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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar
Autoren: Harald Evers
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sechzehn!«
Er lachte auf und erklärte ihr das Missverständnis, auf das Azrani ihn hingewiesen hatte. »Nach meinen Jahren musst du um die
dreiundzwanzig sein, und nach deinen wäre ich wohl ungefähr
neunzehn«, schloss er.
»Das ist der Grund?«, fragte sie verblüfft. Ein leichtes, hoffnungsvolles Lächeln überzog ihr Gesicht. Sie sah an sich herab.
»Sehe ich denn so kindhaft aus?«
Er zuckte mit den Schultern. »Oh… du siehst wirklich sehr jung
aus. Aber gerade das mag ich an dir. Du bist einfach wunderschön.«
Laura seufzte leise.
»Komm, wir gehen baden«, forderte er sie auf.
»Was?«
Sein Herz begann zu pochen. »Ja. Ich kann es gar nicht mehr
abwarten. Darf ich dir das Hemd ausziehen?« Er lächelte. »Es
gehört ohnehin mir.« Laura saß bewegungslos da und starrte ihn
an.
Er rutschte, so wie er war, vor ihr ins Wasser; es reichte ihm bis
zur Hüfte. Vorsichtig streckte er die Hände nach den Knöpfen aus.
Laura erschauerte. Sie sah auf seine Hände, als er langsam und
sachte die Knöpfe öffnete.
Zuletzt streifte er das Hemd beiseite, dann saß sie nackt vor
ihm. Er bemühte sich, ruhig zu atmen, als er sie betrachtete, und
kam zu dem Schluss, dass er sie mindestens genauso schön fand
wie Azrani.
Laura sah ihn an, als könnte sie das alles nicht glauben.
Er schälte sich aus Hemd und Hose, nahm sie dann vorsichtig
unter den Achseln und hob sie zu sich ins Wasser. Er hielt sie an
der Taille, sah sie an, und in ihrer ungläubigen Miene leuchtete
abermals ein Spur Hoffnung auf- und ein kleines, unsicheres Lächeln. Sie legte die Hände auf seine Schultern und überließ es
ihm, sie durch das Wasser zu bewegen.
»Haben wir schon mal gemacht, was?«, lächelte er. »In dem
schwarzen See.«
»Du warst nicht nackt«, erwiderte sie und wollte wohl ebenfalls
lächeln, was ihr aber misslang.
Er zog sie zu sich heran, küsste sie vorsichtig – nicht auf den
Mund, sondern nur auf die Wangen, die Stirn, die Nase. Sie
schloss die Augen, kniff das Gesicht ein wenig zusammen, lächelnd, noch immer unsicher, aber sie ließ ihn gewähren. Die Entfernung zwischen ihnen schmolz, bald spürte er ihre Brüste, ihren
warmen Bauch. Plötzlich drückte sie sich eng an ihn, legte den
Kopf auf seine Schulter. »Ich bin eigentlich gar nicht wegen Azrani verschwunden«, bekannte sie. »Nicht wegen ihr.«
»Nicht?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Dass du mir hinterhergesprungen bist und mich gerettet hast – das hat mir schon gesagt, dass
du mich lieb hast. Obwohl ich einiges noch nicht verstehe.« Sie
hob den Kopf. »Du warst so zärtlich und liebevoll zu mir, dort in
der Finsternis… Ich wusste, solange ich bei dir bin, kann mir
nichts passieren.«
Ihre Worte taten ihm wohl. Diesmal küsste er sie auf den Mund,
ganz leicht nur.
»Aber dort im Tal vor der Mauer, als dieser Turm auftauchte, da
dachte ich, ihr würdet alle verschwinden.
Du, Azrani, Marina und eure Drachen. Was brauchst du mich
schon, wenn du zurück in deiner Höhlenwelt bist und Azrani und
Marina hast? Und all die anderen Schwestern des Windes, die es
da gibt.«
»Das darfst du nicht sagen! Glaubst du etwa, ich wäre einfach
sang- und klanglos verschwunden, ohne mit dir zu reden?«
Laura wand sich aus seiner Umarmung. Plötzlich standen Tränen in ihren Augen. »Jetzt hast du mich geküsst«, klagte sie voller Elend. »Hast mir gesagt, dass du mich liebst. Aber was ist
morgen?
Morgen wirst du fort sein, und ich…«
»Nein!«, unterbrach Ullrik sie heftig. »Nein!
Deswegen bin ich hier. Ich wollte dich fragen…«, er zögerte
kurz, »… ob du mit mir kommen würdest.«
»Was?«, keuchte sie.
»In die Höhlenwelt. Komm einfach mit mir.« Er schluckte.
»Aber… wenn du nicht willst… dann bleibe ich einfach hier. Hier
bei dir.«
Laura musste sich an seiner Schulter festhalten. »Du… du würdest mich mitnehmen?«
Er zuckte verlegen die Schultern. »Ich weiß nicht, ob es dir gefällt. Du könntest es ja erst mal als… so eine Art Ferien betrachten. Du kannst jederzeit wieder zurückgehen, wenn du dich nicht
wohl fühlst oder… nun, wenn ich mich als ein Ekel erweisen sollte.« Er lächelte schief. »Das müsste doch gehen, oder? Du würdest einen eigenen Drachen bekommen.«
Laura schnappte nach Luft. »Was? Einen Drachen?«
»Nun ja, du müsstest dir einen anlachen. Aber das schaffst du
bestimmt. Und ich könnte dir vielleicht etwas Magie beibringen.«
Laura lachte laut auf. »Magie? Ich?«
Ullrik spitzte nachdenklich die Lippen.
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