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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar
Autoren: Harald Evers
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Kleine Kinder spielten im Matsch
des Dorfplatzes, und Jünglinge stellten halbwüchsigen Mädchen
hinterher. Noch immer bestand eine gewisse Trennung zwischen
Relies und Technos, doch die würde sich bestimmt bald aufgelöst
haben, wie Ullrik meinte.
Außer Laura hatte sich niemand entschließen können, die drei
von der Höhlenwelt begleiten zu wollen. Alle Menschen von Jonissar waren hier geboren und betrachteten diese Welt als ihre Heimat und Herkunft – umso mehr, da Jonissar nun von den tyrannischen Abon’Dhal befreit war. Eine bessere Zukunft zeichnete sich
ab – auf einer gewissermaßen jungfräulichen Welt, die aus einem
über fünftausendjährigen Schlaf erwacht war und nun auf einen
neuen Aufbruch wartete. Auch Shaani wollte hier bleiben, als
Freundin und Helferin der Menschen, besonders nachdem Tirao
und Nerolaan ihre Meinung geäußert hatten, dass viele Drachen
der Höhlenwelt den Wunsch verspüren würden, auf ihre Heimatwelt zurückzukehren. Dann wäre Shaani nicht allein. Sie beabsichtigte, den Drachenturm wieder neu aufzubauen; allerdings
würde Xahoor nicht auf ewig in der Luft schweben bleiben; sie
musste den Ursprungsort des Felsens finden und ihn dort niedergehen lassen. Eine große und schwierige Aufgabe, bei der sie Hilfe gebrauchen konnte. Sie hoffte darauf, dass auch Drachen ihrer
Art nach Jonissar zurückkehrten. Womöglich würde es ohnehin
dazu kommen, dass Besucher zwischen der Höhlenwelt und Jonissar hin und her reisten. Laura hatte versprochen, nach einer
Weile ihre alten Freunde zu besuchen und ihnen von der Höhlen
welt zu berichten.
»Ich glaube, so hatten die Baumeister das nicht im Sinn gehabt«, meinte Azrani nachdenklich, während die letzten Regentropfen niedergingen. »Ich meine, dass es zu einer Art Reiseverkehr kommt, so als besuchte man seine Verwandtschaft oder
wollte an einem anderen Ort Ferien machen.«
Ullrik, Marina und Laura sahen Azrani neugierig an, sie waren
gespannt, was sie zu sagen hatte. Inzwischen galt sie unter ihnen
als diejenige, die sich am meisten mit dem Geheimnis der rätselhaften Baumeister und ihren Absichten auseinander gesetzt hatte.
»Die Dreieckswelt ist seit langer Zeit tot und vergangen«, erklärte sie. »Auch die Viereckswelt, wo du gewesen bist, Marina.
Nichts lebt dort mehr außer Pflanzen und ein paar niederen Tieren
– keine weltbeherrschende intelligente Rasse, so wie es sie früher
einmal gab. Sie wurden ausgelöscht, vor langer Zeit- und sind
Geschichte.« Azrani legte eine bedeutungsvolle Pause ein und sah
ihre Freunde der Reihe nach an. »Wisst ihr, was ich denke? Ich
glaube, diese Welten sollen so etwas wie ein Mahnmal sein. Ein
Mahnmal für Besucher, die von irgendwoher kommen und sehen
sollen, was sich einst auf diesen Welten zugetragen hat. Vielleicht
ist das der Sinn der Bauwerke.« Für eine Weile herrschte nachdenkliches Schweigen. »Du sprichst von >diesen Welten<, Azrani«, meinte Ullrik, »und von >Geschichte<. Aber was ist mit Jonissar? Und der Höhlenwelt? Dort sind die weltbeherrschenden
Rassen noch nicht Geschichte.«
»Die Höhlenwelt und Jonissar passen aber auch in dieses Muster«, erklärte Azrani. »Auf beiden Welten geschah einmal eine
furchtbare Katastrophe, welche fast die gesamte Weltbevölkerung
auslöschte. Aber du hast Recht: Die Betonung liegt auf >fast<.
Sie sind nicht wirklich vollständig vernichtet worden. Hier auf Jonissar gab es noch die Abon’Dhal, und bei uns in der Höhlenwelt
hat ein großes Menschenvolk überlebt.«
»Und was bedeutet das?«
Azrani kaute nachdenklich auf der Lippe, schüttelte dann den
Kopf. »Genau weiß ich es nicht, aber es könnte sein, dass im Plan
der Baumeister etwas schief gegangen ist. Vielleicht ist ja das
ganze Vorhaben gescheitert, vielleicht sind sie niemals auf die
Weise fertig geworden, die sie im Sinn hatten. Seht euch die unfertigen Bauwerke an. Auf jeder Welt müssten sechs davon existieren: beginnend mit einem Turm, gefolgt von einem runden
Bauwerk, und schließlich eine Drei-, Vier-, Fünf- und Sechseckspyramide – genau so, wie die sechs Symbole auf den Grundflä
chen unserer Kristallwürfel. Aber hier scheint es nur zwei Bauwerke zu geben. Und eins davon funktioniert nicht richtig.«
»Vielleicht gibt es tatsächlich sechs«, wandte Laura ein, »und
wir haben die übrigen vier bisher nur noch nicht gefunden.«
Azrani schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Das Schwarze
Nichts lag schon über Jonissar, als die Baumeister kamen, damals
in der Zeit der
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