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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken
Autoren: Sophie Kinsella
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Cocktailshaker in dk Hand.
    »Ach, Luke, ich dachte, ich würde dir damit eine Freude machen! Ich dachte, er würde dir gefallen. Der Typ in dem Laden hat gesagt, ich hätte ein wirklich gutes Auge...«
    »Ein wirklich gutes Auge«, wiederholt Luke in merkwürdig ungläubigem Tonfall.
    Mir stockt der Atem, dann schreie ich, als er den Cocktailshaker in die Luft wirft, und ich zucke schon prophylaktisch zusammen, bevor der Shaker mit lautem Getöse auf dem Holzfußboden landet - was er aber nicht tut, weil Luke ihn souverän auffängt. Danny und ich reißen die Augen auf, als Luke den Shaker noch einmal hochwirft, sich einmal um die eigene Achse dreht und den Shaker dann seinen Arm herunterrollen lässt.
    Ich fasse es nicht. Ich bin mit Tom Cruise zusammen!
    »Ich habe mal einen Sommer lang als Barkeeper gearbeitet«, sagt Luke und lässt sich zu einem Lächeln hinreißen.
    »Das musst du mir zeigen, wie man das macht!«, rufe ich aufgeregt. »Ich will das auch können!«
    »Ich auch!«, sagt Danny. Er schnappt sich den anderen Cocktailshaker, fängt an, ungelenk damit herumzuhantieren und wirft ihn dann mir zu. Ich versuche, ihn zu fangen, aber er landet auf dem Sofa.
    »Gott, wie ungeschickt!«, ärgert Danny mich. »Also, hör mal, Becky. Da musst du aber noch ein bisschen üben, um bei der Hochzeit den Brautstrauß fangen zu können!«
    »Nein, muss ich nicht!«
    »Natürlich. Du willst doch die Nächste sein, oder?«
    »Danny...« Ich lache leichtherzig auf.
    »Ihr beide solltet unbedingt heiraten«, macht Danny weiter und ignoriert meine bösen Blicke. Er nimmt den Cocktailshaker und wirft ihn von Hand zu Hand. »Ist doch alles perfekt. Guckt euch doch mal an. Ihr wohnt zusammen, ihr wollt euch nicht gegenseitig umbringen, ihr seid nicht miteinander verwandt... Ich könnte dir ein atemberaubendes Kleid machen...« Etwas abrupt stellt er den Shaker ab und sieht auf einmal sehr ernst aus. »Hör mal, Becky. Du musst mir versprechen, dass ich dein Kleid machen darf, wenn du heiratest.«
    Das ist doch wohl das Letzte. Wenn er so weitermacht, denkt Luke noch, ich wollte ihn zu irgendetwas drängen. Er könnte ja sogar auf den Gedanken kommen, dass ich Danny aufgetragen habe, das Thema ganz direkt anzusprechen.
    Ich muss jetzt ganz dringend die Bombe entschärfen. Ganz schnell.
    »Ach, weißt du, Danny, eigentlich will ich überhaupt nicht heiraten«, höre ich mich selbst sagen. »Jedenfalls nicht die nächsten zehn Jahre.«
    »Was?« Danny sieht mich entsetzt an. »Im Ernst?«
    »Wirklich?« Luke sieht mich mit einem undeutbaren Ausdruck in den Augen an. »Das wusste ich ja gar nicht.«
    »Ach, nein?« Ich versuche, ganz lässig zu klingen. »Na, dann weißt du es ja jetzt.«
    »Und warum willst du die nächsten zehn Jahre nicht heiraten?«, fragt Danny.
    »Ich... ahm...« Ich räuspere mich. »Also, da sind noch so viele Sachen, die ich vorher unbedingt machen will. Ich will mich auf meine Karriere konzentrieren, und ich will... mein Potenzial voll ausschöpfen... und... herausfinden, wer ich wirklich bin... und... eine ganze... öm... abgerundete Persönlichkeit werden.«
    Ich verstumme und begegne leicht trotzig Lukes verwundertem Blick.
    »Verstehe«, sagt er und nickt. »Klingt sehr vernünftig.« Er sieht auf den Cocktailshaker in seiner Hand und stellt ihn ab. »Ich fang dann mal an zu packen.«
    Moment mal! Er sollte mir doch nicht beipflichten!

2
    Am nächsten Morgen um sieben Uhr kommen wir in Heathrow an und holen unseren Mietwagen. Auf dem Weg zu Suzes Eltern in Hampshire blicke ich aus dem Fenster auf die verschneite Landschaft, die vielen Hecken, Felder und kleinen Dörfer, als wenn ich all das vorher noch nie gesehen hätte. Nach Manhattan wirkt das alles hier so winzig und irgendwie... niedlich. Jetzt wird mir endlich klar, warum die Amerikaner immer alles in England reizend nennen.
    »Wohin jetzt?«, fragt Luke, als wir wieder mal an eine kleine Kreuzung kommen.
    »Ahm, also hier musst du ganz klar links abbiegen. Ich meine... rechts. Nein, ich meine links.«
    Während der Wagen die Richtung ändert, suche ich in meiner Tasche nach der Einladung, um noch mal die genaue Adresse zu überprüfen.
    Sir Gilbert und Lady Cleath-Stuart bitten um die Ehre Ihrer Gesellschaft.. .
    Gebannt starre ich auf die schwungvolle, elegante Schrift. Mein Gott, ich kann es immer noch nicht glauben, dass Suze und Tarquin heiraten.
    Ich meine, natürlich glaube ich es. Schließlich sind die beiden jetzt schon über ein
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