macht und John Sinclair werden. Sind Sie damit einverstanden, Father Ignatius?«
    Der Mönch lächelte. »Bleibt mir denn eine Wahl?«
    »Nun ja, zwingen können wir keinen. Wenn Sie sagen, daß Sie nicht wollen, können wir unser Gespräch vergessen. Niemand wird Ihnen die Weigerung verübeln, aber uns würden Sie mit einer Zustimmung schon einen Gefallen erweisen.«
    Ignatius runzelte die Stirn. »Ich denke, daß ich ja sagen muß.«
    »Überlegen Sie es sich.«
    »Wie lange?«
    »Nicht sehr lange. Ich möchte gern die Entscheidung von Ihnen hören. Wir können anschließend in Details gehen, die, das will ich ehrlich sagen, die Höllenzeit betreffen.«
    »Ist es so schlimm?«
    »Es könnte so schlimm werden, wir wollen uns bereits den Anfängen entgegenstellen.«
    Father Ignatius dachte an seinen Koffer, den er schon mitgenommen hatte. Es war für ihn bereits so etwas wie ein Abschied gewesen. Auch an John Sinclair dachte er. Lange hatte er von ihm nichts mehr gehört, und wenn er ehrlich gegen sich selbst war, hatte er sich doch oft hinter den Mauern von St. Patrick eingeschlossen gefühlt, wobei er ein sehr aktiver Mensch war.
    »Nun?«
    »Es fällt mir nicht leicht, Monsignore.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Der Mönch drehte sich um. Im Hintergrund des Zimmers sammelte sich die Dunkelheit, auch bedingt durch den dunklen Vorhang, der den Raum teilte. »Es hat doch einen Sinn, daß dieser Raum geteilt wurde, wenn ich mich nicht irre.«
    »Sie haben es erfaßt, Bruder. Diesen Sinn werde ich Ihnen erklären, wenn Sie sich für unsere Seite entschieden haben.«
    Ignatius nahm wieder seine alte Sitzposition ein. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Sehr gut gemacht. Sie wissen anscheinend immer den richtigen Weg.«
    »Ich bemühe mich eben.«
    Auch wenn sich der Mann noch so bescheiden gab, Ignatius hatte ihn schon durchschaut. Der Monsignore wußte, wo es langging. Sicherlich stand er im Verbund oder in der Hierarchie der Weißen Macht so ziemlich oben.
    »Es reizt mich schon, wieder eine neue Aufgabe zu übernehmen«, erklärte Father Ignatius.
    Bentini lächelte. »Darf ich das als eine Zustimmung Ihrerseits auffassen?«
    Ignatius holte tief Luft. Plötzlich zitterte er. Er schloß für einen Moment die Augen. Szenen aus seinem Leben huschten vorbei, er sah sich sogar als kleinen Jungen, erlebte seine Weihe zum Priester noch einmal und seinen ersten Tag im Kloster. Dann öffnete er die Augen. »Ja, Monsignore, Sie dürfen…«
    Bentini saß starr auf seinem Stuhl. Nur die Augen lebten. Sie schimmerten dunkel, aber nicht unfreundlich. Ein tiefer Atemzug zeigte auch bei ihm an, wie befreit er sich fühlte. Dann stand er auf. Ignatius erhob sich ebenfalls. Monsignore Bentini streckte ihm über den Schreibtisch hinweg die Hand entgegen.
    Der Father zögerte noch einen Moment. Dann schlug er ein und spürte den Druck.
    »Willkommen als Agent der Weißen Macht, Father Ignatius!«
    ***
    Sie hatten sich wieder gesetzt, und Ignatius lauschte in sein Innerstes hinein, weil er wissen wollte, wie er sich fühlte. Nicht anders als
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