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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe
Autoren: ANNE HERRIES
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Herzen. Natürlich würde es ein gutes Stück Arbeit bedeuten, bis Lord Beverley die Tatsache akzeptierte, doch er würde sich dem Gesetz beugen müssen, denn Ellen besaß alle Papiere, die sie als Matts Gattin und somit das Kind als ehelich auswiesen. Allerdings war mit einem höllischen Familienstreit zu rechnen.
    Nun, dem würde Hal sich stellen, wenn es so weit war. Zuerst einmal musste er Ellen finden und sich vergewissern, dass es ihr gut ging und sie genügend Mittel besaß, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
    Josephine küsste ihrer Mutter, die sie ermahnte, nur ja brav zu sein, die Wange und umarmte dann ihre Schwester noch einmal herzlich. Lucy mochte sie kaum wieder loslassen und sagte mit Tränen in den Augen: „Ich werde dich schrecklich vermissen, Jo, aber ich wünsche dir, dass du den Aufenthalt in Bath sehr genießt. Bitte, schreib mir nur recht oft, und sag mir, wie deine Geschichte weitergeht.“
    „Ja, natürlich“, versprach Jo, „und wenn ich wieder daheim bin, werde ich dir die neuen Kapitel, die ich geschrieben habe, vorlesen.“ Mit einem Blick über die Schulter stellte sie fest, dass Lady Wainwright in der Kutsche schon ungeduldig auf sie wartete. „Auf Wiedersehen, Tante Bertha. Danke, dass ich dich besuchen durfte – und bitte hab gut Acht auf Mama und Lucy.“
    „Aber gewiss doch, Jo“, entgegnete Lady Edgeworthy, die natürlich wusste, dass in Wirklichkeit Mrs. Horne auf sie Acht hatte. Rasch drückte sie dem protestierenden Mädchen eine Börse in die Hand. „Lass es dir mit Lady Wainwright gut gehen, und schreib, sooft du kannst. Und du weißt, du kannst jederzeit wieder heim zu uns kommen.“
    „Danke, Tante, du bist so großzügig.“ Jo küsste ihre Großtante und fügte hinzu: „Und nun auf Wiedersehen! Tante Wainwright hat schon zweimal gerufen.“
    Sie ging zu dem geräumigen Reisewagen, der zur Abfahrt bereitstand, wandte sich dann noch einmal zu ihren Lieben um, die vor dem Haus versammelt waren, und winkte ihnen tapfer lächelnd zu, ehe sie in die Kutsche stieg. Ungeduldig, mit säuerlichem Blick wurde sie von Lady Wainwright empfangen.
    „Na endlich, Josephine! Ich dachte schon, du könntest dich gar nicht trennen! Hoffentlich wirst du in Bath ein anderes Benehmen an den Tag legen! Ich dächte, ich hätte ein wenig Rücksicht verdient.“
    „Ja, gewiss, Tante. Verzeih, dass ich dich warten ließ, aber Lucy mochte mich nicht gehen lassen. Nachdem Marianne geheiratet hat, gehe ich nun auch noch, und das bringt sie ganz aus dem Gleichgewicht. Nun hat sie keinen mehr, der ihr Gesellschaft leistet.“
    „Du wirst ja zweifellos in einigen Wochen wieder zu Hause sein“, sagte Lady Wainwright missbilligend. „Es wird deiner kleinen Schwester guttun, eine Weile allein zu sein. Sie ist kein Kind mehr und muss lernen, sich nützlichen Dingen zu widmen, anstatt herumzuspielen.“
    Bei Lady Wainwrights unfreundlicher Bemerkung lagen Jo Widerworte auf der Zunge, doch sie dachte daran, dass ihre ältere Schwester gesagt hatte, sie solle nicht mit der Tante streiten. Eigentlich hatte nämlich Marianne als älteste der Schwestern Lady Wainwright nach Bath begleiten sollen, war jedoch stattdessen zu ihrer Großtante Bertha, deren Besitz in Cornwall lag, gereist, um ihr nach einer Erkrankung beizustehen. Anschließend bat die gütige alte Dame nicht nur Marianne, sondern auch deren Mutter und Schwestern, für immer bei ihr zu leben. Dort in Cornwall hatte Marianne auch ihren Marquis kennengelernt und ihn geheiratet, sodass nun an ihrer Stelle Jo mit nach Bath reisen musste.
    Sie gab sich nicht der Illusion hin, dass Lady Wainwright mit dem neuen Arrangement glücklich war. Zu deren Ärger hatte Marianne nämlich eine exzellente Partie gemacht, und das ganz ohne Zutun der dünkelhaften Frau, die überzeugt gewesen war, nur ihre Protektion werde der jungen Dame, die ja keine Mitgift zu erwarten hatte, überhaupt eine mäßig vorteilhafte Heirat ermöglichen. Dass ihre schöne Nichte nun sogar eine bessere Partie gemacht hatte als die eigene Tochter, nagte an ihr und verstärkte ihre Launenhaftigkeit noch.
    „Was ist? Hast du die Sprache verloren?“
    Jo sah ihre Tante an und wägte ihre Worte sorgfältig. „Ich fragte mich gerade, wo Marianne und Lord Marlbeck jetzt sein mögen. Wollten sie nicht einige Tage auf Gut Marlbeck verbringen, ehe sie nach Italien weiterreisen?“
    „Ja, ich glaube.“ Lady Wainwright klang abermals missbilligend. „Zu meiner Zeit gab es keine
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