Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
um ihren Sohn Marie. Du musst zurück nach Savalgor... dich zur Vaterschaft bekennen. Du musst Alina heiraten, denn nur so kann sie Shaba werden. Ohne Alina auf dem Thron wird alles nur noch schlimmer werden, ganz egal, was die Drakken tun. Überall sind noch Leute von der Bruderschaft in hohen Ämtern, sogar der Rat ist von ihnen durchsetzt. Solange Alina nicht auf dem Thron sitzt, können diese Kerle nach Belieben das Land terrorisieren. Nach einem Erlass des Hierokratischen Rates wird sie erst dann Shaba werden, wenn sie den Vater ihres Kindes vorgewiesen und geehelicht hat. Und gerade jetzt, wo die Gefahr durch die Drakken so groß ist, sind wir ihnen und der Bruderschaft umso mehr ausgeliefert. Das Land muss wieder geeint werden!«
    »He!«, rief Victor aufgebracht dazwischen. »Ich bin, verdammt noch mal, nicht der Vater dieses Kindes!«
    »Doch«, sagte Leandra leise. »Das bist du!«
    Nun wurde Victor wütend. »Was soll das?«, rief er. »Braucht ihr einen, der den Ersatzvater spielt, damit sie auf den Thron kann?« Er schüttelte heftig den Kopf und fuchtelte mit dem Zeigefinger in der Luft herum. »Das vergiss mal ganz schnell! Da mach ich nicht mit. Ich liebe dich - nicht diese Alina. Warum, bei allen Höllen, habt ihr euch ausgerechnet mich dafür ausgesucht? Hätte es nicht irgendein dahergelaufener Bauernlümmel tun können? Ich wette, es gibt Tausende, die sich alle Finger danach lecken würden, den Ehemann der Shaba zu spielen. Wahrscheinlich könnte er den Rest seines Lebens in Saus und Braus verbringen, selbst wenn er sonst nichts zu melden hätte! Soweit ich mich erinnere, sieht diese Alina nicht einmal schlecht aus.«
    Leandra lachte leise auf. »Ich würde was dafür geben, auch nur halb so schön zu sein wie sie.«
    Victor glotzte sie nur an.
    Sie griff nach seiner Hand. Wie immer erlag er der Macht ihrer Berührung. »Du hast Recht«, sagte sie. »Es gibt mit Sicherheit Tausende, die Alina lieber heute als morgen heiraten würden. Chast zum Beispiel, er war einer von ihnen. Aber ihm ging es nur um Macht. Was Alina angeht - abgesehen von ihrer Schönheit ist sie auch noch klug, mutig und sehr...«, Leandra lächelte verkniffen, »nun - sehr, sehr nett.«
    Er verzog angewidert das Gesicht. »Was hast du vor? Willst du sie mir schmackhaft machen?«
    »Nein, Victor, das ist es nicht. Ich meine... es würde gar nichts helfen, irgendeinen Bauernlümmel zu nehmen. Jeder befähigte Magier könnte leicht nachweisen, dass er nicht wirklich der Vater von Marie ist. Wir brauchen den echten Vater.«
    Victor kicherte wie irr. »Den echten? Aber... das bin doch nicht ich ! Ich verstehe das nicht... Chast müsste der Vater sein! Alina war die ganze Zeit seine Gefangene...« Nun ging Victor etwas auf. Er starrte nachdenklich in die Luft. »Ah! Jetzt kapiere ich das erst! Das war Chasts eigentlicher Plan! Ich glaube, es gibt ein altes akranisches Gesetz, nach dem ein Mann das Recht auf die Heirat mit der Frau besitzt, die sein Kind zur Welt gebracht hat!«
    Leandra nickte. »Ja. Das stimmt.«
    »Sehr gerissen! Er hat sie vergewaltigt und wollte sie auf diese Weise zur Heirat zwingen!«
    Leandra bejahte abermals.
    »Gut und schön - wozu braucht ihr dann mich? Ich bin nicht Maries Vater! Was ein Magier, wie du sagst, jederzeit bestätigen kann. Chast hat sie offenbar...«, er verzog bedauernd das Gesicht, »...nun, er hat sie wohl leider...«
    »Ja, Victor«, erwiderte Leandra sanft, »nur ist ihm sein Vorhaben nicht geglückt. Als er sie nahm - das war übrigens unter Zuhilfenahme eines magischen Duftöls, um sie gefügig zu machen -, da war Alina bereits schwanger.«
    Victor brauchte ein paar Sekunden, dann lächelte er breit. »Haha. Und jetzt willst du mir zweifellos weismachen: von mir!«
    »Richtig.« Leandra antwortete sachlich und mit einem Gesichtsausdruck des Bedauerns.
    Victors Lächeln schwand. Dann setzte er ein schräges Grinsen auf und sagte: »Also gut - letzter Versuch: Ich kannte sie vor Chast gar nicht. Habe sie nie gesehen, habe sie nie geküsst - und schon gar nicht mit ihr geschlafen. Ich schwöre es.« Er zeigte ihr beide Handflächen, um seine Unschuld zu signalisieren. Sein Grinsen geriet zunehmend zu einer Grimasse der Unsicherheit. »Obwohl ich langsam befürchte, das mich das auch nicht
    mehr retten wird«, fügte er noch hinzu.
    Leandra holte Luft. »Alina wusste, was ihr bevorstand«, erklärte sie. »Dass Chast sie mit Hilfe dieses Duftöls betäuben und gefügig machen wollte, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher