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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken
Autoren: Sophie Kinsella
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Jahr lang zusammen, und Tarquin ist im Grunde genommen in die Wohnung mit eingezogen, in der ich früher mit Suze wohnte - obwohl die beiden anscheinend immer mehr Zeit in Schottland verbringen. Die beiden sind total süß und echt cool, und alle finden, dass sie total gut zusammen passen.
    Aber ab und zu, wenn ich mich gerade mal nicht richtig konzentriere, schreit es förmlich in meinem Kopf: »Waaaaaas? Suze und Tarquin?«
    Schließlich war Tarquin immer Suzes seltsamer, freakiger Cousin. Jahrelang war er nichts anderes als der unbeholfene Kerl in der Ecke, der immer in einer uralten Jacke herumlief und in aller Öffentlichkeit Wagner-Arien vor sich hin summte. Er war der Typ, der sich nur äußerst selten aus dem sicheren Hafen seines schottischen Schlosses herauswagte -und als er es doch mal tat, hatte ich mit ihm das allerschlimmste Date meines Lebens (aber darüber sprechen wir nicht mehr).
    Und jetzt ist er auf einmal... na ja, Suzes Freund. Er ist immer noch etwas unbeholfen. Und er trägt immer noch gerne die von seinem alten Kindermädchen selbst gestrickten Pullis. Er ist immer noch ein bisschen schmuddelig. Aber Suze liebt ihn, und das ist das Einzige, das zählt.
    Genau wie ich meinen ollen Teddy liebe.
    Oh, Gott, ich kann doch nicht jetzt schon anfangen zu heulen! Ich muss mich zügeln.
    »Harborough Hall«, liest Luke laut vor, als er vor einem Paar in Auflösung begriffener Steinsäulen zum Stehen kommt. »Ist es das?«
    »Ahm...« Ich schniefe und versuche, geschäftsmäßig zu gucken. »Ja, das ist es. Fahr einfach rein.«
    Ich bin zwar schon tausendmal bei Suze gewesen, aber ich vergesse doch immer wieder, wie imposant das Haus ihrer Eltern ist. Wir fahren eine breite, lange Allee entlang, die in eine geschwungene Kiesauffahrt mündet. Das Haus ist riesig und grau, und sieht mit den Säulen an der Front und dem Efeu, der es überwächst, uralt aus.
    »Hübsches Haus«, sagt Luke auf dem Weg zur Haustür. »Wie alt ist es?«
    »Weiß nicht«, lautet meine präzise Auskunft. »Ist schon seit Jahren in Familienbesitz.« Ich ziehe an der Klingelschnur, um herauszufinden, ob das Ding - was höchst unwahrscheinlich ist - inzwischen mal repariert worden ist. Ist es aber anscheinend nicht. Ich klopfe ein paarmal mit dem schweren Türklopfer an, und als sich auch daraufhin nichts tut, betrete ich eigenmächtig die riesige geflieste Eingangshalle, in der ein alter Labrador vor dem knisternden Kamin schläft.
    »Hallo?«, rufe ich. »Suze?«
    Auf einmal bemerke ich, dass auch Suzes Vater neben dem Kamin schläft. Er sitzt in einem großen, ausladenden Sessel. Ich habe ein bisschen Angst vor Suzes Vater, und ich will ihn ganz bestimmt nicht aufwecken.
    »Suze?«, wiederhole ich etwas leiser.
    »Bex! Dachte ich es mir doch, dass ich etwas gehört hatte!«
    Ich sehe auf- und da steht Suze auf der Treppe, in einem Hauskleid im Schottenmuster, mit offenen Haaren, die golden über ihren Rücken fallen. Aufgeregt lächelt sie mich an.
    »Suze!«
    Ich stürze die Treppe hinauf und falle ihr um den Hals. Als ich mich wieder von ihr löse, haben wir beide ziemlich gerötete Augen, und ich lache etwas wackelig. Mein Gott, ich habe Suze ja viel mehr vermisst, als mir selbst klar war.
    »Komm mit in mein Zimmer!« Suze zieht mich an der Hand. »Du musst dir mein Kleid angucken!«
    »Ist es wirklich so wunderschön?«, frage ich aufgeregt. »Auf dem Bild sah es umwerfend aus.«
    »Es ist perfekt! Und außerdem musst du unbedingt sehen, was ich für untendrunter habe... ein total cooles Miderteilchen von Rigby and Peller... und einen so abgefahrenen Slip...«
    Luke räuspert sich, so dass wir uns beide umsehen.
    »Oh!«, sagt Suze. »Entschuldigung, Luke. In der Küche gibt es Kaffee und Zeitungen und so‘n Kram. Da drüben.« Sie zeigt einen Flur entlang. »Mrs. Gearing macht dir auch bestimmt gerne eine Portion Bacon and Eggs, wenn du willst.«
    »Dann ist Mrs. Gearing wohl genau die richtige Frau für mich«, entgegnet Luke und lacht. »Bis später.«
    Suzes Zimmer ist hell und luftig und blickt direkt auf den Garten. Was sage ich, »Garten«! Ich meine die 5000 Hektar Land, die Rasenflächen, die sich von der Hinterseite des Hauses bis zu einem Zedernhain und einem See erstrecken, in dem Suze als Dreijährige mal fast ertrunken wäre. Links liegt ein von Mauern umgebener Rosengarten sowie ganz viele Blumenbeete und Kieswege und Hecken, und genau da hat Tarquin um Suzes Hand angehalten. (Sie hat mir erzählt, dass er
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