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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
Autoren: Harald Evers
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Wasser. Sie überraschte die anderen wieder einmal, denn mithilfe ihrer erstaunlichen Begabung gelang es ihr, das Wasser rund um das Floß ein wenig aufzuwärmen. Sogar der Primas brummte anerkennend.
    Leandra achtete ständig auf den Drachen. Sie hatten seinen langen Hals zurückbiegen müssen, damit der Kopf auf dem Floß ruhen konnte, während der gesamte Schwanz und ein kleines Stück des Hinterteils des Tieres im Wasser hingen. Ihre Mühen wurden insofern belohnt, dass sich laut Quendras des Zustand des Drachen gleich bleibend hielt. Er war noch immer betäubt und schlief.
    Es dauerte noch fünf oder sechs Stunden, ehe sie aus dem unterirdischen Flusslauf herauskamen. Die Morgendämmerung war bereits angebrochen, als der Tunnel endlich in einer schmalen Schlucht endete und sie weit oben einen Streifen Himmel erblickten. Sie atmeten gewaltig auf, denn es war zuletzt doch sehr anstrengend gewesen; keiner der Magier hatte noch die Kraft gehabt, das Wasser zu erwärmen, und sie waren durchgefroren bis ins Mark. Aber der Drache lebte.
    Die Felsdrachen von Faionas Sippe fanden sie schon bald. Über der ersten etwas breiteren Stelle im Fluss sahen sie zwei Drachen kreisen, einer von ihnen war Tirao. Dort befand sich auch eine breite Ufersandbank und sie beeilten sich, dorthin zu kommen. Erschöpft sanken sie auf den trockenen Sand und kurz darauf landeten Tirao und sein Artgenosse bei ihnen.
    Es dauerte nur noch Minuten, dann waren alle anderen Drachen da - mehr als die Hälfte von ihnen kreisten in der Luft, denn es gab keinen ausreichenden Landeplatz für alle.
    Das mit Abstand erhebendste Ereignis war die Reaktion von Faionas Sippe auf die Rettung des Feuerdrachen. Keiner der fünf hatte daran gedacht, dass es ihnen diese Rettungstat Anerkennung einbringen mochte. Aber die Drachen waren geradezu fassungslos, dass die Menschen dies getan hatten. Selbst der Primas, der nach all der Kälte noch immer nicht von seinem Hader abgelassen hatte, äußerte seine Erleichterung. »Es war eigentlich keine große Sache«, erklärte er Tirao. »Ein bisschen Magie und ein paar Stunden Wassertreten -dafür haben wir einen von euch retten können. Aber... nun, ich fürchte«, bekannte er, »dass sich der Drache hauptsächlich bei Roya bedanken muss. Sie hätte ihn um nichts in der Welt dort sterben lassen.«
    Der junge Feuerdrache war wieder zu sich gekommen und hatte matt den Kopf erhoben. Sechs oder sieben Felsdrachen, die eigentlich nur entfernte Verwandte von ihm waren, hatten ihn umringt und das Trivocum war voller Aktivität.
    »Ich werde ein paar Tage hier bleiben«, eröffnete ihnen Roya.
    Vier Köpfe fuhren zu ihr herum.
    »Ja, ihr habt richtig gehört«, erklärte sie. »Jemand muss sich um ihn kümmern. Sein Kiefer ist gebrochen, er könnte nicht einmal Golaanüsse aufknacken. Selbst wenn andere Drachen ihm Futter holen. Und jemand muss aufpassen, dass der gebrochene Knochen seiner Schwinge schnell und gut wieder zusammenwächst. Mit ein bisschen Magie kann das in ein paar Tagen schon wieder in Ordnung sein.«
    »Aber Roya...«, sagte Quendras irritiert. »Du kannst doch nicht allein hier zurückbleiben! Wie willst du denn wieder von hier fortkommen?«
    »Tirao wird bei mir bleiben«, sagte sie und deutete auf den Drachen, der unweit im Ufersand saß und zu ihnen herüberblickte. »Und Majana auch. Ich habe es mit ihnen schon besprochen. Ihr fliegt mit Nerolaan und den anderen nach Savalgor, und Tirao, Majana und ich bleiben hier. Einer der Drachen bleibt immer hier bei mir und dem Feuerdrachen, der andere kann Futter suchen - und so weiter. Später treffen wir uns dann wieder. Was hätte es genützt, dem jungen Drachen das Leben zu retten, wenn wir ihn jetzt hier verhungern lassen?«
    Für Augenblicke herrschte Schweigen, auch unter den Drachen.
    »Du hast Recht, Roya«, sagte Leandra und beugte sich zu dem verletzten Feuerdrachen nieder. Sie berührte seinen massigen Schädel. »Wenn du allein zurechtkommst, solltest du uns später folgen. Wir brauchen dich... jetzt ohnehin nicht mehr!« Sie blickte auf und warf ihr ein Lächeln zu. Roya verstand. Der Drache hatte ihre Hilfe jetzt nötiger und in Savalgor konnte sie im Augenblick kaum etwas tun. Es ging jetzt darum, den Pakt zu entschlüsseln und die Drakken zurückzuschlagen. Was Royas Sicherheit anging, so hatte Leandra durchaus Vertrauen zu Tirao und auch zu Royas neuer Freundin Majana.
    Victor verabschiedete sich besonders herzlich von Roya, umarmte sie und drohte
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